Heizöl ist wieder teurer geworden. Mittlerweile nähert sich der Preis wieder der 100-Euro-Marke und Verbraucher fragen sich, was sie gegen die Preisspirale tun können. Neben dem gezielten Energie sparen ist die Aufrüstung der Haustechnik ein vielversprechendes Mittel. Dabei sollten Verbraucher auch die Solarthermie in Betracht ziehen. Durch den "kostenlosen" Anteil Sonnenwärme fallen auch die Preissteigerungen beim Heizöl weniger ins Gewicht.
Heizkosten machen nach Berechnungen der Agentur für Erneuerbare Energien heute bereits fast 60 Prozent der auf das Gebäude entfallenden Energiekosten eines Durchschnittshaushalts aus. Und wegen knapper werdender Öl- und Gasvorkommen dürften diese Kosten durch Krisen oder Kriege tendenziell weiter anziehen. "Die Kosten für Öl und Gas belasten Haushalte immer stärker. Wer dauerhaft gegen höhere Heizkosten ohne Komfortverlust vorgehen möchte, setzt auf die Sonne. Solarthermie bringt über Jahrzehnte Sicherheit in die Heizkostenabrechnung", rät Helmut Jäger, 2. Vorsitzender des Bundesverbandes Solarwirtschaft e.V.
Im Neubau ist solares Heizen längst Standard. Weil sich ein Solarthermie-System optimal mit anderen Heizsystemen kombinieren lässt, erfreut sich auch die Nachrüstung von Solarkollektoren, z.B. im Falle einer Altbausanierung, immer größerer Beliebtheit. In diesem Jahr wurden in Deutschland bereits 100.000 neue Solarthermie-Anlagen installiert. Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) gewährt zudem über das Marktanreizprogramm für Erneuerbare Energien attraktive Investitionskostenzuschüsse, die erst im Sommer verbessert wurden.
Ohne staatliche Förderung beträgt die Gesamtinvestition für eine Solarthermie-Heizung im Eigenheimbereich rund 10.000. Der BAFA-Zuschuss für den Kauf der Kollektoren und den Wärmespeicher macht bei einer für ein Einfamilienhaus typischen Solarthermie-Anlage etwa 2.000 Euro aus. Solarthermie-Kollektoren, die in den Heizungskreislauf eingebunden sind, können dann bis zu 40 Prozent der Heizenergie einsparen. Bei Solarthermie-Anlagen mit sehr großen Solarspeichern kann die Solarenergie dann bis tief in den Winter hinein genutzt und der überwiegende Teil des Raumwärme- und Warmwasserbedarfs abgedeckt werden.