"Angesichts der rasanten Dynamik im Bioenergiesektor und der damit verbundenen Intensivierung in der Landwirtschaft muss die Erzeugung und Gewinnung der Bioenergie differenziert und mit Augenmaß erfolgen. Immer noch finden naturverträgliche Formen der Biomasseerzeugung, die sich positiv auf die Entwicklung der Arten- und Lebensraumvielfalt in der Kulturlandschaft auswirken, zu wenig Beachtung", sagte die BfN-Präsidentin, Prof. Beate Jessel anlässlich der Vorstellung des neuen Positionspapiers zum Thema Bioenergie.
Nach Ansicht des BfN müssen Aspekte des Naturschutzes beim Ausbau der Bioenergienutzung besser integriert werden. So kann es beispielsweise in ausgeräumten, strukturarmen Landschaften (in denen z.B. Gehölzgruppen fehlen) durch den sinnvoll gesteuerten Anbau von schnell wachsenden Gehölzen zu einer Aufwertung des Landschaftsbildes und der Kulturartenvielfalt kommen. Aber auch die Kombination von land- und forstwirtschaftlichen Flächen in Agroforstsystemen kann zu einer Erhöhung der Biologischen Vielfalt beitragen, da damit Lebensräume für z.B. Vögel und Kleinsäuger geschaffen und zugleich die natürlichen Ressourcen wie Boden und Wasser geschont werden.
Die in dem BfN-Papier "Bioenergie und Naturschutz – Synergien fördern, Risiken vermeiden" dargestellten Prinzipien, Forderungen und Umsetzungsbeispiele liefern dafür innovative Gedankenanstöße. Der Hintergrund für die Erarbeitung des Positionspapiers ist, dass mit einer ausschließlich auf die Energieausbeute ausgerichteten Bioenergieerzeugung die Flächenkonkurrenzen in der Landnutzung zunehmen.
Quelle: Bundesamt für Naturschutz (BfN)