Im Forschungsprojekt "Intelligentes Energie-Monitoring" soll das Energiesparpotenzial in Privathaushalten stärker genutzt werden. Dazu wird zusammen mit der Essener ArcMind Technologies GmbH ein Forscherteam der Fachhochschule Köln eine Benutzeroberfläche gestalten, in der alle Energieverbraucher in einem Privathaus oder in einem Firmengebäude übersichtlich dargestellt werden. Die Software könnte dann Verbraucher wie z. B. die Beleuchtung in unbenutzten Räumen steuern und Verbräuche besser über den Tag verteilen (z. B. Waschmaschine). Das System soll u. a. auch Auswertungen über längere Zeiträume liefern, um Verbrauchsspitzen darzustellen.
Die Technik, um Stromverbräuche einzelner elektrischer Geräte zentral zu erfassen, gibt es schon im Handel. Ein System, das im Labor von Prof. Dr. Heiner Klocke vom Institut Informatik eingesetzt wird, ist "Digitalstrom", eine Entwicklung der ETH Zürich. Dabei wird die herkömmliche Sicherung im Stromkasten ersetzt durch einen Mini-Server, also einen vollwertigen Computer mit Internetanschluss. Die Sensoren für die einzelnen Verbraucher melden ihre Stromverbräuche an den Server. "Was hier noch fehlt, ist eine Bedienoberfläche, mit der das Stromsparen Spaß macht", so ArcMind-Geschäftsführer Christian Borgert. So eine leicht bedienbare Oberfläche mit "Spaßfaktor" wollen Prof. Klocke, Alex Maier und Studenten wie Alexander Betker entwickeln. Sie soll so ausgelegt werden, dass man sie auch mit einem Smart Phone wie dem z.B. dem I-Phone bedienen kann.
"Wir suchen die Innovation", erläutert Borgert die Motivation seiner Firma, beim Projekt mitzumachen: ArcMind mit seinen 45 Mitarbeitern könnte ein solches Vorhaben neben dem Tagesgeschäft nicht selbst durchführen. Außerdem sieht das Unternehmen in der Kooperation mit der Hochschule eine Chance, gute Studierende oder Absolventen als Nachwuchs zu gewinnen. Beste Erfahrungen mit Absolventen der Fachhochschule Köln hat das Unternehmen schon gemacht: Dipl.-Informatiker Peter Mayer hatte bei Prof. Klocke studiert und ist heute einer der Geschäftsführer des expandierenden Essener Unternehmens.
Borgert sieht auch ein großes Interesse bei den Energieversorgern. So könnte ein Stromversorger einem Privathaushalt die erforderliche Technik finanzieren und dann einen speziellen Tarif anbieten, der für beide Seiten günstiger ist, weil die teuren Verbrauchsspitzen, z.B. zur Mittagszeit, durch die intelligente Steuerung abgefedert würden.
Quelle: Fachhochschule Köln