Eisbrei, Minichannel-Verflüssiger, Energieeffizienz von Kälte- und Klimaanlagen, solare Klimatisierung, Blockheizkraftwerke und Wasserreinigung sind Themenschwerpunkte des 2006 gegründeten Instituts für Kälte-, Klima- und Umwelttechnik (IKKU), das im letzten Jahr um weitere Professuren und somit Forschungsspektren erweitert wurde. "Die Entwicklung des Instituts insbesondere in der jüngeren Vergangenheit machen dieses zu einem bundesweit einzigartigen Forschungszentrum in der Kälte-, Klima- und Umwelttechnik", betont der Leiter des Instituts, Prof. Dr. Michael Kauffeld.
Der Einsatz von z. B. Eisbrei in einer Fischenthäutungsmaschine wird seit November 2009 von drei wissenschaftlichen Mitarbeitern am IKKU erforscht. Eisbrei ist ein hervorragendes Speichermedium für Temperaturen zwischen 0 und ca. -20°C. In einem gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut, den Unternehmen Ritter Solar und GEA Jet Pumps auf vier Jahre angelegten Forschungsvorhaben zur "solaren Klimatisierung" wird an der Hochschule Karlsruhe ein Latentwärmespeicher für den Temperaturbereich von 150 bis 170°C entwickelt und eine Demonstrationsanlage soll 2012 an der Hochschule installiert werden. Dazu werden voraussichtlich 400 m² Vakuumröhrenkollektoren auf dem höchsten Dach eines Hochschulgebäudes installiert. Seit Anfang 2010 forscht das IKKU auch an der Speicherung von latenter Wärme bei deutlich höheren Temperaturen als der Erstarrungstemperatur von Wasser.
Prof. Dr. Marco Braun bearbeitet Fragestellungen in der dynamischen Simulation von Kälteanlagen. Von ihm wurde mit der Daimler AG und mehreren Universitäten eine Software für die dynamische Simulation von PKW-Klimaanlagen entwickelt. Diese ist seit 2006 Standard für den Modellaustausch in der deutschen Automobilindustrie. Derzeit beschäftigt er sich auch mit der Anwendung von Blockheizkraftwerken zur Wohnraumbeheizung. Hier verfügt das IKKU über zwei Stirling-Motor-Blockheizkraftwerke.
Prof. Dr. Michael Arnemann arbeitet seit 1999 auf dem Gebiet der Fahrzeugklimatisierung mit einem Schwerpunkt in der Verdichterentwicklung. Die Eigenschaften von Öl-Kältemittelgemischen bzw. deren Wirkung in Kälte- und Wärmepumpen sind sein "spezielles Steckenpferd". Ein weiteres Tätigkeitsfeld ist die Wärmeübertragung. Für die Industrie konnte er eine Auslegungssoftware für Wärmeüberträger entwickeln, die auch Fertigungskosten berücksichtigt. Sein besonderes Interesse gilt auch der energetischen Analyse von Kälte-, Klima- und Wärmepumpen, um deren Effizienz zu verbessern.
Prof. Dr. Maurice Kettner beschäftigte sich mit der Untersuchung und Optimierung von mager betriebenen Ottomotoren. Ab 1. März 2010 startet Maurice Kettner mit seinem Kollegen Prof. Helmut Scherf ein Forschungsvorhaben zur Reduzierung der Betriebskosten von Blockheizkraftwerken.
Quelle: Hochschule Karlsruhe - Technik und Wirtschaft