Für das Doppelhaus im Berliner Stadtteil Zehlendorf erfolgte zunächst eine umfassende Analyse durch die DIMaGB Energieberatung. Eine tiefgehende Energieverbrauchsanalyse (EVA) bildete die Grundlage für den Objektbericht mit Empfehlungen. Wohngesundes, richtiges Bauen stand bei der Konzeption stets im Fokus, dazu die Wirtschaftlichkeit der Maßnahmen. Kurze Zeit später erfolgte eine Objektplanung durch die DIMaGB Bauplanung. Im Ergebnis lagen Ausschreibungsunterlagen in Form eines Leistungsverzeichnisses mit Baubeschreibung in Wort und Bild vor. Der sehr individuelle und detailreiche Baustil des 1963 errichteten Doppelhauses war eine Herausforderung für den Planer, aber auch für die Angebotskalkulation.
In einem ersten Abschnitt erfolgte eine Kellerdeckendämmung mit Styroporplatten sowie eine Innenbeschichtung mit ThermoShield, der IR reflektierenden Mikrosilikatfarbe zur Verbesserung des Innenraumklimas. Im Wohnzimmer wurde eine Sockelleistenheizung installiert. Etwas aufwändiger als erwartet stellte sich die Angebotseinholung dar. Die Anbringung eines Holzfaserdämmplatten WDVS stellt im Berliner Raum ein Novum dar, das viele angefragte Fachunternehmen noch nicht kannten. Dazu kam eine ungewohnte Detailfülle und Genauigkeit der Leistungsbeschreibung.
Auch um die Proportionen des Gebäudes so gut wie möglich beizubehalten, wurde mit einer als optimal anzusehenden Dämmstärke von 10 cm gearbeitet. Am Nordgiebel wurde auf 16 cm verstärkt, was sich in den Fensternischen durch die Aufdoppelung auf 32 cm aufsummierte. Aufgrund der beachtlichen Toleranzen waren Anpassungen insbesondere in den Fensterleibungen erforderlich. Aufgrund der starken Gliederung des Baukörpers stellten sich Zuschnitt und Verschnitt stärker als erwartet dar.
Die Herstellung eines Holzfaserdämmplatten-WDVS erfolgt nach den einschlägigen technischen Regelwerken. Dennoch gehören eine gute Einarbeitung und handwerkliches Vermögen dazu. Sorgfalt ist aufzuwenden für die vollflächige Verklebung, das Dübeln der Platten ist ein Muss. Nach dem Spachteln und Armieren wurde ein Scheibenputz aufgetragen, den Abschluss bildete die Außenbeschichtung mit ThermoShield Exterieur. So entstand eine voll sorptionsfähige Wandkonstruktion mit verbessertem Schall- und Wärmeschutz, sowohl winterlich als auch sommerlich. Die Bauherren entschieden sich im Rahmen der Bemusterung für die Kombination eines sonnigen Gelb-Tones mit weiß abgesetzten Gesimsstreifen. Das renovierte Gebäude mit seiner strahlenden Fassade ist ein Blickfang.
Quelle: DIMaGB