Nicht nur bei den Automobilbauern sind Elektro- und Hybridantriebe in aller Munde: Auf der Internationalen Luftfahrtmesse AERO, die Anfang April in Friedrichshafen am Bodensee stattfand, waren alternative Triebwerkstechnologien nicht nur im Prototypenstadium, sondern bereits serienreif zu erleben. Die ersten von Elektromotoren angetriebenen Flugzeuge fliegen mittlerweile in den USA, China und in europäischen Ländern. Pläne für die Serienfertigung mehrerer Typen sind weit fortgeschritten.
Noch ist bei rein elektrischen Antrieben die mögliche Reichweite durch die Akkukapazität und dessen Gewicht limitiert. Deshalb geht beispielsweise der deutsche Hersteller Flight Design einen anderen Weg: Dort wird ein 114 PS starker Rotax-Verbrennungsmotor mit einem rund 40 PS leistenden Elektromotor kombiniert. Dadurch steht beim Start und im Steigflug nahezu die gleiche Leistung zur Verfügung wie bei einem herkömmlichen 160-PS-Motor aus amerikanischer Produktion. Der große Unterschied: Der moderne Hybridantrieb ist nicht nur wesentlich leichter und verbraucht deutlich weniger Sprit, er kommt anders als die US-Boxermotoren auch mit preiswertem, bleifreiem Autobenzin aus, statt mit dem verbleiten Flugzeugtreibstoff Avgas.
Zu den auf der AERO gezeigten Innovationen zählt natürlich auch der Brennstoffzellenantrieb. In diesem Jahr startete die deutsche Antares H2, ein Forschungsflugzeug in Motorsegler-Konfiguration, zum ersten Flug mit Energie aus einer Brennstoffzelle. Und mit einem Ultraleichtflugzeug wurde im August 2009 der legendäre Ärmelkanal-Flug von Louis Blériot wiederholt, mit dem großen Unterschied, dass die moderne Maschine von einem Elektromotor angetrieben wurde. Dieser bezog seine Energie ausschließlich aus einem Wasserstofftank. Natürlich steht diese völlig abgasfreie Technik erst ganz am Anfang, aber die Entwicklung schreitet rasch voran und auf der AERO 2010 werden schon erste Ergebnisse aus der Flugerprobung mehrerer Maschinen vorliegen.
Quelle: bw-fairs Messemarktplatz Baden-Württemberg