Der Deutsche Städte- und Gemeindebund hält eine Erreichung der Energiewende nur durch eine verstärkte Förderung der energetischen Gebäudesanierung für erreichbar. Hierzu fordert der DStGB eine Aufstockung des KfW-CO2-Gebäudesanierungsprogramms und ein weiteres "Kommunalprogramm" zur Sanierung des kommunalen Immobilienbestandes.
Angesichts eines Potenzials zur Steigerung der Energieeffizienz von sechzig bis achtzig Prozent in privaten und öffentlichen Gebäuden fordert der Deutsche Städte- und Gemeindebund eine deutliche Aufstockung des KfW-CO2-Gebäudesanierungsprogramms von derzeit 1,5 Mrd. Euro auf jährlich mindestens fünf Milliarden Euro. "Die größten Defizite bei den energetischen Sanierungen betreffen derzeit die ca. 30 Millionen Wohngebäude der 50-iger, 60-iger, 70-iger und 80-iger Jahre. Hier muss daher bei der Förderung und Unterstützung mit Priorität angesetzt werden. Denn die beste Energie ist immer noch die, die nicht verbraucht wird", so der DStGB-Vorsitzende des Ausschusses für Städtebau und Umwelt, Dr. Ulrich Lenz.
Stattdessen erreichen Bund und Länder seit Juli 2011 keine Einigung bei der steuerlichen Förderung der energetischen Wohngebäudesanierung. So wird aber die Politik ihren eigenen Ansprüchen nicht gerecht. "Die zur Zeit bestehende Unterförderung der energetischen Gebäudesanierung ist umso unverständlicher, als dass nach wissenschaftlichen Berechnungen ein öffentlicher Euro etwa acht Euro an weiteren öffentlichen und privaten Investitionen auslösen würde", erklärte der Umweltexperte des DStGB, Norbert Portz. Hiervon profitieren auch das örtliche Handwerk und das Gewerbe, so dass eine Förderung der Altbausanierung eine mehrfache Win-Situation auslöst.
Nach Auffassung des DStGB ist darüber hinaus ein weiteres "Kommunalprogramm" zur Sanierung des kommunalen Immobilienbestandes notwendig. "Angesichts der bestehenden Bedarfe und insbesondere der Synergieeffekte bei den rund 176000 kommunalen Gebäuden wie Schulen und Kindergärten würde dabei nicht nur Sinnvolles für die Umwelt und die Energieeffizienz, sondern auch für den Bildungsstandort Deutschland getan", so Portz.