Seit Januar 2010 sind Smart Meter gesetzliche Pflicht für Neubauten und für umfangreich sanierte Gebäude. Sie sind das Bindeglied zwischen intelligenten Stromnetzen und Haushaltsgeräten und sollen den Verbraucher in die Lage versetzen, zeitnah den Energieverbrauch zu analysieren und zu steuern. Die vielfältige Vernetzung ist jedoch nicht frei von Bedenken. So äußerten Verbraucherschützer bereits, dass sich aus der vollständigen Öffnung des Messwesens unter Umständen auch Datenschutzrisiken ergeben, indem Rückschlüsse auf die Lebensgewohnheiten des Kunden gewonnen werden könnten. Die Bundesnetzagentur hat nun einen Bericht an das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie über Handlungsoptionen zum Einsatz moderner Messgeräte bei Strom und Gas übergeben. Zusammengefasst gelangt die Bundesnetzagentur zu folgenden Empfehlungen:
- Moderne Messgeräte sollten in weiterem Umfang als bisher eingebaut werden, zum Beispiel bei turnusmäßigen Zählerwechseln.
- Höhere gesetzliche Mindestanforderungen an die Zähler können sicherstellen, dass die Geräte kompatibel und für weitere technische Entwicklungen offen sind.
- Rechtsänderungen sollten den Weg freimachen für zeit- und lastvariable, also für Haushaltskunden maßgeschneiderte Tarife.
- Umfassende Flächenversuche können parallel eine fundierte Kosten/Nutzen-Analyse des Einsatzes moderner Messgeräte ermöglichen.
Hierzu der Präsident der Bundesnetzagentur Matthias Kurth: "Unsere Untersuchung hat gezeigt, dass der wettbewerbliche Ansatz richtig ist, den Deutschland bei modernen Messgeräten gewählt hat. Denn nur Wettbewerb ist offen für technischen Fortschritt und garantiert, dass die Verbraucher auf dem Weg in eine neue Energiewelt mitgenommen werden." Der Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie Jochen Homann: "Es geht darum, die Energiesysteme insgesamt Schritt für Schritt cleverer zu machen. Denn nur, wenn wir Stromerzeugung, Netze und Verbrauch effizient miteinander verknüpfen, werden wir die Herausforderungen meistern, die insbesondere die Integration erneuerbarer Energien mit sich bringt. Moderne Messgeräte haben hierbei eine Schlüsselfunktion. Wir werden die Vorschläge der Bundesnetzagentur jetzt im Einzelnen prüfen und im Ressortkreis erörtern. Notwendige Gesetzesänderungen werden wir zügig angehen."
Quelle: Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi)