Der Europäische Verband der Energie- und Umweltschutzberater (EVEU) kritisiert den Stopp der Förderprogramme für Gebäudesanierung der Kreditanstalt für Wiederaufbau und fordert von der Bundesregierung eine sofortige Freigabe der Finanzmittel und die Wiederaufnahme der Förderprogramme. "Die Förderprogramme der KfW leisten einen wichtigen Beitrag zur energetischen Gebäudesanierung und damit zur nachhaltigen Reduktion des CO2-Ausstosses in Deutschland", sagt EVEU Geschäftsführer Franz Sedlmeier.
Wie bekannt wurde, hat die Staatsbank KfW die Förderprogramme für energieeffizientes Bauen und Sanieren vorläufig gestoppt. Das bestätigte das zuständige Bundesbauministerium am Donnerstag. Hintergrund für den ungewöhnlichen Schritt ist der bislang vom Parlament noch nicht verabschiedete Bundeshaushalt für das Jahr 2010.
Franz Sedlmeier fordert Planungssicherheit für Bauherren und Hausbesitzer und kritisiert das Einfrieren der Fördermittel in Zeiten des Klimawandels als "fatales politisches Signal." Die energetische Sanierung des Gebäudebestands zählt zu den zentralen Herausforderungen des Klimaschutzes in Deutschland. 75 Prozent der Häuser und Wohnungen in Deutschland wurden vor 1979 errichtet. Deutsche Privathaushalte sind für ca. 40 Prozent des CO2-Ausstosses verantwortlich, Autos gerade einmal für 12 Prozent. "Hier liegt nach wie vor enormes Energieeinsparpotenzial brach", erklärt Franz Sedlmeier. "Die CO2-Einsparungen durch die KfW-Programme belaufen sich auf über 3,8 Mio. t jährlich."
Neben der Verbesserung des Klimaschutzes seien die Förderprogramme auch für das heimische Handwerk von Bedeutung. "Eine Verunsicherung der Bürger führt schlagartig zu Auftragsrückgängen bei kleinen und mittelständischen Handwerksbetrieben", befürchtet Franz Sedlmeier. 2009 betrug die Förderung durch die KfW rund 8,7 Milliarden Euro.
Der EVEU fordert deshalb nun rasches Handeln von Bundesbauminister Peter Ramsauer (CSU) und den verantwortlichen Haushaltspolitikern im Ministerium und im Bundestag. "Die Gelder müssen schnellstmöglich freigegeben werden", fordert Sedlmeier.
Quelle: Europäischer Verband der Energie- und Umweltschutzberater (EVEU e.V.)