Brunnenbohrungen führen zu höheren Fixkosten
Im Unterschied zu einer Sole-Wasser-Wärmepumpe benötigt man zur Gewinnung der Grundwasserwärme Zwei Brunnen. Grundsätzlich sind Brunnenbohrungen aufgrund des Durchmessers und verbauten Komponenten zur Förderung des Grundwassers kostenintensiver als die Bohrung von Erdsonden. Da man zur Beheizung eines Einfamilienhauses jedoch nur zweier Brunnen bedarf, ist eine Wasser-Wasser-Wärmepumpe ab etwa 15kW Heizleistung hinsichtlich der aufzubringenden Investition günstiger als eine von der Leistung her identische Sole-Wasser-Wärmepumpe.
Bestehende Brunnen meist ungeeignet
In diesem Zusammenhang wird häufig in Betracht gezogen, einen bereits auf dem Grundstück vorhandenen Brunnen zu nutzen. Die Erfahrung zeigt jedoch, dass die seit Langem genutzten Brunnen häufig nicht die geforderte Wassermenge erbringen oder, dass bei konstantem Entzug zuviel Sand oder generell Erdmaterial durch den verstärkten Zufluss eingespült wird. Vereinzelt kann ein solcher Brunnen vertieft werden oder als Schluckbrunnen Verwendung finden. Die langfristige Funktion eines vorhandenen Brunnens kann jedoch schwerlich mit Sicherheit vorhergesagt werden, sodass man diesen Brunnen zur Bestimmung der Wasserqualität und Entzugsleistung nutzen sollte, um darauf aufbauend zwei zur thermischen Nutzung optimal konzipierte Brunnen einzubringen.
Effizienz und Wirtschaftlichkeit im Vergleich
Mit einer durchschnittlichen Jahresarbeitszahl von Fünf sind die Brunnenwasser gespeisten Wärmepumpen Spitzenreiter in Sachen Effizienz. Es muss also nur noch 1kWh Strom aufgewandt werden, um 5kWh Wärme zu erzeugen. Im Fall einer 15kW-Anlage mit 2000 Heizstunden ergibt sich also ein Stromaufwand von 6000kWh. Bei einem Stromtarif von 14 Cents pro Kilowattstunde ergeben sich somit 840€ Heizkosten pro Jahr. Im Vergleich dazu würde eine Sole-Wasser-Wärmepumpe mit einer Jahresarbeitszahl von Vier 7500 kWh benötigen und damit Heizosten von 1050€ verursachen. Eine Luft-Wasser-Wärmepumpe würde mit einer Jahresarbeitszahl von Drei, Heizkosten von 1400€ bedürfen, was im Vergleich zu konventionellen Heizungen noch immer eine deutliche Ersparnis bringt. Bezieht man die durchschnittlich aufzuwendenden Investitionskosten einer 15kW-Wasser-Wasser-Wärmepumpe von etwa 30.000€ mit ein, so ergibt sich im Vergleich zu einer Gas-Brennwert-Heizung eine durchschnittliche Amortisationsdauer der Mehrkosten von deutlich weniger als 10 Jahren.
Einfache Formeln zur Berechnung von Sole-, Luft- und Wasser-Wasser-Wärmepumpen finden Sie auch in unserer Rubrik "Abschätzung und Messung des Wärmepumpe Stromverbrauch". Für die Verbrauchskalkulation größerer Wärmepumpenanlagen empfehlen wir, einen Wärmepumpen-Fachmann zu kontaktieren.