Im Landkreis Vorpommern-Greifswald, ganz im Nord-Osten der Bundesrepublik Deutschland, hat die Bürgerenergie Zemmin-Tutow die Eigeninitiative ergriffen und ein nachhaltiges Nahwärmenetz für die Gemeinde errichtet.
Damit macht sich die Gemeinde unabhängig von fossilen Energieträgern und profitiert von gleichbleibend günstigen Preisen, ganz zu schweigen von den Vorteilen für die Umwelt.
Im September 2019 konnte das Nahwärmenetz in Betrieb genommen werden. Seitdem werden 47 Einfamilienhäuser, drei Mehrfamilienhäuser, fünf Wohnblöcke mit etwa 200 Wohneinheiten und alle öffentlichen Einrichtungen der Gemeinde mit Wärme versorgt. Zu den öffentlichen Einrichtungen zählen beispielsweise das Gemeindezentrum, die Turnhalle oder die Schule und die Kindertagesstätte.
Hierfür wurden rund sechs Kilometer Nahwärmenetz verlegt, durch welches seitdem Wärme fließt, die von zwei Blockheizkraftwerken (BHKW) und einer Holzhackschnitzel-Anlage erzeugt wird.
Die BHKWs schaffen aber nicht nur Wärme, sie produzieren auch Strom. Dieser wird bisher an 1.800 Haushalte geliefert.
Die Gemeinde hofft, im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Wärmenetze (BEW) bezuschusst zu werden. Die BEW verfügt über ein Gesamtfördervolumen von drei Milliarden Euro bis 2026. Die Bundesregierung will damit Wärmenetze fördern, welche mindestens 75 % Wärmeeinspeisung aus erneuerbaren Energien und Abwärme leisten.
Aber wie erreicht die Gemeinde die 75 % erneuerbare Wärmeeinspeisung? In Zemmin-Tutow werden dafür zwei mit Biogas betriebene, je 580 kw leistungsstarke Blockheizkraftwerke eingesetzt.
Biogas wurde von der europäischen Union als erneuerbar eingestuft und erfüllt damit die Vorraussetzungen der Förderung.
Darüber hinaus wurde eine Holzhackschnitzel-Anlage als Redundanz-Anlage zur Sicherung der Wärmeversorgung installiert. Redundanz-Anlage bedeutet, dass sich die Anlage automatisch zuschaltet, wenn mehr Wärme benötigt wird, als die BHKWs erzeugen können.
Ist dies nicht mehr der Fall, so fährt die Redundanz-Anlage automatisch ihre Leistung wieder runter. So kann vollautomatisch auf sich verändernde Tageszeiten, Wetteränderungen und unterschiedliche Jahreszeiten reagiert werden.
Installiert wurde die gesamte Anlage, inklusive Biogas-Anlagen, BHKWs, Holzhackschnitzel-Anlagen, der Zentrale für das Wärmenetz und der Kesselanlagen, auf dem landwirtschaftlichen Betrieb Josef Kühling GbR in Zemmin.
Insgesamt 550.000 Liter Heizöl konnte das Nahwärmenetz schon einsparen. Das entspricht einer CO2-Reduktion von 1.800 Tonnen.
Steckbrief | |
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Projektnummer: 3232 | |
Objekt: Nahwärmenetz mit BHKWs | |
Ort: Tutow | |
Beteiligte Unternehmen: Bürgerenergie Zemmin-Tutow | |
Thermisch Heizleistung: 1.160,00 kW | |
Eingesparte Tonnen CO2 pro Jahr: 1.800,00 | |
Baujahr: 2022 | |
Quelle: Pressemitteilung LEKA-MV |
Steckbrief | |
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Projektnummer: 3232 | |
Objekt: Nahwärmenetz mit BHKWs | |
Ort: Tutow | |
Beteiligte Unternehmen: Bürgerenergie Zemmin-Tutow | |
Thermisch Heizleistung: 1.160,00 kW | |
Eingesparte Tonnen CO2 pro Jahr: 1.800,00 | |
Baujahr: 2022 | |
Quelle: Pressemitteilung LEKA-MV |