Geht bei einer Fassadendämmung das attraktive Äußere eines Hauses verloren? Diese Frage stellen sich viele Hausbesitzer. Entwarnung gibt Carmen Mundorff von der Architektenkammer Baden-Württemberg. "Dämmung und gute Gestaltung sind keine Gegensätze, wenn der Ausführung eine kompetente Planung zugrunde liegt." Jedoch gelte es, für das konkrete Haus eine individuelle Lösung zu erarbeiten, damit das jeweilige Gesicht erhalten bleibe. Es gebe ganz unterschiedliche Möglichkeiten der Außen- und Innendämmung, mit denen sich selbst Gründerzeitbauten energetisch ertüchtigen ließen ohne die charakteristische Fassade zu zerstören.
Wird gedämmt, ist es oft auch sinnvoll die Fenster zu erneuern. Gegebenenfalls empfiehlt sich, die Öffnung im Mauerwerk zu vergrößern, da sich durch die Baumaßnahmen die Lichtverhältnisse in den Räumen verändern können. "Ob es sinnvoll ist das Fenster nach außen zu setzen, damit es bündig mit der Fassade abschließt, sollte der planende Architekt entsprechend der konkreten Situation erarbeiten", so Carmen Mundorff. Klappläden könnten weiterverwendet werden – sie sind energetisch sinnvoll und zieren die Fassade. Beim Verkleiden des Wärmedämmmaterials ist die Auswahl groß, der Hausbesitzer kann zwischen unzähligen Putzstrukturen und Putzfarben auswählen. Eine schöne Fassade ist damit ohne Weiteres realisierbar.
Wer seine alte Außenfassade trotzdem nicht verändern will, der kann auf die Technik der Innendämmung zurückgreifen. Bei denkmalgeschützten Häusern ist das oft der Fall. Die Hofseite der Fassade bekommt eine normale Außendämmung. Zur Straße hin wird innen gedämmt. Wichtig ist, dass Material und Konstruktion der Wand aufeinander abgestimmt und bauphysikalisch geprüft werden. Bei der Innendämmung empfiehlt sich beispielsweise der Einsatz von Calciumsilikat- oder Mineraldämmplatten.