Eine Million Elektroautos sollen in zehn Jahren auf Deutschlands Straßen fahren. So plant es zumindest die Bundesregierung. Juristen der Forschungsstelle Umweltenergierecht an der Universität Würzburg haben nun untersucht, welche Anreize potenziellen Käufern den Umstieg schmackhaft machen könnten.
"Momentan kostet ein Elektrofahrzeug nach den Berechnungen der Ökonomen rund 20.000 Euro mehr als ein konventionell betriebener Pkw", sagt der Leiter der Forschungsstelle Thorsten Müller. Um dieses teilweise auszugleichen könnten Elektroautos von der Mehrwertsteuer befreit werden und Käufer damit spürbar entlasten. Das ist aber mit dem Europarecht nicht zu vereinbaren, sagen die Spezialisten für Umweltenergierecht. Einzig ein reduzierter Steuersatz, wie gerade für Hotelübernachtungen eingeführt, wäre möglich. Weitere Ideen, wie man den Kauf eines Elektroautos schmackhaft machen könnte, gibt es viele: Freie Fahrt auf Busspuren für strombetriebene Fahrzeuge, kostenloses Parken in den Innenstädten, Ladestationen in großer Zahl, einen Zuschuss beim Kauf – quasi das Gegenteil der Abwrackprämie. Damit ließe sich die Millionengrenze innerhalb von zehn Jahren möglicherweise knacken.
Den stärksten Anreiz bildet nach Ansicht der Juristen und ihrer Forschungspartner die direkte finanzielle Unterstützung der Käufer solcher Fahrzeuge. In ihren Handlungsempfehlungen schlagen sie deshalb an erster Stelle vor, die derzeit im Nationalen Entwicklungsplan vorgesehene Fördersumme von 500 Millionen Euro deutlich aufzustocken und damit ein "Marktanreizprogramm für den Fahrzeugkauf gestaffelt nach den unterschiedlichen Fahrzeugklassen" einzurichten, so Frank Sailer Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Forschungsstelle Umweltenergierecht. Weiter empfehlen sie, dass öffentliche Einrichtungen ihren Fuhrpark auf Elektroautos umstellen, und dass der Gesetzgeber einen einheitlichen technischen Standard für die Lade-Stationen vorschreibt, damit die Suche nach einer geeigneten "Tankstelle" nicht den Spaß am emissionsfreien Fahren stört.
Quelle: Julius-Maximilians-Universität Würzburg