Zur Erzeugung von Bioenergie wird Biomasse zu Biogas vergoren. Biomasse ist konservierte Sonnenenergie in Form von Energiepflanzen oder pflanzlichen und tierischen Reststoffen. Das EU Projekt FARMAGAS hat zur Hauptaufgabe, biogasbezogenes Wissen im osteuropäischen Raum weiter zu verbreiten und dort die Anwendung der Biogasproduktion aus landwirtschaftlichen Reststoffen voran zu treiben. Um bis zum Jahr 2020 das ehrgeizige europäische Ziel zu erreichen, 20% der Energieversorgung mit erneuerbaren Energien abzudecken, gewinnt die Energieerzeugung aus Biogas zunehmend fachliches Interesse. In diesem Zusammenhang ist auch eine steigende Akzeptanz in der Bevölkerung unabdingbar. FARMAGAS schafft dafür die Basis: In Kooperation mit Schulen werden die Grundzüge der Biogasproduktion durch einfache Experimente erlebbar gemacht. Schulkinder wurden als eine wichtige Zielgruppe identifiziert, weil sie sich mit großer Unvoreingenommenheit neuen Themen öffnen und gleichzeitig die Energieverbraucher der Zukunft darstellen. Zudem verfügen Kinder über ein enormes Weiterverbreitungspotential: Über den Weg in die Familien wird auch die breite Öffentlichkeit erreicht.
Für diesen Ansatz erhielt das ttz Bremerhaven als Koordinator von FARMAGAS am 5. Februar den Innovations-Preis "Ausgewählter Ort 2010". Die Jury begründet Ihre Entscheidung mit dem zukunftsweisenden Konzept. Der Forschungsdienstleister setze seine "Idee und Mission in die Tat um und gestaltet als ökologisches wie gesellschaftliches Vorbild unsere europäische Energie- und Klima-Zukunft." Durch Wissenstransfer und die Verbreitung von Know-how trägt FARMAGAS dazu bei, die Verwendung von Abfällen und Reststoffen europäischer landwirtschaftlicher Betrieben zu erhöhen.
Quelle: ttz Bremerhaven/ Informationsdienst Wissenschaft (idw)