Der Rohstoff Polysilizium für die Halbleiter- und Photovoltaikindustrie galt bis 2009 noch als knappes Gut, bevor der Markt in eine Überangebotssituation kippte. Da die Nachfrage in wichtigen Photovoltaikmärkten 2010 Potenzial nach oben hat, wird sich der Druck auf den Siliziumpreis dieses Jahr voraussichtlich abschwächen. Trotzdem erscheint 2011 jedoch eine größere Marktbereinigung in der Polysiliziumindustrie unvermeidlich. Das ist eines der Ergebnisse des neuen Marktforschungsreports "The Who’s Who of Solar Silicon Production" von Bernreuter Research.
Ein Szenario von Bernreuter Research schätzt, dass ohne Marktkorrektur chinesische Hersteller 2012 bis zu 80.000 Tonnen produzieren könnten. Dies ist etwa ein Drittel der weltweiten Menge von 250.000 Tonnen. Etwa 20 kleinere Hersteller, die Ende 2009 eine jährliche Produktionskapazität von nur 1.500 Tonnen oder noch weniger hatten, seien die ersten möglichen Kandidaten für eine Marktkonsolidierung. "Die chinesische Polysiliziumindustrie wird zweifellos ein wichtiger Akteur auf dem Weltmarkt werden.", sagt Frank Haugwitz, Koautor des Reports.
Bernreuter Research hat ebenfalls die Chancen neun alternativer Produktionsverfahren zum konventionellen Siemens-Prozess untersucht, die insbesondere durch den Siliziummangel in den vergangenen Jahren beflügelt wurden. "Kurzfristig wird kein einziges dem Siemens-Prozess ernsthaft Konkurrenz machen", sagt Johannes Bernreuter, Leitautor des Reports. "Insbesondere die Wirbelschichtreaktor-Technologie hat nicht die niedrigeren Produktionskosten gebracht, die sie versprach." Eine andere Alternative, aufbereitetes metallurgisches Silizium (UMG-Silizium), wird mit einem Marktanteil von weniger als einem Prozent bis 2012 nur eine marginale Rolle spielen.
Mit 96 Firmenprofilen und 54 zusätzlichen Projektbeschreibungen bietet "The Who’s Who of Solar Silicon Production" umfassende und detaillierte Informationen über 150 Hersteller und Aspiranten in der Polysilizium- und UMG-Silizium-Industrie. Der 174-seitige Report wird ergänzt durch acht regionale Karten mit den Firmenstandorten und eine Liste von 56 Anlagenlieferanten und technischen Planungsfirmen. Bis einschließlich 30. April 2010 wird das Who’s Who mit einem Frühbesteller-Rabatt angeboten.
Quelle: Bernreuter Research