Letzte Aktualisierung: 16.09.2024

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Heizung kaufen: Vorschriften, Förderung & Kosten im Vergleich

Wann muss man eine neue Heizung kaufen? Welche Vorschriften gilt es zu beachten? Welches Heizungssystem verursacht welche Kosten?

Deutsche Heizungsanlagen sind im Durchschnitt älter als 17 Jahre. Mehr als ein Drittel sind sogar älter als 20 Jahre. Ein Großteil der Heizungsanlagen im Gebäudebestand ist damit nicht mehr auf dem Stand der Technik und verbrauchen im Vergleich zu modernen Geräten zu viel Energie und belasten mit unnötig hohen CO2-Emissionen die Umwelt. Grund genug, sich über den Kauf einer neuen Heizung Gedanken zu machen. Hierzu geben wir Ihnen in unserem Ratgeber Tipps, wann Sie ihre Heizung austauschen müssen, welche Fördermittel Ihnen zustehen und mit welchen Kosten Sie beim Heizungskauf rechnen müssen.

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Gesetzliche Vorschriften: Wann muss ich eine Heizung austauschen und neu kaufen?

Austauschpflichten für alte Bestandsheizungen

Wenn Ihre Heizung noch funktioniert, dann dürfen Sie diese - auch auf Grundlage des ab 2024 geltenden Heizungsgesetzes - so lange nutzen, wie sie möchten. Erst, wenn die Heizung nicht mehr zu reparieren ist, müssen Sie eine neue Heizung kaufen. Diese muss gemäß des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) - vormals Energieeinsparverordnung - dann (mit Ausnahmen) einen Anteil von 65% Erneuerbare Energien nutzen.

Dies gilt aber nicht für alle funktionstüchtigen Heizungen! Denn alle Standardheizkessel, sogenannte Konstanttemperaturkessel, die älter als 30 Jahre sind, müssen laut des geltenden GEG ausgetauscht werden!

An der Austauschpflicht führt kein Weg vorbei, es sei denn, sie fallen unter die Ausnahmeregelungen, beispielsweise weil Sie Ihr Ein- oder Zweifamilienhaus bereits vor dem 1. Februar 2002 selbst bewohnt haben. Oder, weil Ihre Anlage, die in einem Mehrfamilienhaus installiert ist, eine Nennleistung von mehr als 400 oder weniger als vier Kilowatt hat. Außerdem sind sämtliche Brennwertkessel und auch alte Niedertemperaturkesselvon der Austauschpflicht ausgenommen.

Heizungskauf im Neubaufall: GEG gibt Auswahl vor

Im Neubau schreibt das Gebäudeenergiegesetz (GEG) vor, welchen Energieeffizienzstandard Sie mit Ihrer Immobilie erreichen müssen, um einerseits überhaupt bauen zu dürfen und andererseits Fördermittel für den Neubau zu bekommen. Hinsichtlich der Erreichung dieser Standards wird dann die Heizung gekauft.

Gemäß dem Gebäudeenergiegesetz (GEG) dürfen ab 2024 in Neubauten in Neubaugebieten nur noch Heizungen installiert werden, die zu mindestens 65 Prozent mit erneuerbaren Energien laufen.

Für Bestandsbauten und Neubauten in Baulücken gilt die 65-Prozent-Vorgabe zu erneuerbaren Energien beim Heizen erst, wenn die Städte und Gemeinden die kommunale Wärmeplanung für die nächsten Jahre vorgelegt haben:

  • Große Kommunen mit über 100.000 Einwohnern haben dafür bis 30. Juni 2026 Zeit,
  • kleinere Kommunen bis 30. Juni 2028.

Bauherren und Hauseigentümer müssen erst dann handeln, wenn sie wissen, mit welchem Energieträger und welcher Versorgung sie vor Ort rechnen können.

Tabelle: Beim Kauf einer neuen Heizung können Sie ab 2024 aus folgenden Optionen wählen
Auswahl beim Kauf einer neuen Heizung
Elektrische Wärmepumpen
Biomasseheizungen (insbesondere Pelletheizungen)
Wärmenetzanschluss (insbesondere Fernwärme)
Hybridheizungen mit einer Wärmepumpe
Gashybridheizungen mit Solarthermie
Stromdirektheizungen z.B. Nachtspeicher- und Infrarotheizungen
Wasserstoffheizungen
Biogasheizungen
H2-Ready-Gasheizungen

Welche Förderung gibts beim Heizungskauf?

Wer eine neue Heizung kaufen möchte, die BEG-gefördert wird, erhält folgende Zuschüsse:

  • Eine Grundförderung von 30% für alle Wohn- und Nichtwohngebäude, die wie bisher allen privaten Hauseigentümern, Vermietern, Unternehmen, gemeinnützigen Organisationen, Kommunen sowie ausführenden Unternehmen offensteht.
  • Für Wärmepumpen, die als Wärmequelle Wasser, Erdreich oder Abwasser nutzen oder ein natürliches Kältemittel einsetzen, ist ein Effizienzbonus von zusätzlich 5% erhältlich.
  • Für den Kauf emissionsarmer Biomasseheizungen wird ein pauschaler Zuschlag von 2.500 Euro gewährt.
  • Für den Austausch von funktionstüchtigen Öl-, Kohle-, Gasetagen- oder Nachtspeicherheizungen sowie von mehr als zwanzig Jahre alten Biomasse- und Gasheizungen gibt es für selbstnutzende Eigentümerinnen und Eigentümereinen einen Klimageschwindigkeitsbonus von 20%. Bis 31. Dezember 2028 beträgt dieser Bonus 20%, danach sinkt er alle zwei Jahre um 3 % ab, zunächst am 1. Januar 2029 auf 17 %.
  • Hinzu kommt erstmals ein Einkommensbonus von 30% für selbstnutzende Eigentümerinnen und Eigentümer mit bis zu 40.000 Euro zu ver- steuerndem Haushaltsjahreseinkommen.

Die Boni können beim Heizungskauf ergänzt werden; sie sind also kumulierbar.

Insgesamt kann die Zuschussförderung für den Heizungstausch für private Selbstnutzer bis zu 70% betragen (d.h. bei einer Kumulierung mehrerer Boni wird der Fördersatz begrenzt).

Die maximal förderfähigen Investitionskosten beim Kauf der neuen Heizung liegen bei 30.000 Euro für die erste Wohneinheit, jeweils 15.000 Euro für die zweite bis sechste Wohneinheit und jeweils 8.000 Euro ab der siebten Wohneinheit.

Tabelle: Prozentuale Zuschüsse zum Kauf einer neuen Heizung
Einzelmaßnahme Zuschuss iSFP-Bonus Effizienz-Bonus Geschwindigkeits-Bonus Einkommens-Bonus
solarthermische Anlagen 30% - - max. 20% 30%
Biomasseheizungen 30% - - max. 20% 30%
Wärmepumpen 30% - 5% max. 20% 30%
Brennstoffzellenheizung 30% - - max. 20% 30%
Wasserstofffähige Heizung (Inv.-Mehrausgaben) 30% - - max. 20% 30%
Innovative Heizungstechnik 30% - - max. 20% 30%
Errichtung, Umbau, Erweiterung Gebäudenetz 30% - - max. 20% 30%
Gebäudenetzanschluss 30% - - max. 20% 30%
Wärmenetzanschluss 30% - - max. 20% 30%

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