So finden Sie die ideale Solarwärme-Anlage
Grunderneuerung im Wiesbadener Stadtteil Weidenborn: Die 650 bestehenden Wohnungen der GWW Wiesbadener Wohnungsbaugesellschaft hatten ausgedient, es war an der Zeit, ein grundlegend neues Quartierskonzept zu entwickeln. Entstanden sind 850 moderne Wohneinheiten mit weitgehend identischen Grundrissen, aufgeteilt auf elf Areale (A-K).
Eine besondere Rolle spielte schon in der Planungsphase der Bauabschnitt F. Im Fokus stand der Vergleich der beiden unterschiedlichen Bauweisen EnEV und Passivhaus hinsichtlich ihrer Kosten für die Errichtung sowie der Betriebs- und Instandhaltungskosten. Damals handelte es sich um einen deutschlandweit einmaligen Testlauf anhand von 74 Wohneinheiten, verteilt auf vier Gebäude, wovon zwei von ihnen von der Sonnenenergie profitieren sollten.
Zwei der Mehrfamilienhäuser wurden als Passivhäuser errichtet, welche mit Fernwärme beheizt werden. Im Vergleich zu den anderen Gebäuden nach den Vorgaben der EnEV erfolgte hier zusätzlich die Installation solarthermischer Anlagen zur Unterstützung der Warmwasserbereitung.
Während die EnEV-Gebäude eine „nur“ 14 cm Dämmung erhielten, wurden die Fassaden der Passivhäuser mit einem 26 cm dicken WDV-System versehen, um etwaige Wärmeverluste so gering wie möglich zu halten.
Weiterhin erfolgte die Installation von zentralen Zu- und Abluftanlagen als Mittel zur Wärmerückgewinnung. Bei diesem Prinzip wird die Außenluft durch eine Wärmepumpe in Kombination mit einem Erdwärmespeicher vorgewärmt, um anschließend den Wohneinheiten zugeführt zu werden. Die Zuluft wird über geregelte, in den Fensterrahmen verbaute, Elemente ermöglicht.
Der Klimaschutz setzt sich in Wiesbaden-Weidenborn aber auch außerhalb der Passivhäuser fort. Der verbliebene Baumbestand blieb bestmöglich erhalten, neue Bepflanzungen ersetzten den Verlust, der durch die Baumfällungen entstand. Sämtliche PKW-Tiefgaragen sowie die Dachflächen der Wohnhäuser wurden begrünt. Der Vorteil ist hierbei eine bessere Wasserhaltung und Speicherfähigkeit – einer Überhitzung der Gebäude wird effektiv entgegengewirkt.
Im Jahr 2013 zogen die ersten Mieter im Quartier F ein, wobei sich die Vermarktung der Wohnungen in den Passivhäuser komplexer als gedacht verhielt. Auch wenn immer mehr Menschen ein Gefühl für die Wichtigkeit einer nachhaltigen Energieversorgung – wie hier durch Solarthermie und Fernwärme – entwickeln, scheinen sich manche von ihnen mit dem Wohnen im Passivhaus überfordert zu fühlen.
Doch je besser die Interessenten und Mieter aufgeklärt werden, desto effektiver gestaltet sich das Konzept. Im Vergleich zu den EnEV-Gebäuden konnte der Wärmebedarf in den 74 Wohnungen der Passivhäuser im Quartier F reduziert werden.
Steckbrief | |
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Projektnummer: 62 | |
Objekt: Quartier | |
Ort: Wiesbaden-Weidenborn | |
Beteiligte Unternehmen: GWW Wiesbadener Wohnbaugesellschaft mbH, BITSCH+BIENSTEIN Architekten | |
Hersteller: Sto | |
Baujahr: 2013 | |
Quelle: Quartier F |
Steckbrief | |
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Projektnummer: 62 | |
Objekt: Quartier | |
Ort: Wiesbaden-Weidenborn | |
Beteiligte Unternehmen: GWW Wiesbadener Wohnbaugesellschaft mbH, BITSCH+BIENSTEIN Architekten | |
Hersteller: Sto | |
Baujahr: 2013 | |
Quelle: Quartier F |