In Köthen soll bis 2016 ein Biosolarzentrum zur industriellen Produktion von Mikroalgen entstehen. "Als nachwachsender und zugleich grundlastfähiger Energieträger ist die Biomasse von großer Bedeutung. Durch den Aufbau des Biosolarzentrums wird die Entwicklung neuer Technologien forciert, um die Herstellung schnell wachsender Mikroalgen in Photobioreaktoren in industrielle Maßstäbe zu überführen. So könnte die Biosolartechnologie die Zukunft der Biomassenutzung bestimmen und zum Exportschlager – made in Sachsen-Anhalt werden", betonte Wirtschaftsminister Haseloff.
"Algen sind die am schnellsten wachsenden Pflanzen auf unserem Planeten. Sie bauen ihre Biomasse auf, indem sie mit Hilfe des Sonnenlichts CO2 aus der Luft entnehmen und Sauerstoff abgeben. Dabei ist die Alge um ein Vielfaches effektiver als zum Beispiel Energiepflanzen", erläuterten Prof. Jochen Großmann, geschäftsführender Gesellschafter der GICON, sowie Prof. Carola Griehl, Leiterin des Innovationslabors Algenbiotechnologie der Hochschule Anhalt. "Wir sind sicher, mit dem neuartigen Photobioreaktor den Durchbruch für die großflächige klimaneutrale industrielle Nutzung erreichen zu können."
Biosolartechnologie beschäftigt sich mit der Erzeugung von Biomasse auf Basis von Photobioreaktoren. Besonders gut eignen sich dafür Mikroalgen, die mithilfe des Sonnenlichts direkt vor Ort (etwa an Kraftwerken) CO2 aus der Luft aufnehmen und sehr schnell Biomasse aufbauen. Die Biomasseproduktion erfolgt dabei unter optimaler Nutzung von Nährstoffen und Wasser und steht nicht in Konkurrenz zur Nahrungsmittelherstellung. Die Mikroalgen dienen als Rohstoff für die Pharma- und Lebensmittelindustrie bzw. können zur Öl- oder Biogasherstellung genutzt werden.
Quelle: Ministerium für Wirtschaft und Arbeit Sachsen-Anhalt