Letzte Aktualisierung: 16.12.2022
Wann muss man eine neue Heizung kaufen? Welche Vorschriften gilt es zu beachten? Welches Heizungssystem verursacht welche Kosten?
Deutsche Heizungsanlagen sind im Durchschnitt älter als 17 Jahre. Mehr als ein Drittel sind sogar älter als 20 Jahre. Ein Großteil der Heizungsanlagen im Gebäudebestand ist damit nicht mehr auf dem Stand der Technik und verbrauchen im Vergleich zu modernen Geräten zu viel Energie und belasten mit unnötig hohen CO2-Emissionen die Umwelt. Grund genug, sich über den Kauf einer neuen Heizung Gedanken zu machen. Hierzu geben wir Ihnen in unserem Ratgeber Tipps, wann Sie ihre Heizung austauschen müssen, welche Fördermittel Ihnen zustehen und mit welchen Kosten Sie beim Heizungskauf rechnen müssen.
Die Frage nach dem richtigen Zeitpunkt für den Kauf einer neuen Heizung beantwortet der Gesetzgeber so: Alle Standardheizkessel, sogenannte Konstanttemperaturkessel, die älter als 30 Jahre sind, müssen laut des geltenden Gebäudeenergiegesetzes (GEG) - vormals Energieeinsparverordnung - ausgetauscht werden.
An der Austauschpflicht führt kein Weg vorbei, es sei denn, sie fallen unter die Ausnahmeregelungen, beispielsweise weil Sie Ihr Ein- oder Zweifamilienhaus bereits vor dem 1. Februar 2002 selbst bewohnt haben. Oder, weil Ihre Anlage, die in einem Mehrfamilienhaus installiert ist, eine Nennleistung von mehr als 400 oder weniger als vier Kilowatt hat. Außerdem sind sämtliche Brennwertkessel und auch alte Niedertemperaturkesselvon der Austauschpflicht ausgenommen.
Im Neubau schreibt das Gebäudeenergiegesetz (GEG) (früher EnEV) vor, welchen Energieeffizienzstandard Sie mit Ihrer Immobilie erreichen müssen, um einerseits überhaupt bauen zu dürfen und andererseits Fördermittel für den Neubau zu bekommen. Hinsichtlich der Erreichung dieser Standards wird dann die Heizung gekauft.
Viele Häuslebauer entscheiden sich beim Kauf der Heizung für eine Gasbrennwertheizung mit Solarthermie oder für eine Wärmepumpenheizung. Je nach Baustandard wird dann die Dämmung unterschiedlich dick ausgeführt und weitere Effizienztechniken wie eine kontrollierte Wohnungslüftung mit Wärmerückgewinnung dem Heizungssystem hinzugefügt.
Wer eine neue Heizung kaufen will, der steht in der Regel vor dem Problem, ob es eine "normale" Öl- oder Gasheizung sein soll, oder man auf eine Öko-Heizung wie die Wärmepumpe oder Pelletheizung umsteigt. Ein Kompromiss stellen Öl- und Gasheizungen dar, die mit einer Solarthermieanlage zusammen gekauft werden.
Der Kauf einer Öl- und Gasheizung ist vor Allem in seinen Anschaffungskosten günstig. Hier muss für ein Einfamilienhaus je nach Größe und Installationsaufwand mit Kosten von rund 6.000 bis 10.000 Euro gerechnet werden.
Auch die Heizkosten sind bei niedrigen Bezugskosten für Heizöl und Gas als günstig einzuschätzen. Diesbezüglich ist der Kauf einer Öl- oder einer Gasheizung aber eine Wette auf die Zukunft. Nur, wenn die Öl- und Gaspreise dauerhaft - die Lebensdauer einer Öl- und Gasheizung beträgt rund 20 Jahre - niedrig bleiben, bleibt auch das Heizen günstig. Sonst kann das Kaufen einer fossil betriebenen Heizung schnell teuer werden.
Für auf Öl oder Gas basierende Heizungen gibt es beim Kauf in der Regel keine direkten Fördermittel. Lediglich das Erreichen eines gehobenen Gebäudeenergiestandards wird bei einer Altbausanierung gefördert (Kredit oder Zuschuss), der auch den Kauf des Heizungssystems umfassen kann.
Der Kauf einer Öko-Heizung ist im Vergleich deutlich teurer. Für eine Luftwärmepumpe muss im Einfamilienhaus mit 12.000 bis 16.000 Euro und für eine Erdwärmeheizungmit 20.000 bis 25.000 Euro gerechnet werden. Für einen Pelletkessel müssen beim Kauf ebenfalls rund 20.000 bis 25.000 Euro einkalkuliert werden.
Wer sich beim Kauf der Heizung für ein Wärmepumpen-System entscheidet, der profitiert langfristig von niedrigen Heizkosten. Insbesondere bei Sole-Wasser-Wärmepumpen sind die Heizkosten systembedingt auch langfristig sehr preisstabil. Das Heizen mit einer Pelletheizung besticht vor Allem durch den ökologischen Charme des umweltfreundlichen Heizens mit Holz.
Das Kaufen einer Öko-Heizung wird über die KfW als auch das BAFA gefördert. Vor dem Kauf sollte man sich unbedingt von einem Energieberater über die Fördermittel und deren formale Beantragung informieren lassen und diese beim Kaufen der Heizung dann auch vom Energieberater beantragen lassen.
Heizung | Zuschuss | Heizungstausch-Bonus | Bonus für Erd-, Grundwasser-, Abwärme oder natürliche Kältemittel |
---|---|---|---|
Solarwärmeanlage | 25% | 10% | |
Holz- / Biomasseheizung | 10% | 10% | |
Wärmepumpe | 25% | 10% | 5% |
Brennstoffzellenheizung | 25% | 10% | |
Innovative Heizungstechnik auf Basis erneuerbarer Energien | 25% | 10% |
Wenn Sie eine Heizung kaufen wollen, informieren Sie sich in aller Regel bei Freunden, Nachbarn und Bekannten und recherchieren im Internet die häufig technischen Vor- und Nachteile des jeweils in die nähere Auswahl einbezogenen Heizungssystems.
Grundsätzlich stellen sich aber gerade in finanzieller Hinsicht immer folgende Fragen:
Letztlich ist die Entscheidung immer abhängig von der Wirtschaftlichkeit einer Heizung in Ihrem speziellen Einsatzfall. Mit unserem neutralen Online-Planer berechnen Sie ganz einfach online, welche Heizung in Ihrem Fall die wirtschaftlichste Variante darstellt und können direkt von Heizungsbauern in Ihrer Nähe 5 kostenlose Vergleichsangebote anfordern. So finden Sie garantiert das für Sie passende und wirtschaftlichste Heizungssystem.
Kauf beim Heizungsbauer: Viele Heizungsbau-Fachbetriebe sind Partner eines oder mehrerer Heizungshersteller/s. Von einer solchen Partnerschaft profitieren Sie insofern, als dass der Partnerhandwerker die Hardware, sprich: die Heizung und Zubehör, direkt und oft zu günstigeren Preisen einkaufen kann. Die Ersparnis gibt er auch an Sie weiter.