Letzte Aktualisierung: 07.01.2012

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Fördereffekte kommunaler und privater Energieeinsparmaßnahmen

Das Institut Wohnen und Umwelt (IWU) und das Bremer Energieinstitut (BEI) haben die ökologische und wirtschaftliche Wirkung der KfW-Förderung von Energieeinsparmaßnahmen untersucht. Demnach konnte durch die Förderung von Energiesparmaßnahmen der CO2-Ausstoß 2010 um 1 Millionen Tonnen reduziert werden. Zudem bewirkte die Förderung Heizkostenersparnisse bei privaten Haushalten von rund 6,4 Milliarden Euro. Laut Studienergebnissen konnten durch die so angestoßenen Investitionen von über 22 Milliarden Euro 287.000 Arbeitsplätze für mindestens ein Jahr gesichert werden.

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Fördereffekte kommunaler und privater Energieeinsparmaßnahmen - hier: Fördervolumen und Umsatzeffekte kommunaler Förderprogramme (Grafik: Bremer Energie Institut)

Effekte kommunaler Förderprogramme

Das Bremer Energie Institut hat in seiner Studie die Fördereffekte der Programme "KfW-Kommunalkredit – Energetische Gebäudesanierung (Programm-Nr. 156)", "Energieeffizient Sanieren – Kommunen (Programm-Nr. 218) und "Sozial Investieren –Energetische Gebäudesanierung (Programm-Nr. 157)" untersucht. Abgeschätzt wurden dabei die erreichte Endenergieeinsparung, die CO2-Minderungen, Energiekostenersparnisse, Beschäftigungseffekte und gesamtwirtschaftliche monetäre Multiplikatorwirkungen.

Laut Studie wurden die Fördermittel hauptsächlich für die Modernisierung von Fenstern (29 % des Zusagevolumens), den Wärmeschutz der Außenwände (20 %) und den Wärmeschutz der Dächer bzw. der obersten Geschossdecken (18 %) eingesetzt. Für raumlufttechnische Anlagen wurden insgesamt nur 4 % der Fördermittel verwendet.

In der Summe ergaben sich Endenergieeinsparungen bei einer durchschnittlichen Nutzungsdauer der Energiesparmaßnahmen von 30 Jahren von ca. 10 TWh durch die von 2007 bis 2010 geförderten Maßnahmen.

Die CO2-Reduktion durch die drei Förderprogramme von 2007 bis 2010 wurde auf Basis der Endenergieeinsparung nach Energieträgern abgeschätzt und betrug in Summe 116.000 Tonnen. Ursächlich hierfür waren insbesondere die energetische Sanierung von Schulen und Kindertagesstätten kommunaler Träger.

Bei einer angenommenen Preissteigerungsrate von unter 2 % und einer 30–jährigen Nutzungsdauer der Energiesparmaßnahmen ergab sich in Summe für alle drei Programme von 2007 bis 2010 ein Barwert von 661 Millionen Euro. Bei einem Gesamtinvestitionsvolumen von 624,6 Millionen Euro ergibt sich ein Kapitalwert von 36,4 Millionen Euro, sodass insgesamt von betriebswirtschaftlich "lohnenden" Energiesparinvestitionen gesprochen werden kann.

Der Gesamtbeschäftigungseffekt der drei untersuchten Programme der Förderjahre 2007 bis 2010 betrug 8450 Personenjahre. Und durch die Energiesparinvestitionen der Kommunen wurden 887 Millionen Euro Nettoumsätze ausgelöst, sowie 210 Millionen Euro Steuern eingenommen.

Effekte privater Förderprogramme

Das gemeinsam vom Institut Wohnen und Umwelt (IWU) und dem Bremer Energieinstitut (BEI) durchgeführte Monitoring der KfW-Programme "Energieeffizient Sanieren" im Jahr 2010 und "Ökologisch / Energieeffizient Bauen" in den Jahren 2006 – 2010 wurden Art und Umfang der durchgeführten Energiesparmaßnahmen bei Wärmeschutz und Wärmeversorgung, die Endenergieeinsparung, d. h. die Einsparung der von den Gebäudebewohnern bezogenen Energieträger (z. B. Erdgas, Heizöl, Strom, Fernwärme, Biomasse), die Minderung der Treibhausgasemissionen, die Heizkosteneinsparung und die Beschäftigungseffekte untersucht.

Effekte privater Förderprogramme im Gebäudebestand

Im Programm "Energieeffizient Sanieren" wurden in 2010 in fast 60 % der geförderten Gebäude, bei den KfW-Effizienzhäusern in annähernd 100 % der Fälle, Wärmeschutzmaßnahmen durchgeführt. Die verwendeten Dämmstoffdicken liegen dabei deutlich über den Anforderungen der Energieeinsparung (EnEV). Eine Erneuerung der Heizung fand in mehr als der Hälfte der Förderfälle statt, bei Erreichung eines KfW-Effizienzhausstandards gilt dies für etwa drei Viertel der Fälle. Thermische Solaranlagen wurden bei 17 % aller geförderten Gebäude bzw. bei 42 % der geförderten KfW-Effizienzhäuser eingebaut. Lüftungsanlagen zumeist mit Wärmerückgewinnung wurden bei etwa 5 % der Förderfälle insgesamt bzw. bei 19 % der geförderten KfW-Effizienzhäuser installiert.

Insgesamt wurden durch die geförderten Modernisierungsvorhaben eine Endenergieeinsparung von 2.450 Gigawattstunden pro Jahr bzw. 2,45 Milliarden Kilowattstunden pro Jahr erreicht. Vor der Modernisierung betrug der jährliche Endenergiebedarf der geförderten Gebäude 7.876 GWh pro Jahr (ca. 7,88 Mrd. kWh pro Jahr). Die prozentuale Endenergieeinsparung beläuft sich also auf etwa 31 %.

Die Treibhausgasminderung der im Jahr 2010 geförderten Gebäudemodernisierungen beläuft sich auf einen Wert von etwa 847.000 Tonnen CO2-Äquivalente pro Jahr. In diesem Wert wurden neben den direkten Emissionen des Treibhausgases CO2 auch indirekte vorgelagerte Emissionen bei der Gewinnung der eingesetzten Energieträger und die auf CO2-Äquivalente umgerechneten Emissionen weiterer Treibhausgase berücksichtigt.

Die in den im Jahr 2010 geförderten Gebäuden erreichten Heizkosteneinsparungen betragen rund 214 Millionen Euro pro Jahr. Unter Annahme einer durchschnittlichen Nutzungsdauer der Energiesparmaßnahmen von 30 Jahren ergibt sich ein abdiskontierter Barwert der Gesamteinsparungen an Heizkosten über diesen Zeitraum von rund 5,3 Milliarden Euro. Bei einem gesamten Investitionsvolumen des Förderprogramms "Energieeffizient Sanieren" in Höhe von 6,9 Milliarden Euro ergibt sich ein negativer Kapitalwert von 1,6 Milliarden Euro.

Diese Gesamtinvestitionskosten der energiesparenden Modernisierungsmaßnahmen führten jedoch zu einem Beschäftigungseffekt im Umfang von 92.500 Personenjahren. Mehr als die Hälfte dieser Personenjahre verteilte sich dabei allerdings auf Nordrhein-Westfalen, Bayern und Baden-Württemberg.

Aus dem gesamten Investitionsvolumen des Förderprogramms "Energieeffizient Sanieren" in Höhe von 6,9 Milliarden Euro fließen rund 1,1 Milliarden Euro in Form von Mehrwertsteuer direkt an den Staat zurück, so dass ein Netto-Umsatzeffekt von 5,8 Milliarden Euro übrig bleibt. Einschließlich der Vorleistungen belaufen sich die ausgelösten Nettoumsätze auf rund 9,8 Milliarden Euro. Auf den ursprünglichen Nettoumsatz wirkt also ein monetärer Multiplikatoreffekt in der Größe von 1,69 ein.

Effekte privater Förderprogramme im Neubau

Durch das Programm "Energieeffizient Bauen" bzw. "Ökologisch Bauen" 2006 bis 2010 wurden besonders häufig Neubauten mit einschaligem Mauerwerk und zusätzlicher Wärmedämmung (Anteil 28 %) sowie wärmegedämmter Holzbau (27 %) gefördert. Auch das einschalige Mauerwerk erreicht 25 %, wenn zu den Wänden ohne Wärmedämmstoffe (stattdessen mit gut dämmenden Mauersteinen, Anteil 18 %) diejenigen addiert werden, die aus Mauersteinen mit dämmstoffgefüllten Kammern errichtet wurden (7 %). Dem zweischaligen Mauerwerk (mit Dämmung im Zwischenraum zwischen den beiden Schalen) kam ein Anteil von knapp 17 % zu.

Das erreichte Wärmeschutzniveau liegt deutlich über dem EnEV-Neubau-Standard. Im Durchschnitt wurde der nach EnEV definierte Grenzwert für den spezifischen Transmissionswärmeverlust, ein Maß für den Wärmeverlust der gesamten Gebäudehülle, um ungefähr 40 % unterschritten.

Die geförderten Neubauten werden überwiegend (zu ca. 57 %) mit elektrischen Wärmepumpen beheizt. Biomasseheizungen haben einen Anteil von etwa 20 %, Gas (überwiegend Erdgas) von 13 %, Fernwärme von 6 % und Heizöl von 4 %. Thermische Solaranlagen wurden in 42 % der Gebäude installiert, Lüftungsanlagen (diese ganz überwiegend mit Wärmerückgewinnung) in 52 % der Gebäude.

Insgesamt belaufen sich die jährlichen Endenergieeinsparungen der in den Jahren 2006 – 2010 geförderten Neubauten auf etwa 1.340 Gigawattstunden pro Jahr bzw. 1,34 Milliarden Kilowattstunden pro Jahr.

Die Treibhausgasminderung, die durch die 2006 bis 2010 geförderten Neubauten erreicht wurde, beträgt etwa 406.000 Tonnen CO2-Äquivalente mit Vorketten gegenüber dem EnEV-Referenzfall.

Die jährlichen Heizkosteneinsparungen gegenüber dem EnEV-Referenzfall ergeben sich für die Summe der Förderfälle 2006 bis 2010 zu einem Betrag von rund 158 Millionen Euro pro Jahr. Über eine Nutzungsdauer von 30 Jahren ergibt sich ein abdiskontierter Barwert an Gesamteinsparungen an Heizkosten von 3,5 Milliarden Euro. Da aus der Studie nicht die Mehrinvestitionen gegenüber dem EnEV-Referenzfall hervorgehen, lässt sich kein Kapitalwert ermitteln.

Das gesamte Investitionsvolumen 2006 bis 2010 in Höhe von 47 Milliarden Euro bewirkte Beschäftigungseffekte im Umfang von 646.000 Personenjahren, davon allein 192.000 Personenjahre im Jahr 2010. Bei der Verteilung auf die Bundesländer profitierten wiederum Nordrhein-Westfalen, Bayern und Baden-Württemberg am meisten, wobei Bayern mit mehr als 49.000 Personenjahren weit vor den beiden anderen Ländern mit jeweils 33.000 Personenjahren liegt.

Aus dem gesamten Investitionsvolumen 2006 bis 2010 in Höhe von 47 Milliarden Euro fließen rund 7,5 Milliarden Euro in Form von Mehrwertsteuer direkt an den Staat zurück, so dass ein Netto-Umsatzeffekt von 39,5 Milliarden Euro übrig bleibt. Einschließlich der Vorleistungen belaufen sich die ausgelösten Nettoumsätze auf rund 69,5 Milliarden Euro. Auf den ursprünglichen Nettoumsatz wirkt also ein monetärer Multiplikatoreffekt in der Größe von 1,76 ein.

Die Studie des Bremer Energieinstituts (BEI) "Evaluation der KfW-Programme "KfW-Kommunalkredit - Energetische Gebäudesanierung", "Energieeffizient Sanieren – Kommunen" und "Sozial investieren – Energetische Gebäudesanierung" der Jahre 2007 bis 2010" steht » hier zum Download zur Verfügung.

Die Studie des Instituts Wohnen und Umwelt (IWU) und des Bremer Energieinstituts (BEI) "Monitoring der KfW-Programme "Energieeffizient Sanieren" 2010 und "Ökologisch / Energieeffizient Bauen" 2006 – 2010" steht » hier zum Download bereit.

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