Eine sommerliche Überhitzung von Wohnräumen kann auch ohne Klimaanlage verhindert werden. Meist helfen die Verschattung von Fenstern, die Dämmung der Gebäudehülle und ein richtiges Lüftungsverhalten, betont Claudia Rist vom Landesprogramm Zukunft Altbau des Ministeriums für Umwelt, Naturschutz und Verkehr Baden-Württemberg. Stromfressende Klimaanlagen seien nicht das richtige Mittel, um das gewünschte Ziel zu erreichen.
Hohen Innentemperaturen mit Klimaanlagen beizukommen, sei nicht der richtige Weg, um Räume zu kühlen, sagt auch Dr. Roland Falk, Leiter des Kompetenzzentrums vom Fachverband der Stuckateure für Ausbau und Fassade Baden-Württemberg. "Klimaanlagen kühlen die Hitze wie ein Kühlschrank mit Hilfe von Strom auf ein definiertes Niveau. Bei unzureichender Verschattung und schlechter Dämmung verursacht das horrende Betriebskosten. Die Wärme dringt ungehindert in die Wohnung und wird anschließend heruntergekühlt. Klimafreundlich ist das nicht."
Ein energieeffizienter sommerlicher Wärmeschutz verhindert dagegen zu einem guten Teil, dass die Wärme überhaupt in das Gebäude dringt. "Zu den erforderlichen Maßnahmen gehört an erster Stelle eine gute Verschattung der Fenster", erklärt Roland Falk. "So reduzieren außen liegende Rollläden die Sonneneinstrahlung um bis zu drei Viertel. Innen liegende kommen auf 25 Prozent." Aber auch die Dämmung der Dachflächen und der Außenfassade vermindert den Wärmeeintrag erheblich. Die Wärme wird durch die Dämmung langsamer nach innen geleitet.
Wer dann noch vernünftig lüftet, ist vor den sommerlichen Hitzewellen ausreichend geschützt. Nächtliches Querlüften etwa führt dazu, dass die angesammelte Wärme im Raum wieder entweichen kann. Auch die aufgeheizten Wände und Decken kühlen so über Nacht aus. Werden tagsüber die Fenster und Rollläden geschlossen, bleibt das behagliche Wohnklima lange erhalten – und das ohne Klimaanlage. Auskunft zum sommerlichen Wärmeschutz geben Gebäudeenergieberater aus der Region und das kostenfreie Beratungstelefon von Zukunft Altbau unter 08000 12 33 33.
Quelle: Zukunft Altbau - KEA Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg GmbH