Wie werden Offshore-Windparks von Anwohnern, lokalen Gewerbetreibenden und Touristen wahrgenommen? Mit dieser Frage beschäftigt sich ein interdisziplinäres Forschungsprojekt, das von der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg in Zusammenarbeit mit der Hochschule Bremerhaven sowie den Technischen Universitäten München und Berlin durchgeführt wird. Im Rahmen des Vorhabens werden in je zwei Test- und Vergleichsregionen Befragungen durchgeführt und wirtschaftliche Entwicklungsdaten einbezogen. Testregionen sind eine Nord- und eine Ostseeregion, in denen der Bau eines Offshore-Windparks zeitnah erfolgt: Borkum/Norderney und Darß/Zingst. Als Vergleichsregionen dienen Föhr und Usedom, in deren Umgebung kein Offshore-Windpark geplant ist. Durchgeführt werden Erhebungen im Zeitraum vor und nach dem Bau der Windenergieanlagen. Durch dieses Vorgehen kann geklärt werden, ob beobachtete Meinungsänderungen allgemeine Trends widerspiegeln oder direkt mit der Errichtung der Offshore-Windparks zusammenhängen. Untersucht wird ebenfalls, ob die Anlagenanordnung die Akzeptanz beeinflusst. Dazu werden alternative, auf die Landschaft bezogene Entwürfe und Visualisierungen eingesetzt. Ziel des Vorhabens ist es, Handlungsempfehlungen für einen möglichst konfliktarmen Ausbau der Offshore-Windenergienutzung abzuleiten.
Quelle: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU), www.bmu.de