Nach Erhebungen des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) haben bereits rund 60 Prozent der Verbraucher einen Tarif- bzw. Anbieterwechsel vollzogen. An vielen Grundversorgern ist diese Entwicklung, mit Blick auf die Preisgestaltung, aber bisher vorbei gegangen. Nach einer aktuellen Analyse des unabhängigen Verbraucherportals toptarif.de für die 50 größten deutschen Städte bietet nur ein Bruchteil der lokalen Stadtwerke in ihrem jeweiligen Grundversorgungsgebiet wettbewerbsfähige Strompreise an. Im Durchschnitt sind sie rund 15 Prozent teurer als günstige, alternativ verfügbare Wettbewerber.
"Nur jeder vierte der von uns untersuchten Grundversorger zählt mit seinen aktuell angebotenen Tarifen überhaupt zu den 25 günstigsten Anbietern in seiner Region", macht Energieexperte Thorsten Bohg von toptarif.de deutlich. In die regionalen Top Ten schafft es allein der Vattenfall-Onlinetarif in Berlin und Hamburg. Durchschnittlich gibt es 34 Wettbewerber, die vor den günstigsten Tarifen der örtlichen Stadtwerke rangieren.
"Gerade bei den konkurrenzfähigeren Grundversorgern ist zu beobachten, dass diese mit neuen Tarifmodellen auf den erhöhten Wettbewerb reagiert haben", erklärt Bohg. "Die bei günstigen Wettbewerbern gängigen Tarifstrukturen, wie preiswertere Abschlussmöglichkeiten über das Internet, hohe Neukundenprämien und Treueboni sowie Vorauszahlungsmodelle, werden nach und nach auch von örtlichen Versorgern adaptiert." Ein Indiz dafür ist die enorme Preisspanne zwischen den einzelnen Stadtwerken von bis zu 28 Prozent. So kosten die günstigsten angebotenen Stromtarife der jeweiligen örtlichen Grundversorger in Leipzig, Duisburg, Essen, Mühlheim und Oldenburg bei einer Abnahmemenge von 4.000 kWh mehr als 945 Euro. In Berlin und Hamburg werden hingegen weniger als 770 Euro im verfügbaren Online-Tarif mit Treueprämie fällig.
Quelle: TopTarif Internet GmbH