LED-Technik ist eine energiesparende und ressourcenschonende Form der Beleuchtungstechnik. Wie die meisten Energiespartechniken sind LED-Leuchten allerdings teurer in der Anschaffung als herkömmliche Beleuchtungssysteme. Dies hält viele Kunden noch ab, auf LED-Technik umzusteigen. Die kürzlich veröffentlichte Studie der KfW-Bankengruppe "Kritische Rohstoffe für Deutschland" legt überdies nun nahe, dass sich LED-Leuchten aufgrund der enthaltenen und zunehmend knapper werdenden Metalle zukünftig noch weiter verteuern könnten.
Im Rahmen der vom Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung (IZT) und adelphi durchgeführten Studie wurden insgesamt 52 Rohstoffe hinsichtlich ihrer Risiken für die Rohstoffversorgung und der Verletzbarkeit der deutschen Wirtschaft bei Eintritt einer Versorgungsstörung analysiert. Beispielsweise wird Germanium für die Glasfaserkabelproduktion, Rhenium für hocheffiziente Gasturbinen für Kraftwerke, Seltene Erden für Magnete der Windkrafttechnologie, für Batterien der Elektromobilität und in der Informations- und Kommunikationstechnik eingesetzt. Gallium und Indium werden für die Dünnschicht-Photovoltaik benötigt, Wolfram bei den Hartmetallen in Schneidwerkzeugen und verschleißfesten Werkzeugen sowie Zinn zur Herstellung von Weißblech.
Hohe Versorgungsrisiken ergeben sich für die als kritisch eingestuften Rohstoffe insbesondere durch die Konzentration der globalen Rohstoffproduktion auf wenige Länder, hier vor allem auf die Volksrepublik China (u. a. Germanium, Antimon, Seltene Erden, Wolfram). Bei einzelnen Rohstoffen ergeben sich darüber hinaus Marktrisiken durch ein geringes Verhältnis von den globalen Reserven zur globalen Produktion, so dass hier mittel- bis langfristig Versorgungsengpässe drohen können (u. a. Antimon, Chrom, Germanium, Silber, Zinn).
Frank Wolfgramm, deutscher Geschäftsführer des europäischen LED-Leuchtenherstellers Indal erklärt: "Wir rechnen seit Langem mit steigenden Preisen aufgrund der Rohstoffpreisentwicklung. Auch wenn der Preis für eine LED seit Jahren stetig fällt, wird einem bei einer näheren Betrachtung der Marktsituation schnell klar, dass das Ende der Fahnenstange bald erreicht sein muss. Metalle der Seltenen Erden werden nicht nur für die LED-Produktion sondern auch in Röhren- und Flachbildschirmen, Elektromotoren für Windkrafträder und anderen Zukunftstechnologien verwendet. Der steigenden Nachfrage nach solchen Produkten steht allerdings nur ein eher geringes Rohstoffaufkommen entgegen, das sich zudem auf China und einen kleinen Teil Australiens beschränkt.
Die Verfügbarkeit dieser Rohstoffe begrenzt damit nicht nur die preisliche Entwicklung, sondern die Entwicklung dieser Zukunftstechnologien im Allgemeinen. Die Hersteller werden neue Strategien entwickeln müssen, dieser Verknappung zu begegnen. Als Leuchtenhersteller hängen wir zudem stark am Aluminiumpreis, der wiederum – aufgrund des hohen Energiebedarfs in der Aluminiumproduktion - eng mit den steigenden Energiepreisen zusammenhängt. Wenn sich dieser Trend weiter fortsetzt, werden auch wir in Zukunft gezwungen sein, unsere Preise entsprechend anzupassen."
Die KfW-Studie "Kritische Rohstoffe für Deutschland" steht » hier zum Download zur Verfügung.
