Letzte Aktualisierung: 14.12.2018

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Wallboxen im ADAC-Test: Gewinner und Verlierer im Vergleich

Wer sich ein Elektroauto zulegt, braucht eine Ladestation, eine sogenannte "Wallbox". Der ADAC hat jetzt 12 Wallboxen mit Ladeleistungen von 3,7 kW bis 22 kW getestet. Testergebnis: Nur wenige Wallboxen sind richtig gut. Mit einem ADAC-Testurteil sehr gut (1,0 Punkte) wurde die 11-kW-Wallbox des deutschen Herstellers ABL zum Testsieger gekürt.

Der ADAC hat zwölf Wallboxen mit Ladeleistungen von 3,7 bis 22 Kilowatt getestet und verglichen, wie gut sie laden, wie sie zu handhaben und wie sicher sie sind. (Grafik: ADAC)

Der ADAC hat zwölf Wallboxen mit Ladeleistungen von 3,7 bis 22 Kilowatt getestet und verglichen, wie gut sie laden, wie sie zu handhaben und wie sicher sie sind. (Grafik: ADAC)

Wallboxen sind Ladeeinrichtungen für elektrisch angetriebene Kraftfahrzeuge, welche an einer Garagen- oder Carportwand angebracht und fest an das Stromnetz angeschlossen sind. Wer sich ein Elektroauto zulegt, braucht eine Ladestation für zu Hause – eine sogenannte Wallbox. Wallboxen sind meist beim Händler erhältlich, der das Elektroauto verkauft. Doch inzwischen gibt es auch viele Angebote auf dem freien Markt. Zwölf davon hat jetzt der ADAC auf einem eigens dafür errichteten Testfeld untersucht.

Testkriterien des ADAC Wallbox-Test

Eine "Wallbox" verbindet ein Elektroauto mit dem Stromnetz. Dazu benötigt die eine standardisierte Steckverbindung, eine standardisierte Kommunikation mit dem Elektroauto und einen elektrischen Schalter. Für einen sicheren Betrieb sind zudem elektrische Schutzeinrichtungen zwingend erforderlich und auch ausdrücklich vorgeschrieben.

Sind diese nicht in der Wallbox verbaut, müssen sie in der Hausinstallation, also außerhalb der Wallbox, vorgesehen werden. Das ist zulässig, verursacht aber zusätzliche Kosten. Einfacher ist es, wenn die Schutzeinrichtungen gegen Gleich- und Wechselstromfehler bereits in der Wallbox verbaut sind. Der ADAC hat im Test die Testmuster daher nach der Herstellervorgabe unterschieden, welche Schutzfunktionen in der elektrischen Hausinstallation vorzusehen sind:

  • Kein Wechselstromfehlerschutz und kein Gleichstromfehlerschutz vorgegeben: Hier müssen beide Schutzfunktionen in der Wallbox integriert sein und vorschriftsmäßig funktionieren. Es wurden Auslösezeiten und Auslösewerte sowohl für AC-, als auch für DC-Fehler ermittelt und bewertet
  • Nur Wechselstromfehlerschutz vorgegeben: Hier muss ein Gleichstromfehler- schutz in der Wallbox integriert sein und vorschriftsmäßig funktionieren. Es wurden Auslösezeiten und Auslösewerte nur für DC-Fehler ermittelt und bewertet
  • Gleich- und Wechselstromfehlerschutz vorgegeben: Hier ist keinerlei Fehlerstromschutz in der Wallbox integriert und entsprechend erfolgte auch keine Überprüfung

Der ADAC Wallbox-Test untersuchte die Lieferumfang (Zubehörteile, Montagehilfen, Werkzeuge, Prüfzertifikate, Warnhinweise etc.), Komplexität der Montage, Bedienung und die Zuverlässigkeit beim Laden. Bei der Zuverlässigkeitsprüfung wurde getestet, ob jede Wallboxen neun verschiedene Elektrofahrzeuge (Hyundai IONIQ (Bj. 2018), Nissan Leaf I (2012), Nissan Leaf II (2018), Renault ZOE II (2018), VW e-Golf (2018), BMW i3 (2014), Opel Ampera-e (2017), Renault ZOE I (2015), TESLA Model S 75 (2014)) problemlos lädt. Dazu wurde mit jedem Fahrzeug an jeder Wallbox sechsmal ein Ladevorgang gestartet und getestet, ob dieser erfolgreich beginnt und binnen fünf Minuten nicht unterbrochen wird.

Die Sicherheit nahm im ADAC-Test einen besonderen Schwerpunkt ein. Das Gesamttesturteil konnte daher nicht besser sein als die Note der Sicherheit. In Anlehnung an die DIN VDE 0100 wurde die Ladekommunikation mit dem Fahrzeug, die ordnungsgemäße Funktion integrierter Schutzeinrichtungen sowie die korrekte Vorgabe erforderlicher externer Schutzeinrichtungen getestet.

Preislich wurden Wallboxen aller Größenordnungen getestet. Je nach Ladeleistung und Ausstattung kostet eine Wallbox beim Händler zwischen 500 und 2500 Euro. Einige Bausätze sind im Online-Handel sogar schon um die 300 Euro erhältlich. Die Preise der Testmuster lagen zwischen 302,80 Euro für einen „Bastelbausatz“ und 1.903,13 Euro für die „MENNEKES AMTRON Xtra 22 C2“, jeweils einschließlich Lieferung und Mehrwertsteuer.

Gewinner und Verlierer im ADAC Wallbox-Test

Das Testergebnis zeigt große Unterschiede. Sechs Boxen erhielten die Note "sehr gut" oder "gut" und sind damit empfehlenswert. Drei Boxen (mit "ausreichend" bewertet) hatten so große Schwächen, dass sie als nicht empfehlenswert eingestuft wurden. Und drei Geräte fielen aufgrund eklatanter Sicherheitsmängel im Test durch.

Testsieger wurde die 11-kW-Wallbox des deutschen Herstellers ABL, mit 865 € preislich im Mittelfeld (Note 1,0). Eine "1,3" erhielt die 4,6-kW-Wallbox von Keba (762 Euro). Ebenfalls ein "sehr gut" (Note 1,4) bekam die 22-kW-Box von Mennekes, die den Akku doppelt so schnell auflädt, aber mit 1903 Euro auch doppelt so teuer ist.

  1. ABL eMH1 (Max. Ladeleistung: 11 kW / Preis 865 Euro)
  2. KEBA KeContact P30 (Max. Ladeleistung: 4,6 kW / Preis 762 Euro)
  3. MENNEKES AMTRON Xtra 22 C2 (Max. Ladeleistung: 22 kW / Preis: 1903 Euro)
  4. INNOGY eBox 2 (Max. Ladeleistung: 11 kW / Preis: 707 Euro)
  5. WALLBE Eco 2.0 (Max. Ladeleistung: 3,7 kW / Preis: 499 Euro)
  6. SCHNEIDER ELECTRIC EVlink 2 (Max. Ladeleistung: 11 kW / Preis: 965 Euro)
  7. EV ONESTOP WallPod 2 (Max. Ladeleistung: 7,4 kW (unzulässig) / Preis: 386 Euro)
  8. VESTEL EVC02-AC3 2 (Max. Ladeleistung: 3,7 kW / Preis: 623 Euro)
  9. WALL BOX CHARGERS Commander 2 (Max. Ladeleistung: 22 kW / Preis: 1285 Euro)
  10. ALFEN ICU Eve Mini 3 (Max. Ladeleistung: 22 kW / Preis: 1378 Euro)
  11. ANNIES-CARPARTS Simple EVSE 2 (Max. Ladeleistung: 11 kW / 399 Euro)
  12. FRANZ RÖCKER SIMPLY EVSE Bausatz 2 (Max. Ladeleistung: 11 kW / Preis: 303 Euro)

Die Wallboxen von Innogy (Note 1,6) und die Schneider Electric (Note 1,8) haben laut ADAC-Test trotz ihrer recht hohen Preise keinen Gleichstromfehlerschutz (FI B) verbaut, welcher dann zwingend in der Hausinstallation nachzurüsten ist.

Die Kosten, allein für die Hardware, betragen hier zwischen 300 bis 400 Euro. Und der Arbeitslohn für den Einbau kommt noch obendrauf. Das heißt, das Preis-Leistungs-Verhältnis dieser beiden Boxen ist längst nicht mehr so gut, wie es im Prospekt klingt.

Bei den Boxen von Keba und Wallbe (Note 1,7) muss lediglich der Wechselstromfehlerschutz (FI A) ergänzt werden. Das ist zumindest auf der Hardware-Seite deutlich günstiger, denn ein FI A-Schalter kostet nur zwischen 20 und 40 Euro, zuzüglich Installationsaufwand.

Der ADAC warnt im Test explizit vor den beiden im Internet erhältlichen Billiggeräten von Annies-Carparts und Franz Röcker (Note jeweils 5,5). Andreas Habermehl, Experte beim Zentralverband der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (ZVEH), der die Tests des ADAC fachlich begleitete: "Diese Ladeboxen schalten bei einer Fehlermeldung des Autos überhaupt nicht ab. Das ist extrem gefährlich, weil es zum Brand oder zu Personenschäden führen kann."

ADAC-Tipps zur Auswahl von Wallboxen

Der ADAC hat begleitend zu den Testergebnissen Tipps zur Auswahl und Kauf einer Wallbox formuliert.

Der ADAC empfiehlt universell einsetzbare Wallboxen. Am besten eigne sich eine 3-phasige 11-kW-Wallbox wie die vom Testsieger ABL. Mit einer solchen Wallbox kann das Elektroauto sowohl 1-phasig mit 3,7 kW (z. B. Nissan Leaf), 2-phasig mit 7,4 kW (z. B. VW e-Golf) oder auch 3-phasig mit 11 kW (z. B. Renault Zoe) geladen werden. Die 11-kW-Wallbox von ABL lädt selbst bei nur 3,7 kW Ladeleistung über Nacht rund 30 kWh in die Batterie. Das reicht für über 150 Kilometer – und das ist in den meisten Fällen mehr als die Strecke zur Arbeit.

Hilfreich ist ein fest an der Box angebrachtes Ladekabel. Auf nicht benötigte Ausstattungen sollte man verzichten. Diese können die Bedienung erschweren sowie zu Fehlern und Ausfällen führen.

Um hohe Zusatzkosten zu vermeiden, ist ein integrierter Schutz gegen Gleichfehlerströme wichtig. Außerdem sollte man sich bewusst sein, dass zusätzlich zu den Kosten einer Wallbox auch Anschlusskosten entstehen.

Wer sich für eine Wallbox entscheidet, sollte nicht zum Hobby-Elektriker werden: Der ADAC weist dringend darauf hin, dass die Installation einer Wallbox unbedingt von einer Elektrofachkraft durchgeführt werden sollte.

Die kompletten Testergebnisse mit allen getesteten Wallboxen und einem Detail-Vergleich der Wallboxen finden sich unter » www.adac.de/infotestrat/tests/autozubehoer-technik/wallboxen

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