Letzte Aktualisierung: 20.10.2020
Unter Heizungstechnik versteht man alle Funktionen und technischen Komponenten in den Bereichen der Wärmeerzeugung, Wärmeverteilung und Wärmeabgabe. In unserem Experten-Ratgeber finden Sie übersichtlich angeordnet die wichtigsten Informationen, um die Technik von Heizungen zu verstehen.
Die Zentralheizung ist die in Deutschland am meisten genutzte Heizungstechnik. Ein zentraler Wärmeerzeuger erhitzt dabei vielfach Wasser, das über ein Rohrsystem in verschiedenen Räumen oder auch Gebäuden verteilt wird. Nach der Wärmeverteilung erfolgt die Wärmeabgabe über Heizkörper oder Flächenheizungen. Danach wird das nun abgekühlte Wasser wieder zur Heizung zurückgepumpt und erneut erhitzt.
Die Heizungstechnik umfasst zudem viele weitere Komponenten wie die Heizungsregelung, Wärmespeicher, Umwälzpumpen oder Ausdehnungsgefäße. Auch das Brauchwassser wird von der Zentralheizung erhitzt und über weitere Rohrleitungen zur Verbrauchsstelle geliefert.
Neben der Zentralheizung mit Warmwasserverteilung gibt es auch Heizungstechnik für Einzelräume wie Elektroheizungen als Zimmerofen und natürlich viele kleinere Heizungstypen von Holzheizungen wie Kaminöfen.
Im Bereich der Wärmeerzeugung unterscheidet man in der Heizungstechnik folgende Heizungstypen:
Moderne Heizkessel für Heizöl, Erdgas oder Flüssiggas, teilweise auch für Holzpellets, sind Niedertemperaturkessel. Kessel für feste Brennstoffe dagegen müssen im Allgemeinen mit hohen Kesselwassertemperaturen betrieben werden und benötigen für die schadstoffarme Verbrennung im Volllastbetrieb zumeist einen Pufferspeicher. Wärmepumpen werden zu einem Großteil mit Umweltmedien wie Erdwärme, Wasserwärme oder Luftwärme betrieben. Als Antriebsenergie für die Wärmepumpe wird vorwiegend Strom verwendet.
In der Heizungstechnik unterscheidet man neben Anderen wie eine Wärmeverteilung über Luft oder Dampf zwischen einem Einrohrsystem und einem Zweirohrsystem. Beim Zweirohrsystem sind alle Heizkörper parallel geschaltet, zu jedem Heizkörper führt eine Vor- und eine Rücklaufleitung. Beim Einrohrsystem sind hingegen mehrere Heizkörper in einer Reihe geschaltet. Ein Teil des Heizwassers fließt dann durch den Heizkörper fließt und ein Teil durch die eine Bypass-Leitung, die am Heizkörper vorbei führt. Diese Wärmeverteilung führt dazu, dass das Rücklaufwasser der weiter vorne liegenden Heizkörper zum Teil das Vorlaufwasser der folgenden Heizkörper ist. Daher ist bei den weiter hinten liegenden Heizkörpern die Vorlauftemperatur geringer. Um auch die hinteren Heizkörper mit ausreichend Wärme zu versorgen, muss eine höhere Vorlauftemperatur erzeugt werden bzw. der Wärmeerzeuger größer ausgelegt werden.
Die Wärmeabgabe erfolgt in aller Regel über Strahlungswärme und Warmluft-Konvektion. Die gebräuchlichsten Systeme zur Wärmeabgabe sind Heizkörper und Flächenheizungen. In der Heizungstechnik unterscheidet man folgende Arten an Heizkörpern:
Anstelle von Heizkörpern können auch so genannte Flächenheizungen verwendet werden wie:
Flächenheizungen benötigen aufgrund der höheren Wärmeabgabefläche im Vergleich zu Heizkörpern geringere Vorlauftemperaturen, um die gleiche Heizwärme abzugeben. Dies kommt dem Einsatz von Niedertemperaturkessel oder auch Wärmepumpen entgegen.