Sachsen ist bezüglich der Anzahl an Windenergieanlagen in etwa mit dem Landkreis Dithmarschen in Schleswig-Holstein vergleichbar, obwohl dessen Fläche nur rund 7,6% der sächsischen Landesfläche ausmacht. Dabei ist ausreichend Potenzial für Windenergie in Sachsen vorhanden. Als Ursache nennt Hans-Jürgen Schlegel vom VEE Sachsen e.V. vor allem den politischen Widerstand, der verhindert, dieses Potenzial zu nutzen.
In Sachsen befinden sich derzeit 853 sächsische Windenergieanlagen mit einer Anlagenkapazität von ca. 1.005 MW am Netz. Sachsen rangiert nach dem Windmonitor des Frauenhofer IWES Instituts aber nur weiter im Mittelfeld der deutschen Bundesländer. Und auch der für das Jahr 2012 geplante Zubau von höchstens 30,5 MW ist aus der Perspektive der Energiewende und aus klimapolitischer Sicht deutlich zu wenig.
"Dabei ist die Windenergie im On-Shore-Bereich bereits jetzt, eine der Technologien mit den günstigsten Gestehungskosten im Bereich der Erneuerbaren Energien und damit auch zukünftig ein Garant für eine bezahlbare und umweltverträglich Energieversorgung", führt Jan Schubert (Geschäftsführer VEE Sachsen e.V.) aus und fordert eine politische Richtungsentscheidung der sächsischen Staatsregierung im für den Herbst 2012 geplanten Entwurf des Energie- und Klimaprogramms. Insbesondere müsse der Windenergie im Landesentwicklungsplan Sachsen ausreichend Raum gewährt werden. Hier erweise sich die sächsische FDP als Bremser, die weiterhin auf die Braunkohle setzen will, so Schubert.
"Andere Bundesländer, wie Bayern, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz machen es mit ihren ambitionierten Ausbauzielen vor. Wenn Sachsen diese Entwicklung verschläft, wird aus dem jetzigen Stromexporteur in Zukunft ein Importeur werden. Ziel sollte es daher sein, den Ausbau der Erneuerbaren Energien im Allgemeinen und der Windenergie im Speziellen weiter voranzutreiben. In Zukunft sollte dies vermehrt durch Bürgerbeteiligungsmodelle sowie Einbeziehung der örtlichen Stadtwerke realisiert werden, um die Akzeptanz für die Erneuerbaren Energien langfristig zu sichern", so Schubert.