Letzte Aktualisierung: 09.11.2023

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Heizungsmarkt: Viele Unternehmen rechnen mit sehr schlechter Marktentwicklung

Der Heizungsmarkt ist im Umbruch. Während der Absatz von Öl- und Gasheizungen neue Rekorde knackt, hinken Wärmepumpen ihren Erwartungen hinterher. Grund ist die wirtschaftliche Situation und das Hickhack ums Heizungsgesetz. Die Aussichten sind düster: Die meisten Unternehmen rechnen für das erste Quartal 2024 mit einer schlechten oder sogar sehr schlechten Marktentwicklung.

Um mehr Tempo bei der Heizungsmodernisierung zu machen, fordert BDH-Hauptgeschäftsführer Markus Staudt in einem 10-Punkte-Plan u.a. die Anhebung der maximal förderfähigen Investitionskosten im BEG für die erste Wohneinheit auf mindestens 45.000 Euro pro Modernisierungsfall anzuheben. (Foto: BDH)

Der Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) hat heute seine neuen Marktzahlen für das dritte Quartal 2023 vorgestellt und betitelt die Pressemitteilung mit „Heizungsmarkt weiter auf Rekordniveau“. Damit hat der BDH vollkommen recht. Denn der Markt für Heizungen boomte auch im dritten Quartal 2023 auf einem hohen Niveau.

Laut BDH-Herbststatistik wurden bis einschließlich September diesen Jahres 1.048.000 neue Heizungen verkauft. Das entspricht einem Plus von stolzen 46 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Damit setzen die Hersteller erstmalig seit den 90er-Jahren wieder über eine Million Heizungen ab!

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Wärmepumpen im Plus, aber hinter Erwartungen

Die Absatzzahlen für Wärmepumpen tragen ihren Teil dazu bei: In 2023 wurden mit 295.500 abgesetzten Wärmepumpen 86 Prozent mehr Geräte abgesetzt als im Vorjahr. Dennoch meldete der Wärmepumpen-Hersteller Vaillant Anfang Oktober wegen der schwachen Nachfrage sogar Kurzarbeit an. Ein Zeichen dafür, dass in der Branche mit deutlich mehr Verkäufen gerechnet wurde.

Denn noch zum Halbjahr lag das Marktwachstum bei Wärmepumpen bei 105 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Diese Entwicklung lässt sich auch an den rückläufigen Förderanträgen für Wärmepumpen beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) ablesen. Diese bewegen sich seit Monaten auf einem sehr niedrigen Niveau.

Gas- und Ölheizungen treiben Nachfrage auf Rekordniveau

Was vor Allem boomte, waren nämlich die fossilen Heizungen, die wohl aus Sorge vor dem kommenden Heizungsgesetz Anfang 2024 vorsorglich neu eingebaut wurden: So tragen gasbasierte Geräte mit 625.000 abgesetzten Einheiten und einem Plus von 38 Prozent zu mehr als der Hälfte zum positiven Gesamtergebnis bei.

Dass es sich um Vorzieheffekte handelt zeigt insbesondere das Absatzplus an Ölheizungen: In 2023 wurden 81.500 Stück Wärmeerzeuger mit Öl abgesetzt, was einem Plus von 105 % entspricht.

Tabelle: Absatz von Heizungen von Januar bis September 2023
Heizungen Wachstum Absatz in Zahlen
Gesamtmarkt Wärmeerzeuger + 46% 1.048.000 Stück
Wärmeerzeuger (Gas) + 38% 625.000 Stück
Gas-Brennwert + 38% 554.500 Stück
Gas-NT + 34% 70.500 Stück
Wärmeerzeuger (Öl) + 105% 81.500 Stück
Öl-Brennwert + 107% 78.500 Stück
Öl-NT + 67% 3.000 Stück
Biomasse - 32% 46.000 Stück
Scheitholz + 33% 9.000 Stück
Pellet - 46% 26.500 Stück
Kombi-Kessel - 11% 5.000 Stück
Hackschnitzel - 6% 5.500 Stück
Heizungs-Wärmepumpen + 86% 295.500 Stück
Luft-Wasser + 97% 274.000 Stück
Sole-Wasser + 11% 19.000 Stück
Wasser-Wasser und sonstige + 11% 2.500 Stück

Die Heizungsunternehmen haben angesichts dieser eigentlich aus rein wirtschaftlicher Sicht guten Zahlen keinen Grund zum Jubeln. Denn die Heizungsbranche sollte sich eigentlich in einem geordneten Transformationsprozess befinden – weg von Öl und Gas, hin zu Wärmepumpen.

Dieser wurde aber durch das politische Chaos rund um die GEG-Novelle massiv beeinträchtigt. Laut BDH hat die langwierige und öffentlich geführte Debatte rund um das GEG dafür gesorgt, dass viele Hausbesitzer sich im Jahresverlauf für eine Heizungsmodernisierung entschieden haben, um den Anforderungen des GEG zuvorzukommen.

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„Eine Marktbelebung durch das Gebäudeenergiegesetz erwarten die Unternehmen nicht“

„Die aktuell insgesamt positive Marktentwicklung darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich unsere Hersteller in einem schwierigen Marktumfeld bewegen“, erklärt BDH-Hauptgeschäftsführer Markus Staudt. „Neben der Verunsicherung durch die politische Debatte sorgt die allgemeine wirtschaftliche Situation für Zurückhaltung bei Heizungsmodernisierungen.“

Befragt nach der Perspektive für das erste Quartal 2024 zeichnen die BDH-Mitgliedsunternehmen ein entsprechend negatives Bild. 85 Prozent der befragten Unternehmen rechnen für das erste Quartal 2024 mit einer schlechten oder sogar sehr schlechten Marktentwicklung. Eine Marktbelebung durch das Gebäudeenergiegesetz erwarten die Unternehmen nicht.

GEG muss mit attraktiver Förderung flankiert werden

Der BDH fordert die Politik daher auf, jetzt Fakten zu schaffen und die ordnungspolitischen Anforderungen des GEG wie angekündigt mit einer attraktiven Förderung zu flankieren, die alle technologischen Lösungen des GEG umfasst“.

Dabei gilt es neben dem Wärmeerzeuger auch das Gesamtsystem aus Wärmeverteilung und- übertragung, Speicherung sowie Effizienzmaßnahmen wie die Wohnungslüftung mit Wärmerückgewinnung, den hydraulischen Abgleich und den Einsatz von hocheffizienten Heizungsumwälzpumpen wieder stärker in den Blick zu nehmen.

„Die Menschen brauchen Planungssicherheit bei der Investition in eine neue Heizung“, so Staudt weiter.

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Angesichts der zu erwartenden Markteintrübung hat der BDH gemeinsam mit dem Zentralverband Sanitär Heizung Klima (ZVSHK) Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck einen 10-Punkte-Plan für mehr Tempo bei der Heizungsmodernisierung überreicht.

Zentrale Forderung der beiden Verbände ist die Anhebung der maximal förderfähigen Investitionskosten. Die derzeit geplante Halbierung der förderfähigen Investitionskosten für die Heizungsmodernisierung von 60.000 € auf 30.000 € muss unbedingt korrigiert und auf mindestens 45.000 € angehoben werden.

Zudem ist es nach Auffassung des BDH von zentraler Bedeutung, dass mit der Verabschiedung des Gesetzes zur kommunalen Wärmeplanung die Modernisierung nicht weiter ausgebremst wird.

„Grundsätzlich macht es Sinn, dass sich die Kommunen einen Überblick über ihre Wärmeversorgungsoptionen verschaffen. Allerdings darf es bei einem Durchschnittsalter von über 17 Jahren bei den Heizungen nicht dazu führen, dass die dringend notwendige Modernisierungsdynamik abnimmt, weil die Option eines Anschlusses an ein Wärmenetz in der Zukunft möglich sein könnte“, erklärt Staudt.

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