Rund 100 Vertreter aus der Wohnungswirtschaft zwischen Elbe und Breisgau waren am 28. Januar nach Düsseldorf gekommen, um sich im vom VdW Rheinland Westfalen und der EnergieAgentur.NRW organisierten Workshop "KWK in der Wohnungswirtschaft" über rechtliche und technische Entwicklungen zu informieren.
"Das Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung beruht auf der gleichzeitigen Erzeugung und Nutzung von Strom und Wärme. Bei dieser Technologie wird der eingesetzte Brennstoff effektiver ausgenutzt als bei der getrennten Erzeugung", verdeutlicht Dipl. Ing. Matthias Kabus von der EnergieAgentur.NRW das Prinzip hinter dem Kürzel "KWK". Kabus: "Mit der kombinierten Wärme- und Stromerzeugung erreichen moderne KWK-Anlagen einen energetischen Nutzungsgrad der eingesetzten Primärenergie, der zwischen 80 und 90 Prozent und damit wesentlich höher als bei herkömmlichen Verfahren zur getrennten Erzeugung von Wärme und Strom liegt." Besonders in Bereichen, die ganzjährig viel Strom und Wärme benötigten, seien KWK-Anlagen interessant, so der Fachmann von der EnergieAgentur.NRW.
Erfahrungen zeigen, dass eine BHKW-Anlage in der Regel ab 5.500 Jahresvollnutzungsstunden wirtschaftlich betrieben werden kann. Die spezifischen Kosten für ein BHKW liegen im Bereich zwischen 500 und 1.500 EUR pro installierter Kilowattstunde elektrisch (kWhel). Die Kosten müssen über den eingesparten Strombezug und die Einspeisevergütung sowie die Rückerstattung der Energiesteuer refinanziert werden. Das KWK-Gesetz sieht derzeit eine Förderung von 5,11 Cent je eingespeister kWh Strom vor. Bei durchschnittlichen Betriebslaufzeiten bis zu 15 Jahren amortisiert sich ein BHKW bereits nach etwa 4 bis 6 Jahren.
Ihre Alltagstauglichkeit hat die KWK längst abgeliefert. Ein Beispiel bietet die Prae-Bau-Siedlung der Dortmunder Gemeinnützigen Wohnungsgesellschaft (DoGeWo21). Seit 2006 sorgen hier zwei Erdgas-BHKW mit je 192 kWth und 124 kWel sowie zwei Erdgas-Niedertemperaturkessel mit jeweils 895 kW für eine zuverlässige Wärmeversorgung der 350 Wohneinheiten mit 27.760 qm Wohnfläche in 18 Gebäuden. "Mit der Sanierung der Prae-Bau-Siedlung in Dortmund-Mengede hat DoGeWo21 eine integrierte Lösung geschaffen, die nicht ausschließlich die energetische Sanierung betrifft. Gleichwohl ist diese ein wichtiger Bestandteil der Gesamtmaßnahme. Die 46 Häuser der Siedlung mit ihren 350 Wohnungen und fast 28.000 m2 Wohnfläche werden durch ein Nahwärmenetz mit Heizenergie versorgt, die in einer Zentrale mit zwei Blockheizkraftwerk-Modulen und zwei Spitzenlastkesseln erzeugt wird. Insgesamt wurden durch die durchgeführten Maßnahmen rund 40% der Energie eingespart und der CO2-Ausstoß um 55 kg/m2 Wohnfläche reduziert", so Gerd Brauner von der DoGeWo21.
Quelle: EnergieAgentur.NRW