Letzte Aktualisierung: 01.10.2025

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Wohnraumlüftung – Überblick über zentrale und dezentrale Möglichkeiten zum Lüften

  • Grundprinzipien & Zweck der Wohnraumlüftung: Ziel der Wohnraumlüftung ist, verbrauchte Luft, Schadstoffe und überschüssige Feuchtigkeit abzutransportieren, um ein gesundes Innenraumklima zu erhalten (z. B. Vermeidung von Schimmel). In modernen, luftdichten Gebäuden ist eine gezielte Lüftung notwendig, denn ohne Undichtigkeiten würde kaum ausreichender Luftaustausch stattfinden. Es droht Schimmel.
  • Zentrale vs. dezentrale Lüftungssysteme: Zentrale Lüftungssysteme bedienen das gesamte Gebäude von einer zentralen Stelle aus. Dabei gibt es Kanäle für Zu‑ und Abluft. Solche Systeme können mit Wärmerückgewinnung ausgestattet sein, wodurch die Wärme aus der Abluft auf die Frischluft übertragen wird. Dezentrale Lüftungssysteme arbeiten raumweise – z. B. Lüftungsgeräte direkt im Raum oder spezielle Fensterlüfter.
  • Techniken zur Lüftung im Überblick: Während manuelles Lüften über Fenster (Kipplüften, Stoßlüften) stattfindet, gibt es u.a. auch Fenster mit integrierter Lüftung mit z. B. Belüftungskanälen in Rahmen oder Lüfterleisten. Kleine Raumlüftungsgeräte sorgen hingegen für eine gezielte Lüftung in stark belasteten Räumen wie Bad, Küche oder WC. Diese Geräte können automatisch je nach Luftqualität oder Feuchtigkeit regeln.
  • Wärmerückgewinnung und Effizienz: Bei Systemen mit Wärmerückgewinnung kann ein Großteil der in der Abluft enthaltenen Wärme auf die Frischluft übertragen werden — typische Rückgewinnungsgrade liegen zwischen 60 % und 80 %. Seit 2016 besteht eine Kennzeichnungspflicht: Lüftungsgeräte werden in Effizienzklassen von A+ bis G eingeteilt. Geräte mit Klasse G entsprechen dem Standard des Fensterlüftens. A+ steht für Geräte, die mehr als 42 kWh Primärenergie pro m² und Jahr einsparen.
  • Normen, Vorgaben & Besonderheiten bei Feuchträumen / fensterlosen Räumen: Für Bad und WC ohne Außenfenster gibt es Vorgaben in der DIN 18017-3, die Mindestgrößen für Abluftvolumenströme regeln. Für Küchen und Kochnischen regelt die DIN 1946-6 entsprechende Mindestablüfte. In fensterlosen Räumen wird oft empfohlen, die Lüftung mit der Beleuchtung zu koppeln oder Sensoren (Feuchtigkeit, CO₂) einzusetzen, um automatische Regelung zu ermöglichen.

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25 bis 36 Kubikmeter Frischluft benötigt der Mensch in der Stunde, um sich wohlzufühlen. Bei dieser Menge frischer Luft bleiben auch die Abgaswerte (CO2-Werte) unter 1.000 Parts per Million (ppm) und die ausgestoßenen flüchtigen Stoffe, die Unwohlsein wie Müdigkeit und Befindlichkeitsstörungen oder auch störende Gerüche verursachen, werden in gesundem Maß abgeführt. Denn „dicke Luft“ bedeutet weniger einen Sauerstoffmangel, als vielmehr einen Überschuss an Schadstoffen in derselben.

Diese benötigte Menge an frischer Luft reicht in der Regel auch aus, um gegebenenfalls Schadstoffe, die in der Bausubstanz stecken und ausdünsten, niedrig zu halten und den Feuchtigkeitsanteil auf gesundem Niveau zu halten.

Für die Wohnraumlüftung gibt es verschiedene Möglichkeiten: angefangen von der händischen Lüftung mit Hilfe geöffneter Fenster, über spezielle bautechnische Raffinessen in modernen Fenstern bis hin zu Lüftungsanlagen. Wir liefern Ihnen in diesem Artikel einen Überblick über zentrale und dezentrale Möglichkeiten zur Wohnraumlüftung.

Kontrollierte Wohnraumlüftung (KWL)

Unter einer kontrollierten Wohnraumlüftung (KWL) versteht man ein technisches System, das für den kontinuierlichen Luftaustausch in Wohnräumen sorgt – und zwar automatisch und unabhängig vom manuellen Fensteröffnen.

Das Grundprinzip ist einfach: Frische Außenluft wird über Kanäle oder Leitungen ins Gebäude geführt. Verbrauchte, feuchte und mit CO2 angereicherte Luft wird gleichzeitig aus Küche, Bad oder WC abgesaugt. Die Luftströme sind dabei voneinander getrennt, sodass kein Mischen stattfindet.

Grundsätzlich kann man die Methoden zur Wohnraumlüftung in zwei Kategorien unterteilen:

Zentrale Wohnraumlüftung

Zentrale Wohnraumlüftung meint alle von einer zentralen Stelle fürs ganze Gebäude gesteuerten, also automatisierten Lüftungsweisen, für die nicht mehr manuell Hand angelegt werden muss, außer, um die Steuerung der Lüftungssysteme zu bedienen.

Zentrale Wohnraumlüftungssysteme besitzen zwei Eingänge (und zwei Ausgänge: jeweils einen davon für die Zuluft, einen für die Abluft (auch Fortluft genannt). Man schließt entweder die Wohn- und Schlafräume an die Zuluftkanäle an und die Räume Bad, Küche und WC an die Abluftkanäle.

Oder jeder Raum bekommt einen eigenen Zu- sowie Abluftkanal. Die zweite Anschlussform lässt sich für jeden Raum einzeln regulieren.

Die Installation einer zentralen Be- und Entlüftung für ein ganzes Haus im Nachhinein ist aufwendig und teuer.

Dezentrale Wohnraumlüftung

Dezentrale Wohnraumlüftung meint entsprechend alle Lüftungsmethoden, die lokal für einen Raum stattfinden. Dazu zählen sowohl die händisch vorgenommenen Lüftungsmaßnahmen mit Hilfe von Fenstern als auch innerhalb eines Raums installierte und von dort aus zu bedienende Lüftungssysteme.

Dezentrale Lüftungsgeräte sind in Räumen von Vorteil, die regelmäßig und / oder stark mit verschmutzter Luft zu tun haben: WC, Bad, Küche oder auch Raucherräume. Die lokal wirkenden Wohnraumlüftungssysteme sind gut nachträglich einbaubar und mit Ihnen lassen sich auch die GEG-Anforderungen an eine Mindestluftwechslerate nach einer Sanierung erfüllen.

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Wohnraumlüftungssysteme

Lüften mit per Hand zu öffnenden Fenstern

Die Wohnraumlüftung dient nach den eben erwähnten Fakten also zum einen der schadstoffreichen Luft in einem Raum und zum anderen der Abfuhr überschüssiger Feuchtigkeit. Letzteres ist wichtig, damit sich die Feuchtigkeit aus der Luft nicht an kalten Stellen niederschlägt, kondensiert und ein ungesundes feuchtkaltes Milieu im Raum entsteht, das vor allem die Schimmelbesiedlung fördert.

Bei alten Fenstern, die häufig undicht sind, braucht man sich um die ausreichende Wohnraumlüftung zwar keine Gedanken zu machen, dafür aber um die Energieeffizienz des Raums beziehungsweise des Heizens. Mit der unkontrolliert durch undichte Fenster abziehenden Luft (sogenannte Selbstlüftung) geht schließlich auch teuer bezahlte Wärme verloren.

Anders dagegen liegt der Fall der Wohnraumlüftung bei modernen, dichten Fenstern. Um hier nicht ein zu feuchtes Klima im Wohnraum zu bekommen, muss man dicht schließende Fenster regelmäßig zum Lüften manuell öffnen. Zu unterscheiden sind dabei Spaltlüftung (Fenster-auf-Kipp) und Stoßlüftung. Beim Dauerlüften mit auf Kipp stehenden Fenstern dauert es Stunden, bis die Wohnraumlüftung erfolgreich ist. Schneller geht’s mit dem Stoßlüften: Hier ist eine komplette Wohnraumlüftung eine Sache weniger Minuten.

Lüften mit speziell dafür ausgelegten Fenstern

Fenster mit sogenanntem Grundlüftungssystem arbeiten mit Hilfe „intelligenter“ labyrinthartiger Lüftungswege, die in Fensterrahmen, Fensterflügel und Dichtungsprofilen eingelassen sind. Durch diese wird unter Druck beziehungsweise Sog des Windes, der auf die Fenster trifft, frische Luft in den Raum geführt oder diesem wird verbrauchte Luft entzogen. Das läuft bei geschlossenen Fenstern ab. Dabei gelangt die frische Außenluft in die Luftkammern der Fensterkonstruktion und wird dort wegen der höheren Temperatur erwärmt. Die warme Frischluft steigt nach oben und tritt über Kopfhöhe aus dem Fenster in den Raum, an optimaler Stelle für die Luftzirkulation also. Da sich die Luft stetig austauscht, kann es hierbei zu störenden Geräuschen kommen. Auf Dauer ist das ganz sicher ein Nachteil.

Fenster mit Lüfterleiste sind insofern komfortabel, als dass sie in den Falz des Fensterrahmens eingebaut werden und eine integrierte Winddruckregulierung haben. Diese in beide Richtungen frei pendelnde Klappe schließt sich und bremst die Wohnraumlüftung bei zu starkem Wind. Die Fenster-Falz-Wohnraumlüftung lässt sich im Nachhinein gut nachrüsten.

Lüften mit kleinen Wohnraumlüftungsanlagen

Kleine Raumlüftungssysteme sind für den Einsatz in Räumen gedacht, die stark mit Feuchtigkeit und / oder Gerüchen belastet sind wie Küche, Bad, WC und Waschküche u.a.

Die Anlagen in der Küche (Dunstabzugshauben u.a.) oder der Badlüfter saugen die Luft ab und führen sie entweder nach draußen (Abluftgeräte) oder nach einer Filterrunde wieder sauber in den Raum zurück (Umluftgeräte).

Wegen der Türspalten und -schlitze tauscht sich mit Hilfe dieser Geräte auch die Luft in den angrenzenden Räumen – die Luftströmung ist dafür ausreichend.

Automatische Steuereinheiten mit Sensoren erfassen dabei bei modernen Geräten auch die Belastung der Luft im Raum mit Feuchtigkeit oder Kohlendioxid und passen die Drehzahlen ihrer Ventilatoren entsprechend an.

Experten-Tipp: Für Räume ohne Fenster gibt es spezielle Normen, die die Wohnraumlüftung betreffen. So schreibt die DIN 18017-3 für die Lüftung von Bad und WC ohne Außenfenster planmäßige Mindest-Abluftvolumenströme vor. Und die DIN 1946-6 regelt die Abluftvolumenströme für Kochnischen und Küchen.

Zulässig und sehr verbreitet ist es, die Entlüftungsanlage in fensterlosen Räumen mit der Beleuchtung zu kombinieren. Andernfalls wird sie über einen Sensor entsprechend der vorherrschenden Feuchtigkeit reguliert.

Lüften mit kontrollierter Wohnraumlüftung und Wärmerückgewinnung

In zentralen und kontrollierten Lüftungsanlagen lässt sich mit Hilfe eines Wärmetauschers die Wärme, die die Abluft enthält, die nach außen geführt wird, auf die kalte, frische Außenluft übertragen, die in das Haus geführt wird. Moderne und effiziente Geräte schaffen hier einen Wärmerückgewinn zwischen 60 und 80 Prozent. Der Wärmerückgewinn macht sich auf der Heizkosten-Abrechnung deutlich bemerkbar. Wer den Einbau einer kontrollierten Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung plant, muss auch wissen, dass das Vorhaben förderwürdig ist.

Bei der Auswahl eines Wohnungslüftungsgerät mit Wärmerückgewinnung sollten Sie auf die seit 1. Januar 2016 geltende Kennzeichnungspflicht mit dem Energieeffizienzlabel achten. Hier werden die Effizienzklassen A+ bis G unterschieden. Zudem müssen diese Geräte zur Wohnraumlüftung von 2016 an mindestens so viel Primärenergie einsparen, wie sie verbrauchen. Klasse G entspricht der niedrigsten „Energieeffizienz“ - dem normalen Fensterlüften. Die höchste Stufe A+ steht für eine Primärenergieeinsparung von mehr als 42 kWh pro m2 und Jahr.

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News zur Wohnraumlüftung

| Lüftung
[...] inVENTer GmbH bringt ab 3. Juli 2017 mit dem Wandeinbausystem Simplex eine Neuentwicklung auf den Markt, die Zeit und Kosten beim Einbau dezentraler Wohnraumlüftungsanlagen spart und damit Fachplanern, Architekten und Installateuren gleichermaßen die Arbeit erleichtert. Simplex vereint erstmalig [...]
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[...] Mehrfamilienhauses in Schwarzenbach im August 2016. Im Anschluss erfolgte eine gründliche Einweisung der Bewohner in die Funktion des dezentralen Wohnraumlüftungssystems durch die Baugenossenschaft. Günter Piffl: „Gerade ältere Menschen, wie es viele unserer Bewohner sind, öffnen gerne das [...]
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| Bau & Sanierung
[...] Eine energetische Sanierung eines Hauses bedeutet sehr viel Arbeit. Noch dazu, wenn es sich um ein in einer Denkmalzone befindliches Fachwerkhaus im Hochwasserbereich des Rheins handelt. Katrin Vetters, Journalistin und Denkmalschutz-Expertin, hat sich an dieses Abenteuer gewagt und uns in einem Interview erzählt, mit welchen Sanierungsmaßnahmen sie dieses Kleinod mit Blick auf die Loreley baulich und technisch auf Vordermann gebracht hat. [...]
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