Biomasse soll zukünftig als Chemierohstoff genutzt werden. Am Chemiestandort in Leuna (Saalekreis) soll deshalb ein Chemisch-Biotechnologisches Prozesszentrum (CBP) der Fraunhofer-Gesellschaft entstehen. Dort sollen dann Verfahren entwickelt werden, mit denen aus Biomasse Rohstoffe für die chemische Industrie hergestellt werden können. Sachsen-Anhalts Landwirtschafts- und Umweltminister Dr. Hermann Onko Aeikens: "Auch für die Produktion chemischer Grundstoffe ist Biomasse eine Alternative zu Erdöl und Erdgas." Wenn diese Entwicklung in Mitteldeutschland vorangetrieben wird, ist das auch ein Imagegewinn für diese Region und Sachsen-Anhalt. Die Nutzung biogener Rohstoffe zur Erzeugung von Grundstoffen für die chemische Industrie wird zur Sicherung der Rohstoffversorgung in Europa beitragen, so der Minister.
Der Sprecher des Clusters Chemie/Kunststoffe Mitteldeutschland Dr. Christoph Mühlhaus sieht die Notwendigkeit einer länderübergreifenden Zusammenarbeit bei der kontinuierlichen Fortschreibung der Biomassepotenzialerfassungen unter Berücksichtigung der stoffwirtschaftlichen und der Kaskadennutzung. Aeikens sagte, dass sich der Bedarf an Biomasse nicht allein aus Rest- und Abfallstoffen decken lassen wird. Deshalb sind die Potentiale auch im Hinblick auf die konkurrierenden Nutzungen von Biomasse zu prüfen. Die Erarbeitung der Biomassepotentialstudie des Landes hat gezeigt, dass bei großen Stoffströmen an Biomasse für ein solches Vorhaben länderübergreifend zusammen gearbeitet werden muss. Deshalb sollen auch die Länder Brandenburg, Sachsen und Thüringen in einem mitteldeutschen Ansatz in diesen Prozess einbezogen werden.
Quelle: Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt Sachsen-Anhalt