Die Österreichische Energieagentur präsentierte Ende Oktober in der Wiener Wirtschaftskammer ihre aktuelle Studie "Kosten-Nutzen-Analyse von energetischen Gebäudesanierungen in Österreich". Teilsanierungen erreichten dabei hohe Einsparungen. Unabhängig vom Umfang der Sanierung sollte in jedem Fall aber auch das Heizsystem modernisiert werden.
Bei einem Sanierungsvorhaben im Gebäudebereich ist eine umfassende energetische Sanierung die Idealvorstellung. Baulich und finanziell ist diese aber nicht in jedem Fall immer realisierbar. Welche Energie-Einsparungen man mit einer teilweisen Sanierung von Gebäuden erreichen kann, hat die Österreichische Energieagentur untersucht. Dazu wurde anhand von Gebäudetypologien und verschieden weit greifenden Sanierungsmodellen Aufwand und Nutzen der unterschiedlichen baulichen und technischen Maßnahmen analysiert.
Teilsanierungen erreichen dabei ein sehr gutes Kosten-Nutzenverhältnis, wenn das Energiesystem auf effizientes Niveau und adäquate Dimensionierung gebracht wird. Auch bei umfassenden Sanierungen muss das energietechnische System des Hauses auf jeden Fall berücksichtigt werden. Ohne diese Einbeziehung können erwartete Einsparungen nicht erzielt werden, da sich die Heizlast um über 50 % verändern kann.
Ebenfalls wird eine schrittweise energetische Sanierung in Etappen von der Österreichischen Energieagentur als nicht negativ betrachtet. Die Voraussetzung ist aber ebenfalls, die veraltete Heizung dabei zu erneuern: So kann ein Einfamilienhaus aus den 1980er Jahren mit einem alten Kessel und großer Überdimensionierung ohne Erneuerung des energietechnischen Systems nur 48 % anstelle von 77 % der möglichen Energieeinsparung erzielen. Eine Teilsanierung mit Erneuerung des Energiesystems bringt in diesem Fall bereits 44 % an Energieeinsparung.
Laut Österreichischer Energieagentur liegen die Kosten für die ausgewählten Sanierungsvarianten einer umfassenden Sanierung um einen Faktor 3 bis 4 Mal höher als die einer Teilsanierung. Werden die Investitionskosten auf die Energieeinsparungen bezogen, liegen die Kosten für Gebäude aus den ersten beiden Bauperioden bei der Teilsanierung zwischen 10 % und 20 % niedriger als bei einer umfassenden Sanierung. In der zeitlich jüngsten Bauperiode 3 erhöhen sich aufgrund des bereits sehr guten Bauzustands der Bestandsgebäude die spezifischen Kosten für die Energieeinsparungen beträchtlich.
Die Zusammenfassung der Studie "Kosten-Nutzen-Analyse von energetischen Gebäudesanierungen in Österreich" steht » hier zum Download zur Verfügung.