Nicht nur der korrekte Luftdruck im Autoreifen, sondern auch das jeweilige Reifenmodell hat einen beträchtlichen Einfluss auf den Spritverbrauch. Darum entscheiden sich immer mehr Autobesitzer für Leichtlaufreifen, die sich durch einen besonders geringen Rollwiderstand auszeichnen. Wäre jedes Auto mit Rollwiderstandsoptimierten Reifen ausgestattet, so ließen sich weltweit jährlich etwa 50 Millionen Tonnen CO2 einsparen, so Experten. Jahr für Jahr entspräche dies einer Kraftstoffersparnis von 20 Milliarden Litern. Doch trotz der Spritersparnis weist der ideale Ökoreifen weitere Ansprüche auf, die es erst noch zu entwickeln gilt.
Viele Automobilhersteller statten die neuesten Modelle bereits mit Leichtlaufreifen aus und hoffen, somit die Fahrzeugpalette etwas "grüner" zu machen. Laut ADAC ist dies natürlich zu begrüßen, dürfe jedoch nicht von der grundsätzlichen Verbrauchsreduktion der Antriebstechnik ablenken. Zudem wird immer wieder vor Sicherheitseinbußen gewarnt, die mit der Rollwiderstandsoptimierung einher gingen: Während sich stabile Reifen weniger verformen und so den Spritverbrauch und CO2-Emission reduzieren, weisen gerade weiche Reifen bessere Haftungseigenschaften auf. Dieser Problematik haben sich insbesondere Materialwissenschaftler angenommen, die nun versuchen, Reifen aus einer Kombination aus harten Flanken und weichen Laufflächen zu entwickeln.
Ein richtiger Schritt in Richtung Ökoreifen ist der Blaue Engel für Reifen, dessen Richtlinien nun auch Eingang in eine seit dem 1. Oktober 2009 geltende EU-Verordnung fanden. Der Blaue Engel wird Reifen verliehen, die Benzin sparen, lärmarm sind und einen weniger gesundheitsschädlichen Reifenabrieb aufweisen. Dieser wurde lange vernachlässigt, obwohl beim Bremsen und Beschleunigen große Mengen an krebserregenden Polyzyklischen Aromatischen Kohlenwasserstoffen freigesetzt werden. Von wirklichen Ökoreifen kann indes nicht die Rede sein. Dazu fehlt die Bereitschaft der Reifenhersteller auf gänzlich umweltverträgliche Materialien und nachhaltige Anbau-, Zuliefer- und Produktionsprozesse zu setzen.