Letzte Aktualisierung: 19.10.2020
Viele Hausbesitzer interessieren sich für eine eigene Photovoltaik-Anlage auf dem Hausdach. Doch auch, wenn sich das Dach aus technischer Sicht als geeignet erweist, so will man natürlich wissen, wieviel Strom eine solche Anlage produzieren kann und, ob sich eine Anlage überhaupt lohnt. Dabei kann der Solarrechner helfen. Mit nur wenigen Eingaben werden der Solarertrag und die Wirtschaftlichkeit einer Investition in eine Photovoltaik-Anlage ermittelt.
Die Art und Größe der Dachfläche bzw. Freifläche ist für den Solarrechner die Grundlage, um zu berechnen, wie viele Solarmodule installiert werden können. Aus der Anzahl der Solarmodule ergibt sich dann die installierbare Nennleistung der Solaranlage. Die Leistung der Solaranlage ist dann wiederum Grundlage, um die nötigen Kosten der Solaranlage, den Solarertrag und darauf aufbauend die aktuelle Einspeisevergütung zu berechnen.
Für alle Kalkulationen des Solarrechners wird auf spezielle Datenbanken zurückgegriffen, um die jeweils am Standort geltende Solarstrahlung, die jeweiligen Anlagenkosten der Solarmodule und die aktuell gültige Einspeisevergütung zu berechnen.
Auf Satteldächern und Pultdächern können in der Regel mehr Module installiert werden als auf einem gleichgroßen Flachdach. Im Solarrechner können Sie daher genau spezifizieren, wie groß die zur Verfügung stehende Dachfläche ist, um welche Dachform es sich handelt und mit welcher Dachneigung gerechnet werden soll. Dabei können Sie zwischen Standardeinstellung (15°, 30°, 45° und 60°) und einer, sofern bekannt, individuellen Eingabe ihrer Dachneigung wählen. Daneben fragt der Solarrechner die Ausrichtung des Daches ab (Ost, Südosten, Süd, Südwesten und Westen), um später die Solarstrahlung genauer berechnen zu können.
Die Investitionskosten basieren auf den von der Fachzeitschrift Photon jeweils aktuell veröffentlichten Systempreisen. Dabei werden die Modulpreise inklusive aller Installationskosten und Zubauteile berücksichtigt, um somit die letztendlichen Kosten für den Endverbraucher realistisch darzustellen. Die Abschreibungskosten werden linear über 20 Jahre berechnet. Die jährlichen Wartungskosten gehen mit 1 Prozent der Investitionskosten ein.
Wichtig für die Ertragsberechnung einer Photovoltaikanlage ist neben der Nennleistung die Sonneneinstrahlung vor Ort. Der Solarrechner ermittelt die Werte anhand der Postleitzahl. Die Strahlungsdaten vom Solarrechner basieren auf Daten des European Commission Joint Research Centre. In Deutschland liegen die Mittelwerte zwischen 850 und 1050 Kilowattstunden pro Quadratmeter im Jahr.
Die Berechnung des Solarstromertrags basiert auf der Strahlungsdatenbank PVGIS 4. Dabei werden sowohl die globale horizontale Einstrahlung als auch die diffuse Einstrahlung mit einbezogen. Die Differenzierung dieser Strahlungsdaten je nach Einfallswinkel erfolgt dann auf Grundlage der RETScreen-Methode. Um diese Daten dann in den eigentlichen Solarertrag in Kilowattstunden umzurechnen, wird auf Herstellerangaben zur z.B. Nennleistung für Module und zum EU-Wirkungsgrad für Wechselrichter zurückgegriffen.
Für die Berechnung der Stromerträge in allen Folgejahren wird dann eine Leistungsdegression von 0,4 Prozent pro Jahr für die Photovoltaik-Module angenommen. Aus diesen Daten wird dann die jährliche Stromproduktion in Kilowattstunden berechnet.
Die Dachausrichtung und Dachneigung beeinflusst zusammen mit der Nennleistung und Sonneneinstrahlung den Solarstromertrag. Für Anlagen auf Dächern sind eine Ausrichtung nach Süden und ein Neigungswinkel von 30 bis 35 Grad ideal. Auf Basis der aktuell gültigen Vergütungssätze ermittelt der Solarrechner dann, wie hoch die jährliche Einspeisevergütung für den Solarstromertrag ausfällt.
Der erzeugte Strom kann auch in Ihrem Haushalt selbst verbraucht werden. Hierzu fragt der Solarrechner unter anderem ab, wieviele Personen in Ihrem Haushalt leben, um die typischen Stromkosten ohne PV-Anlage als Grundlage für einen Kostenvergleich zu berechnen.
Der Gewinn, der aus eingesparten Stromkosten generiert wird, ist höher als der für einfache Netzeinspeisung. Der Solarrechner gibt daher zusätzlich aus, wie hoch die jährlichen Ersparnisse durch den Eigenverbrauch des Solarstroms sind.
Diese Ersparnisse setzt der Solarrechner dann ins Verhältnis zu den Kosten. Dabei wird eine Nutzungsdauer von 20 Jahren und eine jährliche Strompreissteigerung angenommen. Die Erträge pro Jahr werden zudem mit einem entsprechenden Kapitalzinssatz auf das Jahr der PV-Installation abgezinst.