In einer kürzlich vom Freiburger Fraunhofer ISE veröffentlichten Studie über die aktuell vorgeschlagene zusätzliche Absenkung der Einspeisevergütung für Solarstrom wurde deutlich, dass trotz Effizienzsteigerungen die Produktion in Deutschland zu großen Teilen nicht mehr wirtschaftlich darstellbar wäre. "Dies würde sehr wahrscheinlich zu einem Arbeitsplatzabbau in Deutschland führen", erklärt ISE-Institutsleiter Prof. Eicke Weber. Laut ISE sind die Preise für Solarstromanlagen im letzten Jahr deutlich stärker gesunken als die Kosten: "Wir sehen die Gefahr von Dumpingpreisen, mit denen sich einige asiatische Unternehmen auf Basis von äußerst günstigem Kapitalzugang Marktanteile kaufen. Eine Reduktion der Förderung in Deutschland sollte sich an der realen Kostenentwicklung orientieren und damit die Voraussetzung dafür schaffen, dass deutsche Unternehmen weiterhin kostendeckend produzieren können", so Weber.
Der Bundesverband Solarwirtschaft e.V. fordert daher die Bundesregierung auf, die Kürzungsvorschläge zu überarbeiten. Nur mit einer moderaten Reduktion der Solarstromförderung sei es möglich, den Solarindustriestandort Deutschland zu erhalten und weiter auszubauen. Bis zum Jahr 2020 will die Solarbranche bis zu zehn Prozent des deutschen Strombedarfs aus Solarstromanlagen decken, ab 2013 zu Preisen unterhalb der Verbraucher-Stromtarife. Zu den bereits 60.000 Beschäftigten in der deutschen Photovoltaikbranche werden nach Prognosen des BSW-Solar in den nächsten zehn Jahren weitere 40.000 Jobs hinzukommen.
Quelle: Bundesverband Solarwirtschaft e.V. (BSW-Solar)