Landwirtschaftliche Produktionsprozesse bieten oft vielfältige Möglichkeiten der Energieeinsparung. Gerade bei konventioneller Bewirtschaftung lassen sich schnell Kosten einsparen ohne große Investitionen tätigen zu müssen. Vielfach verursachen die Heu- (Rindtiere) oder Stallbelüftung (Schweine) neben dem Treibstoffbedarf von Traktor, Mähmaschinen, Ladewagen, Mistverteiler usw. einen Großteil der Energiekosten. Hier helfen gezielte Organisations- und Verhaltensänderungen, die innerhalb einer Energieberatung initiiert und in die Praxis übernommen werden können. Schweinemast und Milchviehhaltung zeigen im Folgenden gute Ansatzpunkte, schnell die Energiekosten in den Griff zu bekommen.
Schweine werden meist bei etwa 21 Grad Stalltemperatur, in einem hellen und gut belüfteten Stall gehalten. Vielfach wird auch automatisch das Futter zugeführt. Dies alles verbraucht viel Energie. Deshalb ist hier zunächst anzusetzen und der Strombedarf der Lüftung, der Fütterungsanlage und der Lampen zu erfassen. Um Strom zu sparen hilft meist eine einfache Zeitschaltuhr zur Lichtregulierung oder die Dimmung von Heizstrahlern. Grundsätzlich sollte geprüft werden, ob das Beleuchtungskonzept bedarfabhängig geregelt werden kann. Sind Prozesse anhängig wie eine angeschlossene Fleischerei kann z. B. der Kochschrank nachts mit günstigem Nachtstrom betrieben werden. Dies spart zumindest Kosten ein. Dann sollte der energetische Zustand des Stalls geprüft werden: Dämmung, Zustand und U-Wert der Fenster.
In Milchviehbetrieben nimmt die Reinigung der Melkmaschinen einen großen Teil des Energiebedarfs ein. Im schlimmsten Fall wird dazu mit Strom das Wasser erhitzt und durch eine Zirkulationsleitung vorgehalten. Ist keine Abwärmeintegration möglich und sollen schnell Ergebnisse erzielt werden, so kann die Installation moderner Durchlauferhitzer Energie und Kosten sparen. Meist schließt sich nach dem Melken die Kühlung an. Hierzu sollte kaltes Wasser verwendet werden. So kann die Milch bereits vorgekühlt werden und das angewärmte Wasser kann zur Tränke geleitet werden.
Eine Energieberatung auf dem Bauernhof ist immer zu empfehlen. Gerade bei komplexen Prozessen, die nicht durch "Standardlösungen" bedient werden können, ergeben sich vielfältige Möglichkeiten, die Experten schnell erkennen. Eine sogenannte Energieeffizienzberatung wird von der KfW bezuschusst. Eine eintägige Initialberatung kostet dann nur 160€. Einzige Voraussetzung ist, dass zunächst die Anträge mit Projektbeschreibung bei der KfW eingereicht werden.