Google Solar API: Deutsches Unternehmen hilft beim Neustart des „project sunroof“
Auf der Google Cloud Next '23 Konferenz in San Francisco stellte Google u.a. die brandneue Google Solar API vor. Ihr Vorgänger, das Project Sunroof, das zwischenzeitlich in Vergessenheit geraten war, erhält damit ein entscheidendes Update, was helfen soll, vom Schreibtisch aus, das Solarertragspotenzial des eigenen Hausdaches zu ermitteln.
Die neue Google Solar API geht aber über die Funktionalität der deutschen Solarkataster hinaus: Mit Hilfe eines KI-Modells – „KI“ steht für Künstliche Intelligenz - können 3D-Informationen über die Dachgeometrie direkt aus den Luftbildern extrahiert werden. Die Solar API-KI berücksichtigt außerdem lokale Umstände wie Bäume, um Verschattungen zu berücksichtigen.
Solaranlagen-Anbieter sollen mit Hilfe der Google Solar API vielseitig profitieren:
- Solarenergiesysteme aus der Ferne konstruieren
- Zeitersparnis bei der Bewertung von Solarstandorten
- Installationsorte priorisieren
- Genauere Angebote erstellen
- Höhere Conversion-Raten von Kunden
- Aufschlussreiche Informationen bereitstellen, um Verbraucher zu informieren
Im Gegensatz zu vielen anderen Services bietet Google keine kostenlose Version der Solar API für den Privatgebrauch an. Unternehmen, die die Solar API nutzen wollen, können diese ganz einfach über ein Google Cloud-Projekt einrichten.
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Dortmunder Unternehmen initiiert Neustart der Google Solar API
So weit, so unspannend. Denn mittlerweile gibt es eine Vielzahl guter Planungssoftware für Unternehmen. Der Internetgigant aus dem Silicon Valley ist daher nicht mehr – wie sonst – Datenmonopolist. Spannend wird es jedoch, wenn man etwas tiefer recherchiert, warum das „project sunroof“ plötzlich wieder aus der Versenkung verschwindet. Dabei war ein deutsches Unternehmen federführend.
Als langjähriger Partner von Google hat tetraeder.solar, ein international tätiges Ingenieurbüro mit Sitz in Dortmund, maßgeblich zur Entwicklung einer umfassenden Solardatenlösung von Google beigetragen. Davon konnten sich Besucher Google Cloud Next '23 Konferenz in San Francisco überzeugen, auf der Google oneTWp (One-Terawatt-Peak) von tetraeder.solar als Best Practice-Entwicklungsbeispiel der Solar API vorstellte.
Die Zusammenarbeit zwischen tetraeder.solar und Google erreichte 2022 und 2023 eine neue Intensität. Das Dortmunder Unternehmen war und ist zentral daran beteiligt, das ursprüngliche "Google Project Sunroof" in die Google Solar API weiterzuentwickeln. In diesem Prozess hat tetraeder.solar verschiedene Datenquellen für Google verglichen, Qualitätskontrollen durchgeführt und die API in ihr eigenes Produkt oneTWp integriert. Diese Partnerschaft begann bereits 2016 und erreichte einen Meilenstein, als sie 2017 E.ON als großen gemeinsamen Kunden gewinnen konnte.
Malte Fichtner, CTO von tetraeder.solar, hebt hervor, dass die neue Google Solar API eine noch umfangreichere Datenbasis bietet. Diese Daten ermöglichen es tetraeder.solar, in Sekundenschnelle Solarpotenziale zu ermitteln, automatisiert Anlagenoptionen zu berechnen und die Wirtschaftlichkeit zu bewerten. Dies trägt dazu bei, dass Kunden effizienter arbeiten und mehr PV-Anlagen errichten können.
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Anwendung der Google Solar API in Europa und darüber hinaus
tetraeder.solar kann bereits heute Solarpotenziale für mehr als 135 Millionen Gebäude in der gesamten DACH-Region, Spanien, Italien, Frankreich, das Vereinigte Königreich, Dänemark und die Benelux-Länder anbieten, indem es verschiedene Datenquellen, einschließlich der Google Solar API und behördlicher Informationen, kombiniert. Das Ziel für die kommenden Jahre ist eine europaweite Abdeckung.
So führte tetraeder.solar für einen Kunden eine stadtweite Analyse des Solarpotenzials durch. Dabei werden die Daten von Google und anderen Quellen genutzt, um die Dachflächen zu identifizieren, die die besten Voraussetzungen für die Installation von Solaranlagen haben und zur Zielgruppe des Kunden passen. In dieser niedersächsischen Stadt fehlten bisher die erforderlichen Daten für eine strukturierte Bearbeitung, doch die Google Solar API ermöglicht nun den Zugriff auf diese Informationen.
In diesem Fall liegt der Fokus auf Vertriebsaktivitäten und die Suche nach Wohngebäuden (Einfamilienhäuser, Zweifamilienhäuser, Doppel- und Reihenhäuser) mit hohem Solarpotenzial. Die Bewohner dieser Gebäude verfügen über überdurchschnittliche finanzielle Möglichkeiten und Interesse an Photovoltaik. Zusätzlich wird geprüft, ob auf dem Grundstück eine Garage vorhanden ist, die sich als Standort für eine Ladestation für Elektrofahrzeuge eignet, um Solarenergie mit Elektromobilität zu verknüpfen.
Dr. Stephan Wilforth, Gründer und CEO von tetraeder.solar, ist überzeugt, dass die Google Solar API dazu beitragen wird, die Energiewende in Europa zu beschleunigen. Sie ermöglicht es, Energieversorgungsunternehmen und Solartechnikern Daten so aufzubereiten, dass Privatpersonen, Unternehmen und öffentliche Einrichtungen die Potenziale der Solarenergie leichter erkennen können.
tetraeder.solar hat bereits Solarpotenzialdaten für 75 Prozent der Landesfläche Deutschlands vorberechnet, während die restlichen 25 Prozent dank der Google Solar API auf Abruf verfügbar sind. Dies bedeutet, dass eine 100-prozentige Abdeckung in Deutschland bereits möglich ist und als Benchmark für andere europäische Länder dient.
