Soll eine Fußbodenheizung nur einen Teil der Heizkörper z. B. in den Wohnräumen im Untergeschoss ersetzen und soll die bestehende Heizung weiter genutzt werden, so ist zunächst zu prüfen, ob die Heizungsanlage überhaupt so geregelt werden kann, dass die Fußbodenheizung mit einer typischen Vorlauftemperatur von 35°C beheizbar ist. Dies ist nicht bei allen alten Heizungen zwingend möglich. Zudem ist das Beimischen von kaltem Wasser, um dieses niedrige Vorlauftemperaturniveau zu erreichen, aus energetischer Sicht kritisch zu bewerten, da zunächst heißes Wasser produziert wird, um es später wieder abzukühlen.
Da meistens nur ein Heizkreis im typischen Altbau-Einfamilienhaus verlegt ist, muss zudem geprüft werden, ob die bestehende Heizungsanlage auch technisch die Möglichkeit besitzt, zwei Heizkreise zu versorgen. Hier ist der Experte gefragt und Kosten für eine technische Anpassung der Heizungsanlage mit einzukalkulieren.
Neben der Heizungstechnik ist grundsätzlich die Aufbauhöhe des Estrichs zu beachten. Ist dieser zu niedrig, um eine Fußbodenheizung einzubringen, so werden Folgekosten notwendig, um Türen und Zargen anzupassen. Neben der kompletten Sanierung des Estrichs gibt es die Möglichkeit, die Fußbodenheizung auf den bestehenden Estrich aufzubringen oder Rillen in den Estrich zu fräsen. Beide Techniken sind Zeit und Kosten sparender, jedoch sind die baulichen Bedingungen hinsichtlich weiterer Anpassungen genauestens zu prüfen.
Dabei sollte auch in Betracht gezogen werden, dass natürlich auf den Estrich noch ein Bodenbelag aufgebracht werden muss. Insbesondere das beliebte Parkett bedarf einer Trittschalldämmung. Neueste Möglichkeit hier ein paar Zentimeter einzusparen ist eine Entkopplungsmatte. Diese werden häufig eingesetzt, um den Untergrund vom Belag zu entkoppeln und Rissbildungen durch Spannungen des Untergrunds zu vermeiden. Zwar erreichen diese meist nicht die üblichen Werte einer Trittschalldämmung, jedoch stellen Sie einen guten Kompromiss dar, um teure Anpassungen des Innenausbaus an das höhere Fußbodenniveau zu vermeiden.
Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie in unserem "Experten-Ratgeber zur Fußbodenheizung im Neu- und Altbau".