Letzte Aktualisierung: 16.01.2024

Großer Türen-Ratgeber: Aufbau, Typen, Materialien

Welche Türentypen gibt es? Wie ist eine Anschlagtür aufgebaut? Aus welchen Materialien sind Türen gemacht und welche Qualitätsunterschiede ergeben sich daraus? Welche Möglichkeiten zur Gestaltung von Türoberflächen gibt es und wie robust sind die Türen?

Türen gibt es in zig Formen. Wie man sie nach Einsatzzweck, Form und Öffnungsart unterscheidet, zeigen unsere Experten in diesem Artikel. Dabei gehen sie auch darauf ein, wie eine typische Tür aufgebaut ist, aus welchen Materialien Türen bestehen und welche unterschiedlichen Eigenschaften sich daraus ergeben.

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Übersicht unterschiedlicher Funktionsanforderungen

Grundsätzlich unterscheidet man Türen gemäß ihres Einsatzortes nach Türen für den Innenbereich, also Türen zwischen Innenräumen, und Türen für den Außenbereich, also Türen zwischen einem Innenraum und der Außenwelt. Je nach dem Einsatzort muss eine Tür verschiedenste Funktionen erfüllen:

  • Raumabschluss (Standardtüren)
  • Sichtschutz
  • Sicherheit (Sicherheitstüren sind mit verschiedenen sicherheitstechnischen Bauteilen ausgerüstet, zum Beispiel Mehrfachverriegelung oder Profilzylinderschlössern.)
  • Schallschutz (Schallschutztüren nach DIN 4109 sind mit schalldämmenden und / oder schalldämpfenden Materialien gefüllt.)
  • Wärmeschutz
  • Lichtschutz
  • Strahlenschutz (Strahlenschutztüren haben Einlagen aus Blei, das verhindert, das beispielsweise Strahlung aus einem Röntgenraum hindurch nach draußen dringt.
  • Brandschutz (Brandschutztüren oder Feuerschutztüren müssen unter anderem selbstschließend sein.)
  • Rauchschutz
  • Einbruchsschutz
  • Durchschlupf (Schlupftüren heißen Türen, die in größere Tore eingebaut sind, und die man nutzt, ohne den komplexen Öffnungsmechanismus für das große Tor zu benutzen.)

Türen-Typen und typische Bauformen von Türen

Es gibt eine ganze Reihe von Türentypen, die sich in ihrer Bauweise grundsätzlich unterscheiden. Zur Typisierung unterscheidet man Türen nach der Art und Weise wie sie sich bewegen lassen. Gängige Türen sind:

  • Schwingtüren (auch Pendeltüren genannt): Bei den oft zweiflügeligen Schwingtüren sorgen Federn in den Bändern dafür, dass die Türflügel sich nach dem Öffnen von selbst wieder schließen: Sie „schwingen“ in die Ausgangsstellung („geschlossen“) zurück.
  • Falttüren (auch Faltschiebetüren genannt): Falttüren werden im Türrahmen nach dem sogenannten Ziehharmonika-Prinzip „gefaltet“, das heißt, zum Öffnen schiebt man sie zusammen, zum Schließen schiebt man sie auseinander. Falttüren sind entweder hängend oder stehend montiert. Bei hängenden Falttüren fährt der Laufapparat in einer Laufschiene, die über der Tür befestigt ist. Eine Führungsschiene am Boden kann zusätzlich montiert sein, muss aber nicht. Bei stehenden Falttüren fährt der Führungsapparat auf einer Führungsschiene am Boden, oben gibt eine weitere Führung Halt.
  • Klapptüren sind Türen, die oben angeschlagen sind.
  • Falltüren
  • Stall- oder Klöntüren sind zweigeteilte doppelschlägige Türen, deren unterer Teil geschlossen bleibt, während man den oberen aufschwingen kann, um Licht und Luft in einen Stall zu lassen oder sich „über den Gartenzaun“ mit dem Nachbarn zu unterhalten.
  • Automatiktüren, die elektronisch gesteuert und elektrisch angetrieben werden.
  • Drehplattentüren
  • (Karussell)drehtüren findet man häufig in öffentlichen Gebäuden wie Flughäfen, Behörden und Ähnliches.
  • Schiebetüren
  • Schwenkschiebetüren (auch Schiebeschwenktüren oder kurz Schwenktüren genannt) sind Türen, bei denen der Türflügel aus der Wandebene heraus- und zur Seite geschoben wird.

Aufbau einer Anschlagtür (Schwenktür)

Die häufigste Bauart einer Tür ist die sogenannte Anschlagtür. Man nennt sie auch Schwenktür. Ihr Türflügel ist an einer Seite befestigt. Der Fachmann sagt dazu: „angeschlagen“. Die Befestigung beziehungsweise der Anschlag sind Scharniere (auch Bänder genannt, also die beweglichen Verbindungen zu Türrahmen beziehungsweise Türzarge), die die Türe halten und ihr Öffnen (Aufschwenken) erlauben. Die andere Seite gegenüber der Anschlagseite ist die Schlossseite, dort sitzt das Türschloss. Die Komponenten Bänder, Schlösser und Griffe heißen in ihrer Gesamtheit auch Türbeschläge oder kurz: Beschläge.

Bestandteile von Türen

Der bewegliche Teil der Tür, also das, was man umgangssprachlich als Tür bezeichnet, ist das eigentliche Türblatt.

Türstock nennt man den Teil des Türrahmens, in den die Tür schließt. Den Türstock unterteilt man in:

  • Türsturz – obere Teil des Türstocks
  • Türschwelle – Abschluss der Tür auf dem Boden
  • Türzarge oder Türfutter – Rahmen der Tür oben, rechts und links
  • Blindstock
  • Blende – Sichtteile des Stocks, die häufig in Form einer Zierblende realisiert werden. Bei einer Zarge ist die Blende integriert.
  • Türfalz
  • Türdichtung aus Gummi oder Polyurethan, die in einem Stück rund um das Türblatt in der Zarge befestigt wird. Am Boden kann eine absenkbare Bodendichtung in Form eines Schleifers für Dichtheit sorgen.

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Materialien von Türen

Türen lassen sich zudem nach den Materialien typisieren, aus denen sie Großteils gefertigt wurden. Hier unterscheidet man

  • Glastüren,
  • Kunststofftüren,
  • Steintüren,
  • Holztüren,
  • Metalltüren und
  • Gittertüren.

Stabilisierendes Innenleben von Türen

Eine Tür für den Innenbereich hat, so sie denn keine Massivholztür oder Glastür ist, eine sogenannte Einlage. Sie sitzt zwischen den Deckblättern. Das Innenleben einer Zimmertür kann unterschiedlich strukturiert sein. Es gibt:

  • Leichte Innentüren mit Waben(kern) aus Papier oder Karton, die trotz der Leichtbauweise eine gute Stabilität besitzen.
  • Stabilere Türen haben innen Holzleisten-Stege (Röhrenspanstege), die in einem bestimmten Abstand zueinander verklebt sind. Damit die Holzstege nicht ihr ganzes Gewicht in die Tür bringen, durchbohrt man sie alle paar Zentimeter.
  • Noch stabiler wird das Türblatt, wenn statt der Stege eine in regelmäßigen Abständen durchbohrte Spanplatte (Röhrenspanplatte) als Einlage dient.
  • Höchste Stabilität erhält eine Tür, in die eine massive Spanplatte (Vollspanplatte) eingelegt wird. Sie bringt auch den höchsten Schallschutz und den besten Wärmeschutz mit.

Oberflächengestaltung von Türen

Massivholztüren sind robuste und schwere Türen, die langlebig und widerstandsfähig sind. Sie passen optisch ebenso in Räume, die im traditionellen Landhausstil eingerichtet sind, ebenso wie zu moderner Einrichtung. Die Echtholztüren sind Unikate und können sich im Laufe des Lebens farblich verändern, da Holz nicht lichtecht ist. Kratzer lassen sich leicht ausbessern. Massivholztüren brauchen regelmäßige Holzpflege.

Furniertüren sind eine Alternative zu Echtholztüren. Im Vergleich zu Echtholztüren sparen Furniertüren den Rohstoff Holz. Allerdings sind Furniertüren weniger robust als massive Türen aus Holz.

Raumtüren lassen sich heute leicht mit Folie beziehen, die ihnen eine Optik ganz nach Geschmack und Wohnstil verleiht: Von Echtholzfolie bis hin zu Fotofolie ist alles möglich.

Aufwendiger ist eine Beschichtung von Türen mit Laminat. Sie heißen auch CPL-Türen (CPL steht für: Continuous Pressed Laminat). Die Laminatschicht macht die Türblätter robust und unempfindlich für Kratzer und Stöße. Laminattüren sind sehr pflegeleicht.

Weißlackierte Türen gibt es in unzähligen Formen, von modern bis rustikal. Der mehrschichtig aufgetragene Acryllack macht die Weißlacktüren widerstandsfähig und pflegeleicht.

Manche Türen haben einen Lichtausschnitt im Türblatt. Je nach Sitz des Ausschnitts dient er als Oberlicht oder Durchsicht.

Öffnungsrichtungen (Anschlagsrichtungen) von Türen

Man unterscheidet Türen auch hinsichtlich der Richtung, in die sie sich öffnen lassen: die Öffnungsrichtung, Anschlagsrichtung oder Aufschlagsrichtung.

Sie kann entweder Auskunft darüber geben, ob die Tür rechts oder links im Türrahmen angeschlagen ist und sich entsprechend nach rechts oder links schwenkend öffnen lässt. Oder sie informiert darüber, ob eine Tür nach innen in den Raum hinein oder aus ihm heraus schwenkt. Grundsätzlich gilt die Faustregel, dass man Türen vom Verkehrsweg aus, beispielsweise einem Flur oder Gang, in den Raum aufstoßend einbaut. Ausgenommen sind kleine Räume, die sich besser betreten und nutzen lassen, wenn die Tür nach außen aufschwingt. Etwa Gäste-WC-Räume, Toilettenställe oder kleine Wirtschaftsräume, Abstellräume oder Kammern.

Für bestimmte Türen gelten Sonderbauverordnungen wie die Versammlungsstättenverordnung (VStättVO), die baurechtlich vorschreiben, dass Fluchttüren immer in Richtung des Fluchtweges aufgehen müssen.

Rahmenformen für Türen

Der Rahmen von Türen, kurz: der Türrahmen, wird auch als Türzarge bezeichnet. Es gibt unterschiedliche Bautypen von Türzargen, nach denen man dann auch Türen unterscheiden kann:

Eine Tür, die an einer klassischen Türzarge aus Holz befestigt wird, wobei die sogenannte Umfassungszarge die Wandöffnung an drei Seiten einfasst, heißt Futtertür.

Sitzt die Tür in einer Blockzarge, die man auch Blockrahmen, Stockrahmen, Stockzarge oder Blendrahmen nennt und die an einer beliebigen Stelle innen an die Wandöffnung oder deren Seite angeschlagen ist, heißt Rahmentür.

Ist eine Tür dagegen an einer Eckzarge oder einer Umfassungszarge angeschlagen, heißt sie Zargentür.

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