Die Lebenserwartung steigt: Die meisten Kinder, die in diesem Jahrhundert in reichen Ländern geboren werden, haben gute Voraussetzungen 100 Jahre oder älter zu werden, sagen Forscher voraus. Gemeinschaftliche Lebenskonzepte werden daher zunehmend beliebter. Hier Leben Generationen miteinander und übernehmen gegenseitig Betreuungs- und Versorgungsaufgaben. Aber auch die Energieversorgung birgt gemeinschaftlich organisiert Vorteile.
Eine gute Möglichkeit, CO2 zu vermeiden und Energiekosten zu minimieren ist eine nachbarschaftliche Kooperation. Mehrere Nachbarn können zum Beispiel eine gemeinsame Heizungszentrale betreiben. So werden die wirtschaftlichen Vorteile von Großanlagen nutzbar gemacht. Aber auch die Häuser der Nachbarn können gemeinschaftlich beauftragt saniert werden. Dies spart Kosten gegenüber einer einzelnen Beauftragung der Handwerker. Neben diesen privat organisierten Zweckverbünden gibt es die Möglichkeit, durch die Rechtsform eines Vereines, eine Wohn-Energiegemeinschaft zu gründen. Die Wärmeversorgung könnte dabei durch ein BHKW versorgtes Nahwärmenetz sichergestellt werden und das gemeinschaftliche Nutzen von Autos und Waschmaschinen spart im Alltag Energie und Kosten.
Die Gründung einer Genossenschaft kann dann in Erwägung gezogen werden, wenn die Lebensgemeinschaft auch finanziell bindend organisiert werden soll. Dies ist insbesondere dann von Interesse, wenn gemeinsam zum Beispiel in die Sanierung eines Resthofes mit Holzpellet-Zentralheizung investiert wird. Die Finanzierung wird dann über die Genossenschaft geregelt und aus Einlagen der Mitglieder besichert. Alternativ können sogenannte Baugemeinschaften gegründet werden und zum Beispiel als GbR firmieren. Finanzieller Fokus ist hierbei jedoch der Bau und weniger das spätere Zusammenleben. Die erweiterten Rabattmöglichkeiten eines Großauftrags senken die Kosten einer energieeffizienten Bauweise, die langfristig den Energiebedarf minimiert und weitere Finanzierungsspielräume eröffnet.