Rooftop erzeugt Strom für darunter liegende Wohnungen
Das von Studierenden der TU Berlin und der UdK Berlin entwickelte Rooftop-Konzept ist laut eigenen Angaben als eine nachhaltige Antwort auf die Verwerfungen des Berliner Immobilienmarktes und den globalen Klimawandel zu verstehen. Rooftop ist ein auf das Dach eines Berliner Altbaus gebaute Wohnung und verdichtet den städtischen Raum nicht, in dem Lücken zugebaut werden, sondern nutzt vorhandene Strukturen und bewahrt die charakteristischen Freiräume Berlins. Das Konzept besticht durch die Idee, dass diese einzige Wohnung über Photovoltaikmodule so viel Energie produziert, um damit einen Teil des Energiebedarfs der darunter liegenden Wohnungen und des Gewerbes zu decken.
PV-Fassade fungiert als Sonnenschutz und Wärmedämmung
Neben den PV-Modulen auf dem Dach der Wohnung besteht Rooftop aus einer in 16 Segmente unterteilte hochklappbaren Fassade, in die wiederum Photovoltaikmodule integriert sind. Im Sommer fungiert die PV-Fassade dann als Sonnenschutz und im Winter, wenn sie nach unten geklappt ist, fungiert sie wie eine wärmedämmende Hülle. Die nun vertikalen Module fangen die Strahlen der niedrig stehenden Sonne ebenfalls optimal ein. Der erzeugte Strom wird dabei nicht langfristig und damit aufwendig und teuer zwischengespeichert, sondern mit der Mietergemeinschaft geteilt. Das Ziel ist, im Rahmen der Kosteneffizienz eine für die Gemeinschaft ideale Stromspeicherung und -nutzung zu ermöglichen.
Rooftop könnte Mietsteigerung nach Sanierungen begrenzen
Mit ihrem Projekt Rooftop hat es das interdisziplinär besetzte Studenten-Team der TU Berlin und der UdK zudem in die Endrunde des Solar-Decathlon-Wettbewerbs 2014 geschafft. Die Studierenden der beiden Universitäten gehören damit zu den weltweit 20 Finalisten dieses internationalen studentischen Bau- und Designwettbewerbs und werden im nächsten Jahr Rooftop in den Gärten von Versailles 1:1 aufbauen und der Welt präsentieren. Die Chancen stehen gut, denn das Rooftop-Konzept zeigt auch einen Weg auf, wie die energetische Sanierung eines Hauses nicht zwangsläufig zu steigenden Mieten und zur Vertreibung alteingesessener Mieter führen muss, denn gerade dies ist ein virulentes Problem in der Stadt.