Ein neues Forschungsprojekt zum Brandrisiko von Photovoltaikanlagen hat der TÜV Rheinland gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme, der Berufsfeuerwehr München, der Deutschen Gesellschaft für Sonnenenergie und Industriepartnern gestartet. In dem Projekt werden bis Januar 2014 das Brand- und das Lichtbogenrisiko von Photovoltaikanlagen analysiert und Sicherheitskonzepte und Empfehlungen für Normungsgremien erarbeitet.
"Solarstromanlagen haben erheblichen Einfluss auf die Löscheinsätze der Feuerwehrleute. Sie verändern die Haustechnik und damit auch die Gefahrenlage für Feuerwehren. Genaue Statistiken über die Gefahren oder genormte Freischalteinrichtungen gibt es bisher aber nicht", erklärt Florian Reil, Projektverantwortlicher bei TÜV Rheinland. "Im ersten Schritt analysieren wir Statistiken über Brände an Gebäuden mit Photovoltaikanlagen oder an Freiflächenanlagen sowie deren Ursachen", so Reil. Zu diesem Zweck haben die Projektpartner rund 2.000 Fragebögen an Systemhäuser, Sachverständige, Feuerwehren und Installateure in Deutschland geschickt.
Eine Photovoltaikanlage ist fast immer an das öffentliche Stromnetz angeschlossen. Bei einem Brand in Häusern mit Photovoltaikanlage kann auch nach der Trennung der Anlage vom öffentlichen Stromnetz weiterhin eine lebensgefährliche Gleichspannung vorhanden sein. Und die kann häufig nicht einfach abgeschaltet werden. Bei Schäden an Gleichspannungsleitungen besteht zudem die Gefahr, dass ein Lichtbogen entsteht. Dieser kann, je nach Lage, nur durch Abschaltmaßnahmen gelöscht werden.