Letzte Aktualisierung: 02.06.2022

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Heizstrom – Überblick zu Tarifen, Tarifmodellen und Zählern

Was ist Heizstrom? Welche Zähler werden benötigt? Worin unterscheiden sich die Heizstromtarife? Wann lohnt sich ein Wechsel und wie funktioniert der Tarifwechsel?

Heizen mit Strom ist für mehr als anderthalb Millionen deutsche Haushalte alltäglich. Doch angesichts steigender Preise für Energie fragen Stromheizer zu Recht, ob sich in Sachen Heizstrom nicht Energie und daraus resultierende Energiekosten sparen lassen. Wie man möglichst sparsam mit strombetriebenen Heizungen heizt, welche Tarife es gibt und wie man einen günstigen Tarif findet und bucht, steht hier.

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Ursprung und Entwicklung der Heizstromversorgung

Heizstrom wird der Strom genannt, den Stromlieferanten zu besonderen Tarifen anbieten, um damit speziell eine elektrische Heizung zu betreiben. Das können klassische Stromheizungen wie die hierzulande noch den Großteil der E-Heizungen ausmachenden Nachtspeicherheizungen oder eben moderne Wärmepumpen sein. Seltener fallen hierunter Infrarotheizungen oder elektrische Direktheizgeräte wie Heizstrahler.

Das Betreiben einer elektrischen Heizung mit Heizstrom war in den 1960er- und 1970er-Jahren eine Alternative zu Kohle- und Ölheizungen, die sich einst sehr gut rechnete. Denn da die großen Kraftwerke nachts, wenn der Bedarf niedrig ist, nicht im gleichen Umfang gedrosselt werden konnten, wurde der Strom vergünstigt zu einem Niedertarif (NT) angeboten. Tagsüber galt dann wieder der normale Hochtarif (HT).

Inzwischen zählen die rein per Strom betriebenen Heizungen trotz dieser Tarifmodelle zu den teuersten und (bei Verwendung von Kohlestrom) auch zu den umweltunfreundlichsten Heizungen überhaupt. Selbst das Heizen mit fossilen Brennstoffen wie Kohle, Gas und Öl hat eine bessere Klimabilanz als aus ihnen Heizstrom zu erzeugen, da dabei Umwandlungs- und Leitungsverluste anfallen. Lediglich Wärmepumpen schneiden hier aufgrund ihres Umweltanteils besser ab.

Bedeutung des Lastprofilverfahrens für das Heizstromangebot

Das klassische Tarifmodell "Tagstrom/ Nachtstrom" bzw. Hochtarifstrom/ Niedertarifstrom wurde lange Zeit nur vom örtlichen Grundversorger angeboten, da dieser durch einen Rundsteuerempfänger den Bezug bei plötzlich auftretenden Spitzen unterbrechen musste, um die Stromversorgung aufrecht zu erhalten. Dies hatte wiederum verringerte Netznutzungsentgelte zur Folge.

Heute sind solche "Sperrzeiten" durch Lastprofilverfahren nicht mehr nötig. Für Stromverbraucher im Haushalt, Gewerbe und Landwirtschaft werden dafür Standard-Lastprofile genutzt. Sofern es sich um Stromverbraucher mit unterbrechbaren, temperaturabhängigen Verbrauchseinrichtungen wie Nachtspeicherheizungen oder Wärmepumpen handelt, kommen sogenannte temperaturabhängige Lastprofile zur Anwendung.

Im Unterschied zu den Standard-Lastprofilen berücksichtigen temperaturabhängige Lastprofile die Abhängigkeit des Wärmeenergiebedarfs von der Außentemperatur, Aufladecharakteristiken des Wärmespeichers und die Freigabe- und auch die Sperrzeiten des Stromnetzbetreibers. Diese Temperaturabhängigkeit des elektrischen Lastverhaltens wird durch eine temperaturabhängige Lastprofilschar abgebildet, die für jeden Tag Temperaturprofile in 1°C-Schritten enthält. Um das jeweils für den Heizstrom zu verwendende Lastprofil zu bestimmen, wird dann der niedrigste Differenzbetrag zwischen der äquivalenten Tagesmitteltemperatur und den Gradzahlen der Temperaturprofile ermittelt.

Um für die regionale Heizstromversorgung Temperaturdifferenzen abbilden zu können, ist das Netzgebiet in Klimazonen unterteilt, innerhalb derer für alle Verbraucher dasselbe Temperaturverhalten angenommen wird. Die von der Klimazone abhängige Bezugstemperatur stellt dann den Temperaturwert dar, ab dem kein Heizstrom mehr benötigt wird. Hinzu kommt eine binäre Begrenzungskonstante. Ist diese gleich 0, so wird oberhalb der Bezugstemperatur kein Heizstrom mehr eingespeist. Ist sie gleich 1, wird auch oberhalb der Bezugstemperatur Heizstrom bereitgestellt.

Diese Daten werden von den Versorgungsnetzbetreibern den Stromlieferanten zur Belieferung von Kunden mit Heizstrom zur Verfügung gestellt. Die Stromlieferanten sind dann verpflichtet, gemäß dieser temperaturabhängigen Lastprofile ihre Heizstromkunden zu beliefern. Weichen sie davon ab, so werden die Differenzen als Ausgleichsenergie in Rechnung gestellt. Die Abschaltzeiten sind somit statisch und von den Lieferanten vorgegeben. So ist es dem Stromanbieter möglich, einen unterbrechbaren Heizstromtarif auch in Gebieten anderer Netzbetreiber anzubieten. Und da immer mehr Stromanbieter dieses aufwändige Verfahren nutzen, wird auch ein überregionaler Preisvergleich von Heizstrom möglich.

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Wechsel von Heizstrom ist abhängig von Stromzählern

In Zeiten von Stromtarif-Dschungel und angeblich Durchblick bietenden Stromtarifvergleichsportalen ist es einfach, den Heizstromlieferanten zu wechseln – möchte man meinen. Doch der Heizstromverbrauch jeder fünften Nachtspeicherheizung wird nach wie vor zusammen mit dem verbrauchten Haushaltsstrom erfasst und abgerechnet (Quelle: Vergleichsportal Verifox). Und die gemeinsame Erfassung macht den Heizstromwechsel – sowohl von Tarif als auch Anbieter - kompliziert.

Selbst wenn Haushaltsstrom und Heizstrom getrennt gemessen werden, kommt es für einen Tarifwechsel oder Anbieterwechsel darauf an, ob der Heizstromzähler ein Eintarifzähler oder ein Zweitarifzähler

Gemeinsame Messung von Heizstrom und Haushaltsstrom

Hier hängt der Heizstromtarif von der Uhrzeit ab. Der Verbraucher entscheidet, wann er für Heizung und Haushalt Strom zapft. Der Lieferant hat darauf keinen Einfluss, er gibt lediglich die Lieferzeiten für Niedertarifstrom und Hochtarifstrom vor. Der Wechsel von Hochtarif auf Niedertarif und zurück erfolgt mit einem Steuersignal des örtlichen Netzbetreibers. Während des Verbrauchs zählt der Stromzähler mit zwei separaten Zählwerken (Registern), die im Wechsel aktiv sind. Im vorgegebenen Zeitfenster Niedertarif (NT) des Stromanbieters zählt das NT-Register, andernfalls das Hochtarif-Register (HT-Register).

Stromanbieter praktizieren hier häufig ein sogenanntes Ausgleichssystem: Sie rechnen damit, dass der Verbraucher in preisgünstigen NT-Zeiten auch Strom zapft, der kein Heizstrom ist. Aus diesem Grund erhöhen sie vor der Abrechnung pauschal den vom HT-Register gezählten Verbrauch um einen Festbetrag von bis zu einem Viertel. Die entsprechenden kWh, die auf dem HT-Verbrauch aufgeschlagen werden, ziehen die Anbieter vom gemessen NT-Verbrauch ab. Die Folge: Wer nach dem Ausgleichssystem erfasst wird, muss demzufolge regelmäßig mit einer Erhöhung der abgerechneten Heizkosten rechnen – insbesondere dann, wenn ein Heizstromtarif- oder Anbieterwechsel erwogen wird.

Getrennte Messung von Heizstrom und Haushaltsstrom

Auch der Zähler, der den Heizstrom getrennt vom Haushaltsstrom erfasst, kann entweder ein Eintarifzähler oder ein Zweitarifzähler sein. Im Falle von zwei Registern (NT und HT) zum Erfassen des Heizstromverbrauchs werden so der NT-Verbrauch zum Aufladen der z. B. Nachtspeicheröfen in der Nacht und der HT-Verbrauch zum Nachladen am Tag getrennt gezählt. Ein Haushalt, der Haushaltsstrom und Heizstrom getrennt erfasst, darf dafür auch zwei verschiedene Stromanbieter wählen. Aber: So mancher Stromanbieter liefert günstigen Heizstrom nur im Paket mit Haushaltsstrom.

Da der lokale Netzbetreiber Besitzer der Stromleitungen und Zähler ist, macht ein Anbieterwechsel kaum Mehraufwand, eine technische Umstellung ist nicht erforderlich. Bei zwei Anbietern erhält der Verbraucher dann entsprechend zwei Abrechnungen.

Überblick der Heizstromanbieter in Deutschland

Laut Stiftung Warentest boten zu Beginn des Jahres 2015 die mehr als 1.300 Energieversorger in 38 Städten besondere Tarife für Haushalte mit gemeinsamer Messung von Haushaltsstrom und Heizstrom an. Die Ersparnis zwischen günstigstem und teuerstem Stromanbieter lag demnach bei 1.000 Euro pro Jahr und einem Verbrauch von 14.000 kWh.

Oft sind es regionale Anbieter wie die ortsansässigen Stadtwerke, die günstige NT für Heizstrom anbieten. Die überregionalen Anbieter haben dergleichen kaum im Angebot. Der Gesetzgeber hat deshalb regulierend in den Heizstrommarkt eingegriffen und zugelassen, dass auch alternative Lieferanten Heizstrom liefern dürfen.

Heizstrom für moderne Wärmepumpen

Wie eingangs schon erwähnt, zählt auch der Strom zum Betreiben einer Wärmepumpe als Heizstrom. Die nutzt zwar Erd-, Luft- oder Grundwasserwärme, dennoch ist ihr Betrieb nur mit Strom möglich. Bezogen auf die stetig steigende Zahl der Wärmepumpen in Deutschland – jede fünfte Neubauwohnung hat Pi mal Daumen eine Wärmepumpe – gibt es auch hier ein großes Sparpotential für Heizstrom.

Verivox ermittelte, dass Verbraucher hier im Schnitt pro Postleitzahl gut 20 Tarife von 16 Anbietern zur Wahl haben. Der Wärmepumpenstrom wird getrennt vom Haushaltsstrom erfasst, wobei es hier auch Zweitarif-Zähler mit HT und NT gibt sowie Eintarifzähler. Verbraucher mit letzteren kommen häufig in den Genuss des NT und zahlen somit oft weniger als Zweitarif-Zähler-Kunden.

Wer Heizstromkosten sparen möchte, sollte zunächst den eigenen Anbieter checken. Hat dieser kein günstigeres Angebot, lohnt sich der Blick zu anderen Anbietern. Nicht selten, so das Portal Finanztip im Mai 2015, seien es die Ökostrom-Anbieter gewesen, die besonders günstige Heizstromtarife für Wärmepumpen im Angebot hätten.

Dies scheint auch die Schlussfolgerung der Wechslerstudie Energie 2. HJ 2017 von Verivox und KREUTZER Consulting zu begründen, nach der Heizstrom-Kunden ökoaffiner zu sein scheinen: Rund 83 Prozent schlossen beim Wechsel des Heizstromversorgers einen Ökotarif ab. Bei normalem Haushaltsstrom waren dies im selben Zeitraum nur 29 Prozent.

Tabelle 1: Wechselverhalten von Heizstrom-Kunden (Quelle: Wechslerstudie Energie 2. HJ 2017)
Heizstrommarkt Strommarkt
1. Halbjahr 2017 76% 41%
2. Halbjahr 2017 83% 29%

Eine Ende 2018 durchgeführter Test des Deutschen Instituts für Service-Qualität, im Auftrag von n-tv, von zwölf Heizstromanbieter und deren Tarife ergab, dass es ein großes Sparpotenzial zwischen den Heizstromtarifen gibt. So können etwa Berliner Haushalte (Verbrauch: 3.000 kWh, Eintarifzähler) bei Wahl des günstigsten gegenüber dem teuersten Heizstromtarif die Stromkosten um 18,1 % senken - eine Ersparnis von gut 134 Euro pro Jahr. Über alle untersuchten Verbrauchsmengen und Städte hinweg lässt sich mit dem jeweils günstigsten Tarif im Schnitt rund 15 Prozent sparen.

Tabelle 2: DISQ-Studie "Heizstromanbieter 2018"
Rang Unternehmen Punkte Qualitätsurteil
1 Original Energie 85,0 sehr gut
2 Grünwelt Energie 76,8 gut
3 Logo Energie 76,7 gut
4 EnBW 72,7 gut
5 Stiebel Eltron Umweltstromplus 72,2 gut
6 EnQu 69,2 befriedigend
7 N-Ergie 69,2 befriedigend
8 LEW 68,6 befriedigend
9 Meinheizstrom.de 67,2 befriedigend
10 Polarstern 64,8 befriedigend
11 E.ON Energie Deutschland 63,6 befriedigend
12 Vishare 62,6 befriedigend

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