Die Bundesnetzagentur hat jetzt die neuen Vergütungssätze für Photovoltaikanlagen veröffentlicht. Für Photovoltaikanlagen, die ab dem 1. Januar 2012 in Betrieb gehen, erhält der Anlagenbetreiber für jede in das Netz eingespeiste Kilowattstunde Strom einen Betrag zwischen 17,94 Cent und 24,43 Cent, je nach Standort und Größe der Anlage.
"In den vergangenen zwölf Monaten wurde uns ein Zubau an Leistung von insgesamt rund 5.200 MW gemeldet. Dieser Wert führt dazu, dass die Vergütung von Photovoltaikanlagen, die ab dem 1. Januar 2012 in Betrieb gehen, um 15 Prozent niedriger sein wird als die aktuelle Vergütung. Der Zubauwert von 5.200 MW liegt erheblich unter dem Wert von 7.800 MW, der uns noch im Vergleichszeitraum Oktober 2009 bis September 2010 gemeldet worden war. Das System des atmenden Deckels, das die Kosten des Ausbaus der Photovoltaik begrenzen soll, trägt sicher zu dieser Entwicklung bei", sagte Matthias Kurth, Präsident der Bundesnetzagentur.
Die Vergütungs- und Degressionssätze für das Folgejahr ermittelt die Bundesnetzagentur nach den Vorgaben des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG). Nach dem EEG sinken die Vergütungssätze für neue Photovoltaikanlagen kontinuierlich. Für die Vergütung von Strom aus Photovoltaikanlagen gilt das sog. System des atmenden Deckels. Dabei ändert sich der Degressionssatz auf der Grundlage einer jährlichen Basisdegression von neun Prozent in Abhängigkeit vom tatsächlichen Zubau. Dafür enthält das EEG mehrere Schwellenwerte für eine höhere bzw. geringere Degression. Im Zeitraum 1. Oktober 2010 bis 30. September 2011 wurde der Bundesnetzagentur insgesamt ein Zubau von Photovoltaikanlagen oberhalb des gesetzlichen Schwellenwerts von 4.500 MW gemeldet. Deshalb reduzieren sich die Vergütungssätze ab dem 1. Januar 2012 um weitere sechs Prozentpunkte, also um insgesamt 15 Prozent. Zu einer Absenkung von 18 Prozent wäre es gekommen, wenn der Wert die Schwelle von 5.500 MW überschritten hätte. Eine maximale Absenkung von 24 Prozent wäre eingetreten, wenn der Wert über 7.500 MW gelegen hätte.
Für Verbraucher lohnt sich der Einstieg in die Solarstrom-Produktion weiterhin, zeigt sich der Bundesverband Solarwirtschaft e.V. (BSW-Solar) zuversichtlich. Gerade in den letzten Monaten seien die Preise für schlüsselfertige Photovoltaikanlagen deutlich gefallen. Durch einen starken Wettbewerb, beachtliche Innovationserfolge und die zunehmende Massenfertigung konnten die Preise seit 2007 halbiert werden. "Wer selbst Solarstrom erzeugen möchte, ob auf dem eigenen Dach oder als Teilhaber an einer Bürgersolaranlage, sollte nicht nur auf Stichtage achten", rät Körnig. "Eine Solarstromanlage hält länger als ein Auto. Deswegen sollte auch auf die Qualität der Komponenten, eine kompetente Beratung und die fachmännische Montage geachtet werden."
Während die Kosten von Solarstrom weiter sinken, steigt zugleich die erzeugte Solarstrommenge steil an: Von 2009 bis 2011 hat sich die Solarstrom-Menge verdreifacht. Im ersten Halbjahr 2011 hat Solarstrom mit einem Anteil von 3,5 Prozent am Brutto-Stromverbrauch erstmals die Wasserkraft überholt. Bis 2020 wird nach Erwartungen des Bundesverbands Solarwirtschaft der Solarstrom-Anteil auf mindestens 10 Prozent steigen. Körnig: "Solarstrom wird zum Preisbrecher und zur tragenden Säule des Energiesystems der Zukunft."