Photovoltaik-Anlagen halten häufig 25 Jahre. Aber dann kommt auch für Photovoltaikmodule irgendwann die Zeit für ein fachgerechtes Recycling. In der EU lag die Abfallmenge aus PV-Modulen Ende 2008 bei 3.800 Tonnen. Sie wird bis 2030 auf voraussichtlich 130.000 Tonnen anwachsen. Recyclingkonzepte und –verfahren wurden schon lange bevor relevante Mengen an ausrangierten Modulen in Deutschland überhaupt anfielen entwickelt und erprobt. Die neue BINE-Projektinfo "Recycling von Photovoltaik-Modulen" (02/10) stellt nun ein umweltschonendes, automatisiertes und ökonomisch günstiges Recyclingverfahren vor, das die Wertstoffe stofflich möglichst hochwertig rückgewinnt und damit dem Anspruch eines Upcyclings gerecht wird.
Seit 2002 arbeiten Forscher und Hersteller im sächsischen Freiberg an einer Verbesserung eines Modulrecycling-Verfahrens, mit dem sowohl Produktionsabfälle als auch alte und zerbrochene Silizium- oder Dünnschichtmodule verarbeitet werden können. Gerade bei der Herstellung von Siliziumwafern ermöglicht die Verwendung von recyceltem Material eine deutliche Energieeinsparung gegenüber neu gewonnenem Silizium. Außerdem lassen sich durch einen geschlossenen Wertstoffkreislauf auch die in den Modulen vorhandenen Anteile von Schwermetallen und anderen Problemstoffen rückgewinnen. Ein geschlossener Wertstoffkreislauf ist ökologisch und ökonomisch sinnvoll. Durch automatisierte Recyclingverfahren lassen sich zukünftig 95% der Wertstoffe wiederverwerten.
Quelle: Fachinformationszentrum (FIZ) Karlsruhe