Die Seniorenresidenz Alexandersfeld in Oldenburg ist nach den anspruchsvollen Anforderungen der Senioren von heute gebaut. Bei der Energieversorgung im Contracting hat der Errichter der Immobilie, die Specht Gruppe, auf Effizienz und Klimaschutz gesetzt. (Foto: © EWE / Rainer Geue)

Oldenburg: Pflegeresidenz mit Blockheizkraftwerk

Im niedersächsischen Oldenburg haben sich die beiden Unternehmen EWE AG und die Specht Gruppe zusammen getan, um die Pflegeresidenz Alexandersfeld zu bauen und mit nachhaltiger Haustechnik auszustatten, sodass die Senioren dort nicht nur äußerst komfortabel, sondern auch nachhaltig leben können. Dies ist das erste gemeinsame Projekt der beiden Partner und wurde im Dezember 2021 fertiggestellt.

Energie-Contracting

Die Rollenverteilung sah dabei wie folgt aus: Die Specht Gruppe ist spezialisiert auf die Planung, den Bau und Vertrieb von Pflegeimmobilien hat den Contractor EWE mit an Bord geholt. Dieser übernimmt als Contractor die gesamt Planung, die Umsetzung und das Betreiben der Haustechnik. Damit wird der Specht Gruppe viel Arbeit abgenommen und diese kann sich auf ihr Spezialgebiet konzentrieren. Sollte mal etwas nicht funktionieren, dann schickt die EWE direkt Handwerker aus ihrem Netzwerk vorbei und diese beheben das Problem. Dank der Multifunktionalen Datenschnittstelle (MFD) werden Störungen sogar direkt an die EWE übermittelt und können teilweise behoben werden, bevor die Mitarbeiter der Pflegeresidenz dieses überhaupt festgestellt haben.

Die Seniorenresidenz Alexandersfeld

Die Seniorenresidenz der Specht Gruppe in Oldenburg trägt den Namen „Seniorenresidenz Alexandersfeld“. Sie verfügt über 74 Pflegeplätze, aufgeteilt auf Einzelzimmer, Komfortzimmer und Pflegesuiten. Es gibt außerdem einen speziellen Demenzbereich. Dabei ist die Haustechnik bestens auf die Bedürfnisse eines Seniorenheimes angepasst. So wird beispielsweise die Warmwasserbereitung des Trinkwassers nach dem Durchlaufprinzip durchgeführt, um so die Legionellenbildung zu verhindern und den erhöhten Hygienestandards eines Seniorenheimes gerecht zu werden. Dafür kommt ein Pufferspeicher der Firma KOSMO zum Einsatz. Wird dann der Wasserhahn aufgedreht und warmes Trinkwasser benötigt, so fließt das Wasser durch einen Wärmetauscher, welcher es dann auf die gewünschte Temperatur erwärmt. So wird außerdem verhindert, dass das Heißwasser der Seniorenresidenz ausgeht, sollten einmal alle gleichzeitig den Warmwasserhahn öffnen.

Technische Details der Seniorenresidenz Alexandersfeld

Nicht nur die Warmwasserbereitung ist durchdacht. Auch die Wärme- und Stromversorgung des Gebäudes wurde bis ins kleinste Detail ausgearbeitet. So kommt ein Blockheizkraftwerk (BHKW) des Herstellers RMB ENERGIE mit 16 kW elektrischer und 38 kW thermischer Leistung zum Einsatz. Allein durch das BHKW kann die Residenz schon 72% ihres Wärmebedarfs decken. Um den restlichen Bedarf, auch bei Belastungsspitzen, aufzufangen, wurden zwei Gasbrennwertkessel des Herstellers WOLF mit jeweils 130 kW installiert. Die 80.000 kWh an Strom, welche das BHKW produziert, werden direkt vor Ort im Seniorenheim verbraucht. Der Strom des BHKW ist allerdings nicht der einzige Strom, welchen die Residenz erzeugt. Neben dem BHKW wurde unterstützend noch eine Photovoltaikanlage mit einer installierten Leistung von 325 kW_p installiert. Diese besteht aus 92 Solarmodulen des Typs JAM 60S09 von JA SOLAR und haben einen jährlichen Stromertrag von weiteren 25.000 kWh an Solarstrom. Für die Solaranlage wurden außerdem zwei Wechselrichter der Firma SMA vom Typ STP 15000TL-30 verwendet. Alles in allem lässt sich sagen, dass bei der Planung und Umsetzung der Seniorenresidenz Alexandersfeld großer Wert auf nachhaltige Gebäudetechnik gelegt wurde. Dies wird auch durch den Primärenergiefaktor von 0,7 belegt.

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