Letzte Aktualisierung: 31.03.2022
Elektroheizungen werden in vielfältigen Anwendungen zur Heizwärmeerzeugung eingesetzt. Dabei kommen trotz steigender Heizstrompreise gerade in älteren Mietwohnungen und Einfamilienhäusern noch Widerstandsheizungen wie Direktheizungen und Nachtspeicherheizungen zum Einsatz.
Elektrowärme entsteht durch die direkte Umwandlung von Strom in Wärme. Da die Erzeugung elektrischer Wärme nur einen geringen technischen Aufwand erfordert und jederzeit flexibel und bedarfsgerecht im gewünschten Umfang und benötigten Temperaturniveau realisiert werden kann, finden Elektroheizungen eine breite Anwendung im Haushalt aber auch in vielen Prozessen u. a. in der Industrie. Dabei unterscheidet man grundsätzlich folgende elektrische Heizverfahren:
Die Widerstanderwärmung lässt sich wiederum in die direkte und die indirekte Widerstandserwärmung unterscheiden:
Von wenigen Ausnahmen abgesehen, basieren Elektroheizungen, die als Raumheizungen eingesetzt werden, auf der indirekten Widerstandserwärmung. Dabei unterscheidet man je nach Wärmeübertragung weitergehend zwischen Direktheizgeräten und Speicherheizungen.
Bei elektrischen Direktheizungen wird die Wärme unmittelbar nach der Erzeugung durch den Widerstandsdraht an den zu beheizenden Raum abgegeben. Die gängigsten "direkten" Elektroheizungen lassen sich nach der Art der direkten Wärmeübertragung in folgende E-Heizungen unterscheiden:
Während bei Elektro-Direktheizungen Strom zeitgleich zum Heizbedarf bereitstehen muss, kann in Speicherheizungen die elektrisch erzeugte Wärme zunächst zwischengespeichert werden. Speicherheizungen sind daher nur begrenzt regelbar, sodass es im Gegensatz zu Direktheizungen zwischen Aufladung der Speicherheizung und Bedarfsdeckung zu einer Überhitzung oder eben einer zu geringen Wärmeabgabe kommen kann.
Je nach Speicherprinzip dieser Elektroheizung unterscheidet man die gängigsten Formen in Nachtspeicherheizungen und Fußbodenspeicherheizungen:
Obwohl das Verbot der Nachtspeicherheizung aufgehoben wurde, so sollte man aufgrund der hohen Stromkosten und dem schlechten Wirkungsgrad trotzdem einen Austausch alter Nachtspeicherheizungen in Betracht ziehen.
Grundsätzlich müssten auch Wärmepumpen zu den Elektroheizungen gezählt werden. Da sich Wärmepumpen jedoch dadurch auszeichnen, über die Zuführung von Umweltwärme wie Erdwärme oder Luftwärme und die Verdichtung eines Kühlmittelkreislaufes wesentlich effizienter Wärme als Widerstandsheizungen zu erzeugen, werden sie in der Regel nicht zu den Elektroheizungen gezählt. Trotzdem besitzen auch Wärmepumpen z. B. Heizpatronen, um elektrisch das Brauchwasser (Legionellenschutz) oder das Heizungswasser bei sehr tiefen Außentemperaturen im Bedarfsfall nachheizen zu können. Diese elektrischen Zusatzheizungen erfüllen jedoch keinen Heizzweck im eigentlichen Sinne einer Elektroheizung.
Um nur heißes Wasser zum Abwasch oder Duschen herzustellen, werden meistens elektrische Warmwasserboiler und Durchlauferhitzer eingesetzt. Ein Warmwasserboiler erwärmt das Brauchwasser auf eine bestimmte Temperatur und bevorratet dieses in einem kleinen Warmwasserspeicher. Wird nur selten Wasser dem Warmwasserboiler entnommen, so ist auch der Stromverbrauch relativ hoch. Im Gegensatz zum Warmwasserboiler erhitzt ein Durchlauferhitzer nur bei Bedarf warmes Wasser. Kleinere Durchlauferhitzer, sogenannte Untertischgeräte, sind kompakte Geräte, die sich bei sehr kleinem kurzfristigen Warmwasserbedarf z. B. in Gästebadezimmer eignen.
Unter Elektroheizungen versteht man dezentrale Heizkörper, die Strom 1:1 in elektrische Heizwärme umwandeln. Hierzu zählen mobile oder festinstallierte E-Radiatoren, Heizstrahler z. B. für Außenbereiche, Infrarot- bzw. Wärmewellenheizungen für Küche oder Bad und die klassischen Nacht- und Teilspeicherheizungen.
Elektroheizungen werden häufig in Räumen/ an Orten eingesetzt, die nur gelegentlich beheizt werden oder in denen ein nachträglicher Heiz- und Warmwasser-Anschluss sehr teuer wäre. Daher findet man Elektroheizungen häufig noch in Altbauten und als Zusatzheizung in Wintergärten, Küchen oder Badezimmern – hier häufig als Untertischgerät für Warmwasser.
Die Anschaffungskosten einer Elektroheizung sind vergleichsweise niedrig. Infrarotheizungen mit 500 Watt Leistung kosten rund 300 bis 450 Euro, mobile Elektroradiatoren gibt es bereits ab etwa 100 Euro. Für Nachtspeicherheizungen muss man mit 800 bis 1.400 Euro pro Gerät rechnen. Achtung: Hierzu kommen die Kosten für die Elektroinstallation! Zudem fallen die Stromkosten bei Dauergebrauch ins Gewicht!