Letzte Aktualisierung: 16.01.2024

Dach-Wissen kompakt: Aufbau, Fachbegriffe und Konstruktion

Welche Aufgabe hat das Dach? Wie ist es aufgebaut und wie heißen die wichtigsten Bauteile beziehungsweise Dachabschnitte? Was muss man zu Isolation und Dachdämmung wissen? Wie lässt sich Brandschutz im Dach gewährleisten? Was sind gängige Dachformen?

Ein Dach ist die Krönung des Gebäudes. Es bildet den konstruktiven Abschluss der darunter befindlichen Räume und schützt diese vor Sonne, Wind und Wetter. Das Dach ist damit wie die Außenwände des Gebäudes (Fassade) Grenze zwischen innen und außen. Es gibt neben Gebäudedächern auch solche, die über freien Flächen konstruiert sind, beispielsweise als sogenanntes Flugdach. So nennt man ein bautechnisch selbständiges Schutzdach, das zu schweben beziehungsweise zu fliegen scheint. Wir erklären Ihnen in diesem Artikel alles Wissenswerte zum Dach: Dazu gehören die wichtigsten Fachbegriffe, der typische Aufbau und gängige Dachformen. Auch die Möglichkeiten zur Isolation und Dämmung eines Dachs werden wir ansprechen, denn sie sind für die energetische Sanierung unerlässlich. 

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Typischer Dachaufbau und wichtige Fachbegriffe

Dachstuhl

Die Mehrzahl der Dächer besteht aus einem Dachstuhl (auch Tragwerk, Traggerüst oder Dachkonstruktion genannt) und einer Dachdeckung (auch Dacheindeckung oder Dachhaut genannt).

Der Dachstuhl trägt die Dachhaut. Das hölzerne Konstrukt wird auch Dachwerk genannt. Und damit haben wir auch schon den bis heute wichtigsten Baustoff für die Dachkonstruktion genannt: der Klassiker Holz (in Asien: Bambus). Daneben gibt es Dachkonstruktionen aus Stahl- und Spannbeton und sogenannte Zeltkonstruktionen. Und neuerdings sind auch Kunst- und Verbundwerkstoffe als Konstruktionsmaterial im Einsatz.

Dachhaut

Die Dachhaut ist die äußere Schicht des Daches. Also die Dacheindeckung, die bei geneigten Dachflächen regensicher, bei flachen Dächern wasserfest sein muss. Ein gedecktes Dach schützt demnach vor Regen, ein mit weiteren Isolationsvorrichtungen ausgerüstetes Dach ist wasserfest abgedichtet, wobei der Übergang von Eindeckung und Abdichtung des Dachs oft fließend ist. In unseren Breiten zählt der Dachziegel zu den am häufigsten verwendeten Eindeckungsarten.

Dachflächen

Die Flächen, die man mit Blick auf ein Dach von außen sieht, heißen Dachflächen. Sie können

  • flach oder geneigt sowie
  • eben oder gewölbt sein.

Die Begrenzungslinien und die gemeinsamen Schnittlinien der Flächen des Dachs nennt man Dachkanten. Wobei die obere, waagerechte Schnittkante den sogenannten Dachfirst, kurz: First, bildet, während die untere(n) waagerechte(n) Kante(n), die Traufe bilden. An ihnen ist meist die Dachrinne angebracht.

Die obere, abschließende Wandfläche eines Gebäudes im Dachbereich heißt Giebel. Die Dachkante, die sich gegebenenfalls dort befindet, zum Beispiel bei einem Walmdach mit vier Dachflächen, wird Ortgang oder kurz: Ort genannt. Der Ortgang verbindet das Ende der Traufe mit dem Ende des Dachfirstes. Er schneidet sich demnach mit keiner anderen Dachschräge. Mitunter wird er auch Gebäudestirn genannt und gerne wird er optisch auffällig herausgestellt.

Treffen zwei Dachflächen in der Schräge zusammen heißen sie Grat, wenn es sich um eine Außenkante handelt, und Kehle bei einer Innenkante. Kommen in einem Punkt drei oder mehr Dachflächen zusammen, heißt dieser Anfallspunkt.

Allgemein gilt im Dachbau, das Dach mit möglichst einfachen geometrischen Formen zu planen und nach diesem umzusetzen. Bevorzugte Form für Dachflächen ist ein Rechteck. Überträgt der Planer das Dach in den Grundriss, mittelt er es aus (Stichwort: Dachausmittlung). Ein Dach aus mehreren geometrischen Formen ist ein sogenanntes zusammengesetztes Dach, auch Dach mit Widerkehr, zerfallendes Dach oder Dachzerfallung genannt. Windschief ist ein Dach, das aus schiefwinkligen Vielecken errichtet wurde: Die Dachflächen verkrümmen sich dann notwendigerweise in sich.

Dachkonstruktionen

Die Konstruktion eines Daches ist ausschlaggebend für seine Standfestigkeit und hängt von der Nutzung des Gebäudes aber auch äußeren Faktoren wie der Windlast und dem Windsog ab. Bei z. B. einem typischem Satteldachaufbau unterscheidet man grundsätzlich das Sparrendach und das Pfettendach.

  • Das Sparrendach ist eine der traditionellen Dachkonstruktionen zur Herstellung eines Satteldaches und wird insbesondere bei schmalen Gebäudebreiten von 7 bis 8 Metern und einer Dachneigung von über 30 Grad gebaut. Durch den Einbau eines Kehlbalkens entsteht ein Kehlbalkendach, eine Sonderform des Sparrendaches. Mit dem Kehlbalkendach lassen sich größere Spannweiten beziehungsweise Gebäudebreiten realisieren.
  • Das Pfettendach ist hingegen eine Dachkonstruktion, dessen namensgebendes Hauptmerkmal die waagerechten Pfetten sind, auf denen die geneigten Dachsparren aufliegen. Das sogenannte Spreng- oder Hängewerk kommt in diesem Zuge unterstützend zum, wenn die Lastabtragung nur auf die Außenwände erfolgen soll.

Dachaufbauten, Dachöffnungen und Dachschmuck

Unter Dachaufbauten versteht man allgemein alle funktionalen Schichten, sowohl tragende als auch abdichtende, aus denen das Dachsystem errichtet wird, darunter die Dämmschicht.

Dachöffnungen heißen die Stellen, wo ein Dach von Dachfenstern oder Gauben unterbrochen beziehungsweise von Schornsteinen durchdrungen wird. Zu guter Letzt noch drei Dachfachbegriffe: Das Dachgeschoss ist das (Ober)Geschoss im Dachraum, der oft auch Dachboden genannt wird, wenn er nicht zum Bewohnen ausgebaut ist. Als Dachschmuck bezeichnet der Dachdecker sämtliche Elemente außen am Dach, die der reinen Zierde wegen dort angebracht werden.

Als Dachaufbauten & Co. zählen beispielsweise:

  • ein Dachbalkon beziehungsweise eine Loggia, auch Dachloggia oder Negativgaube genannt, wobei der Dachbalkon teilweise wie ein Balkon aus dem Baukörper herausragt und die Loggia einen Einschnitt in das Dach für eine offene, begehbare Plattform darstellt, die nicht aus der Hausfront herausragt,
  • ein Dachflächenfenster, das schräg in der Dachfläche eingebaut ist und zum Belichten und Belüften des Dachraums dient
  • eine Dachgaube, die den Wohnraum unter dem Dach vergrößert und von der Fassade zurückspringt
  • eine sogenannte Dachlaterne, also ein bauliches Element auf dem Giebel, das Fenster zum Belichten des Dachraums hat
  • ein sogenannter Dachreiter, also ein Dachtürmchen auf dem Forst (oft aus Holz)
  • ein sogenanntes Zwerchhaus, also ein quer aufgesetzter Dachteil (Fachjargon: gezwercht), dessen Giebel auf der Fassade aufgesetzt ist

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Wichtige Dachmaße und lokales Baurecht

Zum Verständnis des Dachaufbaus gehören auch ein paar Maße: So meint man mit dem Begriff Firsthöhe den Abstand zwischen der anbaufähigen Straßenverkehrsfläche (also der Erdoberfläche) und dem First. Die Firsthöhe ist demnach die Haushöhe über dem Erdboden. Selten ist der Fall, dass die Firsthöhe ansteigt (positive Firsthöhe) oder abfällt (negative Firsthöhe). 

Expertentipp: Die Firsthöhe ist ein Maß, zu dem es in fast allen Städten und Gemeinden baurechtlich verbindliche Vorgaben gibt – die man als Bauherr kennen und beachten sollte. Häufig werden Mindestwerte und Maximalwerte für die Firsthöhe vorgegeben, so dass buchstäblich Platz für Individualität im Bauplan ist. Ein Besuch im für Ihren Bauplatz zuständigen Bauamt ist zur Information angeraten, die unterliegen der Auskunftspflicht.

Die sogenannte Traufhöhe bezeichnet den (Trauf)Punkt, an dem sich theoretisch die Fassadenwand und die geneigte Dachfläche schneiden.

Aus beiden Maßen, Firsthöhe und Traufhöhe, ergibt sich die Dachneigung, also das Gefälle (Maß für Neigung beziehungsweise Steilheit) der Dachfläche mit ihrem Dachneigungswinkel. Dazu muss man wissen, dass für den herkömmlichen Dachbau gilt, dass sich ein Neigungswinkel durchs ganze Dach zieht, sprich: dass gegebenenfalls alle Dachflächen nach ein und demselben Neigungswinkel geneigt werden.

Dachabdichtung (Isolierung) und Dachdämmung

Im Rahmen moderner Energiekonzepte ist es Standard, das Dach energetisch zu isolieren. Die Dachabdichtung und die Dachdämmung sind bewährte Maßnahmen, die dabei kombiniert werden. Je nach verwendetem Dämmsystem und Dämmmaterial muss die Abdichtung entsprechend passend erfolgen. Man unterscheidet Dächer dabei in:

  • einschalige (unbelüftetes Dach, veraltete Bezeichnung: Warmdach)
  • zweischalige (belüftetes Dach, veraltete Bezeichnung: Kaltdach)
  • und Umkehrdächer.

Eine Dachdämmung wird dann weitergehend danach unterschieden, wie eine Dämmung am bzw. in das Dach eingebracht wird nach Auf-, Zwischen- und Untersparrendämmung.

Brandschutz für das Dach

Man unterscheidet die Bedachung (Dachhaut) nach einer weichen und harten Variante, wobei sich das nicht auf die Materialbeschaffenheit an sich bezieht, sondern auf deren Brandverhalten. Für weiche Bedachungen ist eine sogenannte Brandwand erforderlich, die einen halben Meter über die Dachfläche hinausragt und sie somit deutlich sichtbar unterbricht. Für harte Bedachungen auf Wohnhäusern mit mehr als drei Vollgeschossen gilt die Vorschrift, dass die Brandwand die Bedachung um 30 Zentimeter überragen muss. Darunter (also bei weniger als drei Vollgeschossen) darf die Brandwand auch „unsichtbar“ in der Dachhaut bleiben. Wo Dachpappe verlegt wird, muss im Bereich der Brandwand Blech oder anderer unbrennbarer Baustoff verlegt werden. 

Unterscheidung spitzer, flacher und runder Dachformen

Im Laufe seiner Geschichte hat das Dach sich von Zeit zu Zeit sowie von Region zu Region weiter entwickelt. Heute gibt es unzählige verschiedene Dachformen.

Grundsätzlich unterscheidet man flache von spitz zulaufenden Dächern. Daneben gibt es Dächer mit runden Giebelformen oder auch Spitzdächer, die auf einem runden Grundriss basieren. Hinzu kommen eine Vielzahl von Sonderformen, die teilweise Kombinationen aus vorgenannten Dachformen sind.

Zu den gängigste Dachform hierzulande das Satteldach, also ein Dach, mit zwei recht steil geneigten Dachflächen, die oben im First zusammenstoßen und Abwandlungen hiervon wie z. B. das Mansarddach. Moderne Häuser werden hingegen immer häufiger mit einem Flach- und Pultdach geplant. Dies hat neben optischen auch ganz praktische Gründe, da der Dachraum besser als Wohnraum und die Dachfläche besser für energetische Zwecke (z. B. mit einer Photovoltaikanlage) genutzt werden kann.

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