Letzte Aktualisierung: 18.03.2024

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Das Balkonkraftwerk: Experten-Ratgeber zur Technik, Sicherheit und Preisen einer Balkon-Solaranlage

Was ist ein Balkonkraftwerk? Wie ist es aufgebaut und wie funktioniert die solare Stromerzeugung damit? Was ist beim Anbringen von Solarmodulen am Balkon zu beachten? Wie wird der Strom in das eigene Hausnetz eingespeist?

Seit Jahren steigen die Strompreise. Den steigenden Stromkosten kann der Verbraucher bis zu einem gewissen Grad mit bewusstem Verbrauch begegnen, um so zu sparen. Oder, er erzeugt seinen eigenen Strom. Mit einer Solaranlage, die die kostenlose Solarenergie in Solarstrom umwandelt, ist das technisch machbar. Dafür braucht man nicht mal mehr ein eigenes Dach über dem Kopf oder eine eigene Freifläche vor oder hinterm Haus:

Sogenannte Balkonkraftwerke sind für die Installation an Balkon, Terrasse oder Fassade gedacht und ermöglichen es, den mehr als 35 Millionen zur Miete wohnenden Menschen in Deutschland, von der Energiewende und günstigem Solarstrom zu profitieren. Wir erklären Ihnen in diesem Artikel alles, was Sie zu Aufbau, Funktionsweise, Installation, Inbetriebnahme und Betrieb der kleinen Solarstromanlage wissen müssen.

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Der Balkon als dezentrales Solarkraftwerk der bürgerlichen Energiewende

Ein sogenanntes Balkonkraftwerk ist eine vergleichsweise kleine Solarstromanlage, auch Photovoltaik-Anlage (PV-Anlage) genannt, die häufig nur aus einem oder zwei Solarmodulen besteht. Mit diesen Modulen lässt sich dann Sonnenenergie in elektrischen Strom umwandeln, der direkt dem Haushalt über einen einfachen Steckdosenzugang zur Verfügung gestellt wird.

Im Gegensatz zu der Balkoninstallation von wenigen Modulen, werden Solarmodule herkömmlicher PV-Anlagen hingegen auf Dächern von Gebäuden und Nebengebäuden, an Fassaden oder auf Freiflächen installiert. Sie sind mit zusätzlicher Elektrotechnik ausgestattet, um Strom sowohl selbst zu verbrauchen als auch in das Stromnetz einzuspeisen.

Wer seine vier Wände mietet, muss deshalb nicht auf die Erzeugung solaren Stroms verzichten. Seit Jahren werden kleine Balkon-Solaranlagen angeboten, die sich Mieter - wegen des bestmöglichen Solarertrags möglichst gen Süden ausgerichtet - auf Balkonen installieren können, zum Beispiel 

  • an die Balkon- oder Terrassenbrüstung
  • an die Fassade im Balkon- oder Terrassenbereich oder
  • frei auf Balkon oder Terrasse aufgestellt,
  • falls nötig aufgeständert mittels handelsüblicher Flachdachgestelle. 

Diese Balkon-Solaranlagen werden unter verschiedenen Bezeichnungen verkauft, darunter 

  • „Ein-Modul-Anlage“,
  • „Single-Module“,
  • „Balkon-Solaranlage“,
  • „Mieter-Photovoltaik“ oder
  • auch „Guerilla-PV“. 

Hinter den beiden letztgenannten Bezeichnungen steckt die Idee, die Energiewende von unten zu vollziehen, indem jeder Mieter / Bürger weniger Haushaltsstrom kaufen muss, weil er mit seiner eigenen Solarstromanlage einen Teil seines Strombedarfs deckt. 2016 gab es laut Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie e.V. (DGS) bereits mehr als 20.000 solcher kleinen Solarkraftwerke auf deutschen Balkonen.

Diese dezentrale Strategie zur Stromerzeugung sieht auch das EU-Parlament als Schlüssel zur bürgerlichen Energiewende – der Ausschuss für Industrie, Forschung und Energie forderte die EU-Kommission bereits auf, den Netzanschluss kleiner Balkon-Kraftwerke in den EU-Mitgliedsstaaten zu erleichtern und dafür entsprechende Richtlinien zu entwickeln.

Technischer Aufbau und Funktionsprinzip einer Balkon-Anlage

Kraftwerks-Komponenten

Ein Balkonkraftwerk besteht aus folgenden elektrotechnischen Komponenten

  • Solarmodul(e) plus zugehöriges Befestigungsmaterial,
  • Modulwechselrichter (bei billigen Anlagen oft bereits aufgeklebt) oder zentraler Wechselrichter,
  • falls gewünscht: Wechselstromzähler (ein Stromzähler mit Rücklaufsperre falls noch nicht vorhanden ist Pflicht!) und
  • Verbindungskabel (sogenannte Solarkabel).

Die typischen Komponenten des Balkonkraftwerks können Sie einzeln oder als Set erwerben. Zahlreiche Anbieter haben standardmäßige Balkonkraftwerke zusammengestellt, die Sie quasi von der Stange kaufen. Daneben gibt es Anbieter, die Module als einheitliche Balkon-Brüstung fertigen.

Größe der Balkon-Anlage

Wie groß Ihr Balkonkraftwerk ausfallen sollte/ kann, hängt einerseits von der Balkongröße und seiner Ausrichtung (Himmelsrichtung) ab. Andererseits ist zu überlegen, ob Sie den mit den Balkon-Modulen erzeugten Strom nur direkt selbst verbrauchen wollen, oder, ob Sie womöglich Überschüsse erzeugen.

In aller Regel wird ein Balkonkraftwerk in der Praxis technisch nicht so ausgestattet, Strom ins Stromnetz einzuspeisen. Damit werden Anschaffungskosten für z. B. einen Zwei-Richtungs-Zähler sowie weitere Formalitäten wie z. B. eine Gewerbeanmeldung vermieden. Eine Anmeldung beim örtlichen Netzbetreiber lässt sich hingegen nicht vermeiden. Mit einem typischen Balkonkraftwerk produzieren Sie daher nur maximal so viel Strom, wie Ihr Haushalt parallel verbrauchen kann.

Tabelle: Anmeldung von Steckdosen-Balkonmodulen bei der Bundesnetzagentur (BNetzA) und dem Netzbetreiber
Meldung bei der Bundesnetzagentur (BNetzA) Meldung beim zuständigen Netzbetreiber
Wer Anlagenbetreiber Anlagenbetreiber bis 600 Watt, sonst Elektroinstallateur
Wie marktstammdatenregister.de Inbetriebsetzungsprotokoll E.8 (VDE-AR-N 4105 :2018-11)
Was Ortsfeste Steckdosen-Solargeräte Eigenanlagen, die nicht in das öffentliche Netz einspeisen
Wieviel gebührenfrei gebührenfrei
Wieso Marktstammdatenregisterverordnung (MaStRV) Niederspannungsanschlussverordnung (NAV)

Da es zudem verboten ist, den Stromzähler unangemeldet rückwärts laufen zu lassen (erlaubt ist nur eine geringfügige Rückwärtsdrehung!), da man sich so besser stellen könnte als bei ordnungsgemäßer Einspeisung nach EEG, beschränkt sich die typische "Guerilla"-Balkon-Anlage auf kleinere Anlagen mit einigen wenigen Solar-Modulen.

Anschluss an die Steckdose

Auch wenn die Anbieter für ihre Balkonkraftwerke mit der Funktion „Plug & Play“ werben, also: montieren, SchuKostecker in die Steckdose einstecken und Solarstrom erzeugen, ist die Installation und Inbetriebnahme der Balkonkraftwerke ganz so einfach dann doch nicht. Der VDE, der Verband der Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik e.V., warnt ausdrücklich davor, ein Balkonkraftwerk über einen nur für den Anschluss von Stromverbrauchern konzipierten SchuKo-Stecker (Typ F) im Endstromkreis anzuschließen.

Das Einstecken eines Erzeugungsgerätes in die Steckdose sei demnach nicht mit dem Einstecken eines elektrischen Verbrauchsgerätes zu vergleichen und sei entsprechend der DIN VDE 0100-551 unzulässig. Der VDE warnt bei der Nutzung von Balkon-Solarkraftwerken, die über eine Steckdose mit dem Hausstromnetz verbunden sind, vor dem Risiko von Stromschlägen und vor der Gefahr, dass Brände wegen einer Überlastung des Stromkreises entstehen könnten.

Der VDE empfiehlt daher, statt sich also ein vermeintlich preiswertes „Plug & Play“-Balkonkraftwerk anzuschaffen, sollten Sie nach einem sicheren Gerät suchen, das die zulässigen Schutzeinrichtungen gemäß der VDE-AR-N 4105 mitbringt. Das sollte Ihnen ein Fachmann installieren, der einen festen Stromanschluss legt und diesen vorschriftsmäßig sichert.

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Probleme und Risiken beim Betrieb von Balkonkraftwerken

Fachverbände wie die Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie e.V. (DGS) sehen diese Gefahren unter bestimmten Bedingungen nicht gegeben. Hierfür spreche laut DGS alleine, dass es bei den bereits über 20.000 in Deutschland installierten Balkonkraftwerken bisher zu keinen nennenswerten Zwischenfällen gekommen ist.

Zudem gehören Balkon-Solaranlagen in den Niederlanden mit ca. 200.000 installierten Modulen schon zum Alltag, in der Schweiz gibt es ebenfalls viele Anlagen in gemischten Stromkreisen. Auch in diesen Ländern sind keine negativen Erfahrungen dokumentiert.

Die DGS belegt dies ausführlich in u.a. in ihrem Positionspapier "Grünes Licht für Stecker-Solar-Geräte. Bringt die Photovoltaik auch in die Städte!", aus dem wir nachfolgend die wichtigsten Aussagen zusammengefasst widergeben.

Gefahr von Überströmen

In den meisten Fällen haben Elektroinstallationen normative Reserven, für den Dauerbetrieb von steckbaren Solarstromerzeugern. Falls diese nicht ausreichen, können sie durch den Einbau einer kleineren Sicherung hergestellt werden. Da Balkonkraftwerke auch nur zeitweise einspeisen, können die Reserven für temporäre Überströme genutzt werden. Das deutsche Normsystem erlaubt das auch bei anderen Komponenten. Bis zu einer Stromgrenze von 2,6 Ampere sind die Überlasten von Balkon-Kraftwerken mit anderen normativen Überlasten vergleichbar.

In Untersuchungen zum Dauerbetrieb von Balkonkraftwerken ohne Reserven hat die Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin (HTW Berlin) festgestellt, dass es im Überlastfall bei Anlagen bis zu einer Stromgrenze von 2,6 Ampere lediglich zu einer leichten temporären Erhöhung der Leitungstemperatur kam. Diese Erhöhung ist jedoch weit von Grenzwerten der Isolierung und dem Flammpunkt von Baustoffen entfernt. Somit ist in dieser Leistungsklasse ein Brandrisiko empirisch nicht nachweisbar. Es erfolgt allenfalls eine minimal beschleunigte Alterung der Kabelisolierung.

Experten-Wissen: Endstromkreise werden in Deutschland nach VDE 0298-4 ausgelegt. Dadurch wird ein Überhitzen der Leitungen verhindert. In den meisten Fällen bestehen Reserven zwischen der Strombelastbarkeit der Leitung und dem maximal zulässigen Bemessungsstrom. Sind keine Reserven vorhanden, können diese durch einfaches Herabsetzen der Sicherung erzeugt werden. Diese Reserven können unter Einhaltung aller Grenzwerte für den Anschluss von kleineren Balkonkraftwerken genutzt werden. Solche Reserven werden in der europäischen Norm HD 60364-5-551:2010 Abschnitt 551.7.2 für die Nutzung durch Stromerzeugungseinrichtungen freigegeben.

Rückspeisung ins Stromnetz

Die maximal möglichen Rückwirkungen für Balkon-Anlagen bis 800 Watt gelten im Allgemeinen als nicht „schädlich“ im Sinne des § 19 Abs. 3 NAV. Von veralteten Stromzählern werden diese Rückspeisungen mit dem Strombezug verrechnet. Dieses Problem wird aber im Zuge der Zählerdigitalisierung aussterben. Zudem überschreitet erst eine Rückspeisung von 125 kWh pro Jahr die Messtoleranzen von Zählern.

Derzeit müssen Betreiber von Balkonkraftwerken jedoch Sorge tragen, dass es nicht zu einer Rückspeisung ins öffentliche Netz und damit zu einer Verfälschung der Messung des Strombezugs kommt. Ist kein moderner Zähler installiert, muss der Nutzer zum Beispiel durch laufende Messung seines Stromverbrauchs und seiner Stromversorgung dafür sorgen, dass es zu keiner Einspeisung kommt. Andernfalls würden Überschüsse mit zeitversetztem Bezug verrechnet.

Moderne Zähler wie Smart Meter oder bidirektionale Zähler können Strombezug und Stromeinspeisung getrennt messen. Außerdem sind Zähler oftmals mit einer Rücklaufhemmung ausgestattet, durch die eine Messung durch sporadisch auftretende Rückspeisungen ebenfalls nicht verfälscht werden kann.

Stromschlag am Schukostecker

Auch wird immer wieder das Risiko eines Stromschlags am SchuKostecker der steckerfertigen Balkongeneratoren angeführt. Wechselrichter mit NA-Schutz schließen das aber aus, da schon nach 0,2 Sekunden keine gefährliche Spannung am Stecker anliegt. Bei Staubsaugern wird hingegen die Spannungsfreiheit des Steckers erst nach einer Sekunde gefordert. Eine Beeinflussung des Fehlerstromschutzschalters konnte in Versuchen an der HTW Berlin und in Laboren bei der akkreditierten SGS Germany an Balkonkraftwerken und Modulwechselrichtern mit NA-Schutz nicht nachgewiesen werden.

PV-Kleinanlagen, die über die Steckdose mit dem Hausstromnetz verbunden sind, beeinflussen die Blitzschutzmaßnahmen weniger als Lichterketten im Außenbereich. Das Thema Blitz- und Überspannungsschutz wird auch bei Lichterketten nicht thematisiert, da es sich nicht auf Produktebene lösen lässt. Somit ist davon auszugehen, dass Balkon-Kraftwerke mit NA-Schutz laut DGS zu keinerlei Gefahr für Leib und Leben führen.

DIN VDE 0100-551

Bislang scheiterte die flächendeckende Einführung von Balkon-PV-Anlagen an den Sicherheitsstandards. So konnten sich die Hersteller bisher nicht darauf einigen, unter welchen Anforderungen Mini-Balkon-Anlagen sicher betrieben werden können. Vor allem Fragen zu den Themen Überlast, Schutz gegen elektrischen Schlag bei Einspeisung über Verbraucherstromkreise und Blitzschutz sind noch nicht einheitlich geklärt.

Die Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik (DKE) hat jedoch in 2017 eine Ergänzung der DIN VDE 0100-551 (VDE 0100-551) für die Anforderungen an die Installation von Balkonkraftwerken erarbeitet. Mit der Änderung der elektrotechnischen Norm VDE 0100-551 dürfen Verbraucher die kleinen Balkonmodule unter bestimmten technischen Voraussetzungen ("normgerecht") offiziell direkt an den Haushaltsstromkreis anschließen. Die VDE 0100-551-Norm sieht vor, dass Balkonmodule mit einer „speziellen Energiesteckvorrichtung“ an den Endstromkreislauf angeschlossen werden müssen. Da ein einfacher Anschluss per Schukostecker nicht in der Norm beschrieben wird, besteht diesbezüglich weiterhin rechtliche Unklarheit.

Experten-Tipp: Prüfen Sie vor dem Kauf eines Balkonmoduls, ob es seitens der Kommune (Bauaufsicht) Belange hinsichtlich des Denkmalschutzes oder eine so genannte Erhaltungssatzung (Erhaltungsverordnungen) gibt. Die Stadt kann dann mit Verweis auf das besondere Städtebaurecht des Baugesetzbuches (BauGB) eine Genehmigung für eine Mini-Solaranlage auf dem Balkon verwehren, da das Solarmodul die Optik des z.B. Balkongeländers verändert. Und dies steht dann der Erhaltungssatzung entgegen.

Preise, Kosten und Wirtschaftlichkeit von Balkon-Solaranlagen

Die Preise für Balkonkraftwerke variieren stark. Sehr preiswerte Plug-&-Play-Anlagen mit Leistungen um die 200 Watt (maximal) gibt’s online schon für 450 bis 500 Euro inklusive Lieferung. Sicherere Anlagen bekommen Sie samt der eben beschriebenen Installation ab etwa 750 Euro.

Tabelle: Preise für steckerfertige Balkon-PV-Anlagen
Anzahl Module Modulleistung Maße Wechselrichter Brutto-Preise
1 250 Wattp 1,65 x 1,01 x 0,06 m 230 Volt/ 250 W 500,00 €
2 250 Wattp 1,65 x 1,01 x 0,06 m 230 Volt/ 500 W 840,00 €
1 280 Wattp 1,65 x 1,01 x 0,06 m 230 Volt/ 250 W 630,00 €
2 280 Wattp 1,65 x 1,01 x 0,06 m 230 Volt/ 500 W 1.060,00 €
2 120 Wattp 1,18 x 0,69 x 0,06 m 230 Volt/ 250 W 690,00 €

Nur zum Vergleich: Bei einem Preis von 500 Euro für eine 200-Watt-Anlage kostet Sie das kWp 2.500 Euro. Mit einer 250-Watt-Anlage zu 850 Euro inklusive fachmännischer Installation kommen Sie auf 3.400 Euro pro kWp. Herkömmliche Dachanlagen kosten mit Montage auf dem Dach um die 1.500 Euro pro kWp. Haben Sie Platz für mehr als ein Solarmodul, können Sie den Schnitt erheblich drücken, also den Preis pro kWp senken, denn die Grundkosten bleiben gleich.

Die Antwort auf die Frage nach der Wirtschaftlichkeit eines Balkonkraftwerks hängt von vielen Faktoren ab, darunter Preis und Leistung der Anlage sowie Verbrauch des damit erzeugten Stroms. Ein einzelnes Modul kann bei optimaler Ausrichtung die eigene Stromrechnung jährlich um gute 60 Euro reduzieren helfen, bei steigenden Stromkosten erhöht sich die Einsparung.

Angenommen, Sie kaufen ein größeres Balkonkraftwerk mit einer Leistung von 1,0 kWp für 2.400 Euro inklusive Mehrwertsteuer, Montage und Netzanschluss, so könnte der Solarertrag der PV-Anlagebei jährlichen 850 bis 920 kWh liegen. Verbraucht Ihr Haushalt im Schnitt etwa 4.000 kWh und verbraucht er diese auch tagsüber kommen Sie womöglich auf einen Eigenverbrauch zwischen 60 und 75 Prozent.

Bei den eingangs geltenden Stromkosten von 0,29 Euro pro kWh sparen Sie mit dem Balkonkraftwerk im Jahr also zwischen 60 bis 70 Euro Stromkosten.

Beispiel: 0,25 kW * 900 h = 225 kWh * 0,29 €/kWh = 65,25 €

Das Balkonkraftwerk würde sich

  • bei einem Anschaffungspreis von 450€ nach etwa 6 Jahren und
  • bei einem Anschaffungspreis von 650€ demnach nach rund 10 Jahren amortisieren,

wobei weder Kapitalkosten, noch Modulverschleiß infolge Alterung noch die Entwicklung der Strompreise berücksichtigt wurden.

Tabelle: Die 20 wirtschaftlichsten Balkon-Solarmodule nach Stromgestehungskosten (Stand: April 2019)*
Anbieter Balkonmodul Leistung Preis Stromgestehungskosten
Bosswerk selfPV Komplettpaket 275Wp - EVT 275 Watt 310 Euro 6,0 Cents pro kWh
Bosswerk selfPV Komplettpaket 300Wp - EVT 300 Watt 340 Euro 6,1 Cents pro kWh
Alpha Solar & Heizungstechnik 310 W Balkonkraftwerk Winaico 310 Watt 367 Euro 6,5 Cents pro kWh
CarpeDiem Energy steckerfertige Mini-Solaranlage MK275 EVT 270 Watt 341 Euro 6,6 Cents pro kWh
Alpha Solar & Heizungstechnik 620 W Balkonkraftwerk Winaico 620 Watt 627 Euro 6,7 Cents pro kWh
Bosswerk selfPV Komplettpaket 550Wp - EVT 550 Watt 578 Euro 6,7 Cents pro kWh
Alpha Solar & Heizungstechnik 550 W Balkonkraftwerk Trina Solar 550 Watt 587 Euro 6,8 Cents pro kWh
Alpha Solar & Heizungstechnik 275 W Balkonkraftwerk Trina Solar 275 Watt 357 Euro 6,9 Cents pro kWh
CarpeDiem Energy steckerfertige Mini-Solaranlage MK300 EVT 300 Watt 381 Euro 6,9 Cents pro kWh
CarpeDiem Energy steckerfertige Mini-Solaranlage MK300 EVT FullBlack 300 Watt 381 Euro 6,9 Cents pro kWh
Bosswerk selfPV Komplettpaket 600Wp - EVT 600 Watt 638 Euro 7,0 Cents pro kWh
CarpeDiem Energy steckerfertige Mini-Solaranlage MK550 EVT 550 Watt 601 Euro 7,0 Cents pro kWh
CarpeDiem Energy steckerfertige Mini-Solaranlage MK275 SMI 270 Watt 371 Euro 7,2 Cents pro kWh
CarpeDiem Energy steckerfertige Mini-Solaranlage MK600 EVT 600 Watt 661 Euro 7,3 Cents pro kWh
CarpeDiem Energy steckerfertige Mini-Solaranlage MK600 EVT FullBlack 600 Watt 661 Euro 7,3 Cents pro kWh
Alpha Solar & Heizungstechnik 295W / 305W Balkonkraftwerk Trina Solar 295 Watt 399 Euro 7,3 Cents pro kWh
CarpeDiem Energy steckerfertige Mini-Solaranlage MK320 EVT 320 Watt 426 Euro 7,3 Cents pro kWh
Alpha Solar & Heizungstechnik 600 W Balkonkraftwerk Trina Solar 600 Watt 667 Euro 7,3 Cents pro kWh
indielux stapl-e budget 280 Watt 389 Euro 7,4 Cents pro kWh
CarpeDiem Energy steckerfertige Mini-Solaranlage MK640 EVT 640 Watt 701 Euro 7,4 Cents pro kWh

Tipp: Wer ein Balkonkraftwerk betreibt, sollte seinen Versicherungsschutz prüfen. Schäden an der Mini-PV-Anlage können über die Hausratversicherung abgedeckt sein. Die Haftpflichtversicherung übernimmt Schäden, die durch die Anlage verursacht wurden, wie Kurzschlüsse. Ein Steckersolar-Gerät kann teils ohne Aufpreis in bestehende Hausrat- und Haftpflichtversicherungen aufgenommen werden. Dazu muss das Gerät der Versicherung gemeldet werden.

Fazit: Lohnt es sich, ein Balkonkraftwerk zu kaufen?

Mit einem Balkonkraftwerk können Sie als MieterIn einen relevanten Anteil Ihres Stromverbrauchs mit selbst erzeugtem Solarstrom decken und so Ihre Stromrechnung ökologisch entlasten. Es gibt "keine" Formalitäten und mit den häufig von den Anbietern mit angebotenen Unterkonstruktionen und Montagezubehör können Sie Ihr Kleinkraftwerk selbst anbringen und sofort mit der Solarstromproduktion vom Balkon beginnen. Auch rechtlich sind Sie mit genormten Anlagen mittlerweile auf der sicheren Seite. Stecker in die Steckdose und los gehts!

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News über Balkonkraftwerke

Reklame eines Netto-Marktes zeigt einen Rabatt für Balkonkraftwerke
| Photovoltaik
[...] aktuellen Angebote für Balkonkraftwerke auf Netto-online.de lassen aufhorchen. Zum Jahresende sind die Preise für Produkte bekannter Hersteller wie Veska, Juskys und Solarway im freien Fall. Rabatte von 30 % bis zu erstaunlichen 74 % machen die Balkonkraftwerke bei Netto besonders [...]
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| Photovoltaik
[...] die Bundesregierung in ihrem Solarpaket bereits Gesetzesänderungen ankündigte, hat nun auch das DiBT die bauaufsichtlichen Vorschriften für Balkonkraftwerke gelockert. Die neuen Regeln treten wahrscheinlich Anfang 2024 in [...]
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| Photovoltaik
[...] eingehalten wurden. Der bekannte Youtuber Andreas Schmitz hat sich daher mit anderen Kollegen zusammengetan und gleich ein paar Dutzend Balkonkraftwerke bzw. ihren Mikrowechselrichter näher unter die Lupe genommen. Das Ergebnis: „Die Hälfte ist [...]
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Häufige Fragen (FAQ)

Darf man Balkonmodule an die Steckdose anschließen?

Ja, rechtlich als auch technisch können Balkonkraftwerke mit normalem Schuko-Stecker an die Steckdose angeschlossen werden. Der VDE, der die Normen für den Anschluss von solchen Stromerzeugern definiert, rät jedoch zum Einbau einer Einspeisesteckdose (Wieland-Steckdose), die mit entsprechender Zuleitung von einer Elektrofachkraft installiert werden sollte.

Wie unterscheiden sich Schuko- und Wieland-Stecker?

Der VDE hält den Anschluss per Schuko-Stecker für nicht ausreichend sicher. Es könne zu Stromschlägen am Stecker kommen und die FI-Sicherung negativ beeinflussen. Beim Wieland-Stecker ist das nicht möglich, weil er keine freiliegenden Kontakte hat. Befürworter des Schuko-Steckers verweisen jedoch auf den NA-Schutz des Mikrowechselrichters, der den Strom unterbricht, wenn der Stecker vom Netz getrennt wird.

Kann ein Balkonmodul Brände verursachen?

Im Sicherungskasten schaltet ein Leitungsschutzschalter den Stromfluss bei Überlast ab und verhindert, dass Leitungen zu warm werden und letztendlich in Brand geraten können. Balkonmodule, die per Steckdose an den Haustromkreis angeschlossen werden, können laut Befürwortern der VDE-Empfehlung dazu führen, dass der LS-Schalter durch die bis zu 600 Watt Einspeisung aus dem Wechselrichter bei Überlast durch ein anderes Gerät im selben Kreis zu spät abschaltet und es zu einer Erwärmung der Stromleitung kommen kann.

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