Der nach E.ON zweitgrößte deutsche Stromriese RWE hat nach monatelangen Überlegungen ein Projekt für den Bau eines Steinkohlekraftwerks auf dem Gelände der polnischen Zeche Czeczot aufgegeben, weil er die Kosten für die CO2-Zertifikate nicht absehen kann. Im September erklärte RWE nun, man werde innerhalb der nächsten fünf Jahre in Polen Anlagen zur Energiegewinnung aus erneuerbaren Quellen mit 300 Megawatt Gesamtleistung errichten. Vattenfall plant den Anteil von Biomasse in seinen Kraftwerken bis 2020 auf 15 % zu erhöhen.
Zurzeit hat RWE am polnischen Windkraftmarkt 4 % Marktanteil. "Bis 2015 planen wir Investitionen in Windenergie für 2 Mrd. PLN. Unser Engagement in emissionsarme und emissionslose Energiegewinnung könnte sogar noch steigen", sagt der Entwicklungsdirektor bei RWE Polska, Andrzej Modzelewski. 2009 hatte man einen Windpark in SuwaÅ‚ki fertiggestellt. Als nächstes ist eine Windfarm in Tychowo im Kreis Bialogardzki geplant. In ihr sollen sich noch in diesem Jahr 15 Windräder mit jeweils 2,3 Megawatt Leistung drehen. Investitionen in Wasserkraftwerke schließt RWE nicht aus.
Das schwedische Staatsunternehmen Vattenfall hat 3 % Marktanteil an der polnischen Stromerzeugung. Vattenfall möchte bis 2020 den Anteil von Biomasse in seinen Kraftwerken auf 15 % erhöhen. Schon jetzt verfeuern die Schweden 150.000 Tonnen Biomasse in ihren beiden Warschauer Heizkraftwerken Siekierki und Å»eran. Im Kraftwerk Siekierki wird gerade ein Kohlekessel für Biomasse-Verbrennung umgebaut. Er soll 2012 in Betrieb gehen und jährlich 300.000 Tonnen Biomasse verbrennen. In der Nordsee testet Vattenfall gerade Anlagen, die Wellenkraft in Strom umwandeln können. Sie wären womöglich später auch für die Ostsee bzw. für Polen nutzbar.
Quelle: Deutsch-Polnische Industrie- und Handelskammer
