Letzte Aktualisierung: 13.10.2021
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Diese benötigte Menge an frischer Luft reicht in der Regel auch aus, um gegebenenfalls Schadstoffe, die in der Bausubstanz stecken und ausdünsten, niedrig zu halten und den Feuchtigkeitsanteil auf gesundem Niveau zu halten.
Für die Wohnraumlüftung gibt es verschiedene Möglichkeiten: angefangen von der händischen Lüftung mit Hilfe geöffneter Fenster, über spezielle bautechnische Raffinessen in modernen Fenstern bis hin zu Lüftungsanlagen. Wir liefern Ihnen in diesem Artikel einen Überblick über zentrale und dezentrale Möglichkeiten zur Wohnraumlüftung.
Grundsätzlich kann man die Methoden zur Wohnraumlüftung in zwei Kategorien unterteilen:
Zentrale Wohnraumlüftung meint alle von einer zentralen Stelle fürs ganze Gebäude gesteuerten, also automatisierten Lüftungsweisen, für die nicht mehr manuell Hand angelegt werden muss, außer, um die Steuerung der Lüftungssysteme zu bedienen.
Zentrale Wohnraumlüftungssysteme besitzen zwei Eingänge (und zwei Ausgänge: jeweils einen davon für die Zuluft, einen für die Abluft (auch Fortluft genannt). Man schließt entweder die Wohn- und Schlafräume an die Zuluftkanäle an und die Räume Bad, Küche und WC an die Abluftkanäle.
Oder jeder Raum bekommt einen eigenen Zu- sowie Abluftkanal. Die zweite Anschlussform lässt sich für jeden Raum einzeln regulieren.
Die Installation einer zentralen Be- und Entlüftung für ein ganzes Haus im Nachhinein ist aufwendig und teuer.
Dezentrale Wohnraumlüftung meint entsprechend alle Lüftungsmethoden, die lokal für einen Raum stattfinden. Dazu zählen sowohl die händisch vorgenommenen Lüftungsmaßnahmen mit Hilfe von Fenstern als auch innerhalb eines Raums installierte und von dort aus zu bedienende Lüftungssysteme. Letztere sind in Räumen von Vorteil, die regelmäßig und / oder stark mit verschmutzter Luft zu tun haben: WC, Bad, Küche oder auch Raucherräume. Die lokal wirkenden Wohnraumlüftungssysteme sind gut nachträglich einbaubar.
Maschinelle Systeme zur festgelegten Be- und Entlüftung von Wohnräumen werden auch unter dem Begriff kontrollierte Wohnraumlüftung zusammengefasst. Der Begriff ist jedoch nicht eindeutig definiert. Mitunter werden darunter auch alle ventilatorgestützten Systeme verstanden.
Die Wohnraumlüftung dient nach den eben erwähnten Fakten also zum einen der schadstoffreichen Luft in einem Raum und zum anderen der Abfuhr überschüssiger Feuchtigkeit. Letzteres ist wichtig, damit sich die Feuchtigkeit aus der Luft nicht an kalten Stellen niederschlägt, kondensiert und ein ungesundes feuchtkaltes Milieu im Raum entsteht, das vor allem die Schimmelbesiedlung fördert.
Bei alten Fenstern, die häufig undicht sind, braucht man sich um die ausreichende Wohnraumlüftung zwar keine Gedanken zu machen, dafür aber um die Energieeffizienz des Raums beziehungsweise des Heizens. Mit der unkontrolliert durch undichte Fenster abziehenden Luft (sogenannte Selbstlüftung) geht schließlich auch teuer bezahlte Wärme verloren.
Anders dagegen liegt der Fall der Wohnraumlüftung bei modernen, dichten Fenstern. Um hier nicht ein zu feuchtes Klima im Wohnraum zu bekommen, muss man dicht schließende Fenster regelmäßig zum Lüften manuell öffnen. Zu unterscheiden sind dabei Spaltlüftung (Fenster-auf-Kipp) und Stoßlüftung. Beim Dauerlüften mit auf Kipp stehenden Fenstern dauert es Stunden, bis die Wohnraumlüftung erfolgreich ist. Schneller geht’s mit dem Stoßlüften: Hier ist eine komplette Wohnraumlüftung eine Sache weniger Minuten.
Fenster mit sogenanntem Grundlüftungssystem arbeiten mit Hilfe „intelligenter“ labyrinthartiger Lüftungswege, die in Fensterrahmen, Fensterflügel und Dichtungsprofilen eingelassen sind. Durch diese wird unter Druck beziehungsweise Sog des Windes, der auf die Fenster trifft, frische Luft in den Raum geführt oder diesem wird verbrauchte Luft entzogen. Das läuft bei geschlossenen Fenstern ab. Dabei gelangt die frische Außenluft in die Luftkammern der Fensterkonstruktion und wird dort wegen der höheren Temperatur erwärmt. Die warme Frischluft steigt nach oben und tritt über Kopfhöhe aus dem Fenster in den Raum, an optimaler Stelle für die Luftzirkulation also. Da sich die Luft stetig austauscht, kann es hierbei zu störenden Geräuschen kommen. Auf Dauer ist das ganz sicher ein Nachteil.
Fenster mit Lüfterleiste sind insofern komfortabel, als dass sie in den Falz des Fensterrahmens eingebaut werden und eine integrierte Winddruckregulierung haben. Diese in beide Richtungen frei pendelnde Klappe schließt sich und bremst die Wohnraumlüftung bei zu starkem Wind. Die Fenster-Falz-Wohnraumlüftung lässt sich im Nachhinein gut nachrüsten.
Kleine Raumlüftungssysteme sind für den Einsatz in Räumen gedacht, die stark mit Feuchtigkeit und / oder Gerüchen belastet sind wie Küche, Bad, WC und Waschküche u.a. Die Anlagen in der Küche (Dunstabzugshauben u.a.) oder der Badlüfter saugen die Luft ab und führen sie entweder nach draußen (Abluftgeräte) oder nach einer Filterrunde wieder sauber in den Raum zurück (Umluftgeräte). Wegen der Türspalten und -schlitze tauscht sich mit Hilfe dieser Geräte auch die Luft in den angrenzenden Räumen – die Luftströmung ist dafür ausreichend. Automatische Steuereinheiten mit Sensoren erfassen dabei bei modernen Geräten auch die Belastung der Luft im Raum mit Feuchtigkeit oder Kohlendioxid und passen die Drehzahlen ihrer Ventilatoren entsprechend an.
Experten-Tipp: Für Räume ohne Fenster gibt es spezielle Normen, die die Wohnraumlüftung betreffen. So schreibt die DIN 18017-3 für die Lüftung von Bad und WC ohne Außenfenster planmäßige Mindest-Abluftvolumenströme vor. Und die DIN 1946-6 regelt die Abluftvolumenströme für Kochnischen und Küchen.
Zulässig und sehr verbreitet ist es, die Entlüftungsanlage in fensterlosen Räumen mit der Beleuchtung zu kombinieren. Andernfalls wird sie über einen Sensor entsprechend der vorherrschenden Feuchtigkeit reguliert.
In zentralen und kontrollierten Lüftungsanlagen lässt sich mit Hilfe eines Wärmetauschers die Wärme, die die Abluft enthält, die nach außen geführt wird, auf die kalte, frische Außenluft übertragen, die in das Haus geführt wird. Moderne und effiziente Geräte schaffen hier einen Wärmerückgewinn zwischen 60 und 80 Prozent. Der Wärmerückgewinn macht sich auf der Heizkosten-Abrechnung deutlich bemerkbar. Wer den Einbau einer kontrollierten Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung plant, muss auch wissen, dass das Vorhaben förderwürdig ist.
Bei der Auswahl eines Wohnungslüftungsgerät mit Wärmerückgewinnung sollten Sie auf die seit 1. Januar 2016 geltende Kennzeichnungspflicht mit dem Energieeffizienzlabel achten. Hier werden die Effizienzklassen A+ bis G unterschieden. Zudem müssen diese Geräte zur Wohnraumlüftung von 2016 an mindestens so viel Primärenergie einsparen, wie sie verbrauchen. Klasse G entspricht der niedrigsten „Energieeffizienz“ - dem normalen Fensterlüften. Die höchste Stufe A+ steht für eine Primärenergieeinsparung von mehr als 42 kWh pro m2 und Jahr.