Discounter verkaufen seit Kurzem nun auch Strom. Stromtip.de hat einmal recherchiert was eigentlich hinter dem Ökostrom vom Discounter Lidl steckt. Natürlich produziert Lidl den Ökostrom nicht selbst. Lidls Lieferant ist eprimo, eine Tochter des Energieriesen RWE. Wer den Tarif "eprimoPrimaKlima" über Lidl kauft, bestellt einen Tarif, den es schon lange im Angebot gibt. Und ebenso alt sind die Zweifel an dem Umweltnutzen dieses Tarifes.
Laut Werbung soll der Strom zu 100% aus Wasserkraftwerken stammen. Das stimmt wahrscheinlich auch, doch umweltfreundlich ist der Tarif deshalb noch lange nicht, da ein Stromriese seinen Strom durch unterschiedliche Kraftwerksarten produziert. Wasserkraftwerke sind natürlich umweltfreundlicher als Kohlekraftwerke. Der Sinn eines echten Ökostromtarifs besteht jedoch darin, dass der Mehrpreis zumindest zum Teil in den Bau neuer Kraftwerke investiert wird, die sich auf erneuerbare Energien stützen. Bei Tarifen wie dem "eprimoPrimaKlima" jedoch fehlt dieser Nachweis. Es wird einfach buchhalterisch der Strom aus Wasserkraftwerken zusammengefasst. Alle anderen Kunden des Energieversorgers bekommen dafür "schmutzigeren" Strom. Nutzen für die Umwelt? Gleich null.
Ist er denn wenigstens günstig? Wer das auf der Lidl-Seite im Internet beispielsweise mit der Hamburger Postleitzahl 22299 und einem Verbrauch von 3.000 Kilowattstunden überprüft, wird positiv überrascht: Nur 586,94 Euro pro Jahr soll der Tarif kosten. Darin enthalten ist ein Einkaufsbonus von 100 Euro, den eprimo dem Neukunden nach einem Monat überweisen will. Gegencheck im Stromtipp.de-Vergleichsrechner mit über 900 Stromanbietern: Hier kostet der Tarif "eprimoPrimaKlima Hamburg" 617,24 Euro, da es nur 70 Euro Wechselbonus gibt. Allerdings ist das Angebot selbst nicht günstig: Im Stromtipp.de-Vergleich schafft er es nur auf Platz 12 aller Ökostromtarife.
Quelle: PortalHaus GmbH